Vom Gerätewagen der Schweizer Feuerwehr zum Expeditionsmobil "Willi"

1. Quartal 2023

Das neue Jahr bringt uns wieder viele schöne Stunden mit unserem Willi. 

Wir werden hoffentlich auch im Jahr 2023 unfallfrei und ohne Liegenbleiber gut gewartet auf Reise gehen.

Damit dies gelingt gab es gleich im Januar eine kleine Inspektion.

Bremse vorn rechts - wieder einmal

Gleich nachdem wir von unserem Jahresend-Silvester-Neujahresurlaub auf der Insel Usedom zurück waren, gabs die erste kleine Bremseninspektion. Das feuchte Wetter und mehrere Tage Stillstand brachten wieder das Phänomen zum Vorschein, dass das rechte Vorderrad beim ersten vorsichtigen Bremsen fass schlagartig blockierte. Das kannte ich schon und war der Meinung es bereits mehrfach repariert zu haben. Scheinbar nicht.

Also kaufte ich eine neue Federwaage und hab den ganzen Krempel wieder demontiert. Mittlerweile geht das relativ schnell. 

Die Kontrolle mit der Federwaage ergab, dass beide Schrauben auf den Lenkerarmen um wenige Grad (2 Zinnen in der Kronenmutter) zu fest angezogen waren. Die Tatzenscheiben hatten zuviel Druck. Neu gemessen und versplintet habe ich alles wieder zusammen gebaut und eine kleine Probefahrt gemacht. Das ernüchternde Fazit war, dass es vorn rechts nun sehr wenig bremste. 

2 Tage später das gleiche Spiel noch einmal und mit einer kleinen Kranwaage, welche tatsächlich in N anzeigt, nochmal eingestellt. Es sollte die Zinne Zwischen den beiden Einstellungen werden. Laut Reparaturhandbuch soll die aufzubringende Kraft 100 - 120 N sein. Ich konnte in der einen Stellung 98 N und in der anderen 135 messen. Blöd! Habe mich für die 98 N entschieden und alles wieder zusammen gebaut.

01.02.2023 - Probefahrt und Scheibenwischer

Da ich am 3. Februar zu meiner Feuerwehr nach Lichtenstein fahren wollte, hielt ich es für mehr als angemessen, doch mal ein paar Kilometerchen zu fahren und die Bremsen richtig einzubremsen. Gleich nach der Arbeit gings los. Sturmwarnung, Schneeregen und totale Dunkelheit, welche selbst für die Jahreszeit gegen 17:30 Uhr ungewöhnlich war, sollte mich nicht abschrecken.

Die gute Nachricht: Die Bremsen bremsen gleichmäßig und richtig toll!

Die schlechte Nachricht: Nach ca. 5 Kilometern blieb auf der B2 der Scheibenwischer in ca. 45° stehen und tat nicht mehr. Anhalten - ging nicht. Zum Glück war der Schneesturm durch und es nieselte nur noch, sodass eine langsame Weiterfahrt bis zur nächsten Haltemöglichkeit machbar war.

Nach wenigen Minuten stellte die feine Nase von Ines einen "irgendwie verschmorten" Geruch fest. Logisch. Sollte das der Scheibenwischermotor sein? Er hatte ja in undefinierter Stellung seinen Geist aufgegeben. Wenn es nicht die Sicherung war, hatte er noch Spannung und war bestimmt mechanisch blockiert. 

Nach kurzem Halt und entfernen der Sicherung wurde die Luft langsam besser.

In unserer Garage angekommen begann ich sofort mit der Fehlersuche. Ich erinnerte mich, dass das Scheibenwischergestänge schon ab und an mal komische Geräusche gemacht hat und ich diesem Knarzen noch nicht auf den Grund gekommen bin. Also jetzt!

Nach der kompletten Demontage drehte der Motor leise und sauber. Das Gestänge allerdings auch. Was sollte das jetzt? Alles wieder zusammengebaut und probiert. Bei jeder halben Umdrehung wurde das Knarzen wieder lauter. Da war mechanisch was im Argen.

Das kann nur noch vom Wischermotor kommen. Und in der Tat. Nach abgebautem Gestänge habe ich den Motor mittels Putzlappen und Zange gebremst und das Geräusch war wieder da. 

Übermorgen will ich nach Lichtenstein fahren, wenn der Motor einen Schaden hat - aussichtslos. 

Ich hab das Teil ausgebaut und komplett demontiert.

Als Erstes untersuchte ich das Schneckengetriebe. Auf der Motorwelle sitzt die Schnecke und das Zahnrad aus Pertinax übersetzt die Drehbewegung und ändert die Drehrichtung um 90°. Dort war alles in Ordnung! 

Zur weiteren Demontage braucht man eigentlich nur die beiden Kreuzschlitzschrauben an der Stirnseite lösen und kann dann das Gehäuse mit den Feldmagneten - mit etwas Kraft - abziehen. Das wäre zu einfach gewesen. Durch den 5 mm breiten Schlitz konnte ich sehen, dass das Rotorlager nicht mehr in der Passung gehalten wird und somit droht die Platte auf welcher die Kohlebürsten sitzen, abzureißen. Das hätte vorerst das Aus für diesen Motor bedeutet.

Dazu muss mann wissen, dass die Ankerwelle hinten in einem Gleitlager läuft und vorn durch ein Kugellager gefasst ist. Wird dieser Kugellagersitz locker, verklemmt sich der Rotor (Anker) im Gehäuse.

Auf diesem und den folgenden Bildern erkennt man schön das Blech, welches mit einer eigentlich grün gesicherten M4 Maschinenschraube das Lager in der Passung hält. Diese war locker und ermöglichte dem Anker eine Längsbewegung im Gehäuse. Diese genügte, dass die Dauermagneten den Anker bis auf den hinteren Anschlag in der Buchse zogen. Dort verklemmte er sich.

Ach ja! Wie hab ich den Rotor eigentlich aus dem Gehäuse bekommen? Auf diesem Bild erkennt man 3 schwarze Gummiböbbel. Diese halten die Kohlenplatte mit dem Alugehäuse am Getriebe zusammen. Die kann man in diesem Fall (!) vorsichtig mit einen 2 mm dicken und stumpfen (!) Dorn nach innen drücken. Damit gewinnt man den nötigen Platz um das Kugellager durch das Loch in der Kohlenplatte und von den Kohlen zu ziehen. Danach hängt der Rotor im Magnetfeld der Dauermagneten im Gehäuse fest. Danach vorsichtig herausziehen. 
Wichtig! Die Kohlen sind selbstverständlich mit kleinen losen Federn versehen. Die sollten bei Demontage und Montage nicht durch die Werkstatt fliegen. 

Beim Zusammenbau zuerst die schwarzen Gummiböppel mit etwas Vaseline vorsichtig wieder durch die Löcher ziehen und die Kohlenplatte damit fixieren. 

Das Einsetzen der Ankerwelle ist etwas trikki. Man muss 3 Kohlen nebst Federn mit einer Hand in die Kohlenhalter drücken und mit der Anderen die Ankerwelle in die Lagerpassung bringen. Nach 4 Anläufen und einer kurzen Federsuche hat das geklappt. Nun den Lagersitz mit der M4 Schraube (mit Loctite) und dem Blech sichern. Hab leider nichts über den richtigen Drehmoment gefunden, also fest ziehen. Zuletzt das Gehäuse mit den Dauermagneten bis zum endgültigen Sitz aufschieben. Das kann etwas schwierig werden, da der Anker gern zu seinen Dauermagneten möchte und damit das hintere Gleitlager von der Welle verfehlt wird. Ging am Ende aber doch ganz gut. Jetzt die beiden Einsteckmuttern wieder in den Schlitz und die Kreuzschrauben einsetzen und fest anziehen. 

Nach reichlich 3 Stunden alles ordentlich geschmiert, wieder zusammengebaut und der Motor schnurrt nun fast geräuschlos.

10.-13.02.2023 auf dem Kalkberg

Winterwochenende im Schnee

15.02.2023 Fensterreparatur

Auf dem Kalkberg ging der Hettich Rastomat vom Badfenster kaputt. Genauer gesagt ist das Metallteil aus dem Fensterrahmen gebrochen. Ich hab es erstmal abgebaut um größeren Schaden zu vermeiden und nach Rückkehr eine kleine Reparatur durchgeführt.

20.02.2023 Dies und Das

Heute nur kurz ein paar Kleinigkeiten gerichtet. Die restlichen 3 Fenster haben nun auch eine Stütze bekommen. Diese öffnet unterhalb der ersten Rastung vom Rastomat, sodass ich die Rastomaten an den Fenstern erst einmal nicht demontiert habe.

Und nun hat der Willi auch seine eigene LED-Lichterkette bekommen.

Nachdem wir nun mit allerlei Klappenstützen experimentiert haben, gab es heute eine neue Idee. Kraftmagnet an die Decke und eine kleine Metallschraube in den Griff. Mal sehen ob das den strengen Anforderungen von Ines standhält.