Am 04.06. verließen wir Skeppsmalen. Unser Ziel heute hieß Hörnefors bei Umeå
Schnell noch einen neuen Campingtisch beim Kama Fritid AB in Degernäs kaufen und schwupps schon waren wir in Hörnefors bei Birgit und Caroline angekommen und wurden herzlich begrüßt. Für unseren Willi war der Stellplatz schon bereit. Caroline und Birgit sind im Februar nach Schweden ausgewandert und bewohnen aktuell ein Ferienhaus direkt an der Ostsee. Bald ziehen sie in ihr eigenes Haus um.
Zuerst wurden wir natürlich von Nuri und Lembas beschnuffelt und offensichtlich für so gut befunden, dass wir zur Familie gehörten. Zum Abendbrot gab es Smörgåstårta, ein schwedisches Muss. Wahlweise mit Lachs und Shrimps oder Schinken/Käse - sooo lecker und sooo mächtig.
Smörgåstårta wird auch Sandwichtorte oder herzhafte Torte genannt. Sie besteht aus verschiedenen Lagen Weißbrot oder Brot, dazwischen kommen verschiedene Füllungen.
Nach einem gemütlichen Abend wurde lange gefrühstückt und dann startete Tag 1 unseres gemeinsamen Wochenendes. Wir hatten uns alle sooo darauf gefreut, obwohl wir in Leipzig nur wenig Kontakt miteinander hatten. Aber es hat einfach alles gepasst. Wir waren im "all Inclusive" angekommen und durften uns um nix kümmern - kein Essen machen, abräumen oder sonstiges, einfach nur da sein.
Mit Birgit ging es eine habe Stunde Richtung Fährhafen Norrbyn, wir wollten auf die Insel Norrbyskär, die mit circa 70 anderen Inseln, Inselchen und Steinansammlungen zu den Norrbyskären gehört. Die Überfahrt dauerte ca. 15 Minuten.
Nun ja - eine Insel. Diese entpuppte sich aber bei genauem Hinschauen und Erkunden als ehemalige Sägewerksinsel, mit einem heute zu besichtigenden Industriemuseum.
Nach einer kurzen Orientierung schlugen wir den Weg ins NORRBYSKÄRS MUSEUM ein, dass sich natrülich noch in der Vorsaison befand, sprich noch geschlossen hatte. Wir wurden von einer jungen Frau schwedisch angesprochen - also Birgit wurde angesprochen, da sie fließend schwedisch spricht - ob wir nicht Lust hätten in ca. 1 Stunde an einem Testlauf in Vorbereitung des Saisonstartes mitzumachen. Und ob wir wollten......Damit blieb uns also noch ein bisschen Zeit für eigene Erkundungen.
Überall war die Vergangenheit der Insel als Sägewerksinsel gegenwärtig. Alte Holzbalken lagen auf der Insel und im Wasser, die Arbeitersiedlung war noch vollständig vorhanden und ist heute noch ebenso bewohnt wie Kirche und Schulgebäude weiter genutzt werden.
Zurück zum Museum ging es auch gleich in dieses. Die Erläuterungen zur Geschichte der Insel wurden in schwedisch und an einem großen Modell durchgeführt. Die Mädels waren aufgeregt und wir verstanden, nun ja nicht sehr viel, nur Brocken.
Auf der Insel war offenes Feuer, also auch Rauchen, verboten. Logisch. Das Holz wurde geschlagen und dann auf die Insel geflößt. Die fertigen Hölzer wurden zu ihren Verladestellen auf anderen Teilen der Insel mit Elektrolokomotiven - sensationell in dieser Zeit - gefahren und von dort aus verschifft. Die Kundschaft reichte bis nach Neuseeland. Die Holzabfälle wurden per Seilbahn zu einer kleineren Insel verbracht und von dort aus verschifft.
Nach dem Museum sollte eine Rundfahrt über die Insel mit Halt an den vielen historischen Orten erfolgen. Die Mädels hatten schon angekündigt, dass die kleine Bimmelbahn Probleme hat und unterwegs stehen bleiben könnte. Das blieb uns erspart, wir fuhren gar nicht erst los.
Nicht schlimm, also ging es zu Fuß weiter.
Am Ufer standen noch die alten Fundamente der Seilbahn und wir fanden eine alte Kegelbahn - mit original geschnitzten Kegeln und Holzkugeln.
Pünktlich 15:15 Uhr legte die Fähre wieder ab und 15 Minuten später waren wir auf dem Festland. Ein sehr schöner Tag neigte sich dem Ende. Es blieb uns nur noch den Grillabend mit leckeren Salaten zu genießen und dann ging es auch schon ins Bett, also so gegen 23:00 Uhr.
Für den nächsten Tag war eine Stadtbesichtigung in Umeå geplant. Bei herrlichem Sonnenschein ließen wir uns das Frühstück in der Veranda schmecken und quatschten, und quatschten und quatschten. Damit verschob sich der Start auf 14:30 Uhr, eine halbe Stunde dauerte die Fahrt in die Stadt.
Umeå ist eine wirklich grüne und auffallend saubere Stadt, überall Parkanlagen, Baumalleen und nicht zu vergessen die Birken. Birgit zeigte uns die schönsten Ecken in der Innenstadt und erzählte und erzählte. Bis wir zum Markt kamen, wo ihr Lieblingseis wartete. Diese Pause gönnten wir uns in der Sonne!
Nach drei Stunden Stadtführung war dann unsere Aufnahmefähigkeit auf Null gesunken und wir fuhren zurück. Nach einem leckeren Abendessen hieß es dann auf Wiedersehen sagen. Wir mussten am nächsten Tag weiter und die Mädels Arbeiten.