Kilometerstand 53353 - 53520
Der Skuleberget liegt etwas außerhalb des Nationalparkes Skuleskogen, der als Einstieg für unsere geplanten Wandertouren direkt am Weg lag. Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Berg zu erobern
Unser nächster Rastplatz lag direkt im Nationalpark, deshalb fuhren wir mit dem Willi ins Naturum. Hier kann man 12 Stunden kostenfrei parken, Übernachtung ist allerdings nicht erlaubt.
Zuerst ging es langsam ansteigend über schöne Waldwege gemächlich nach oben. Es blieb also genug Zeit und Puste um rechts und links die Heidelbeersträucher zu inspizieren - ja sie hatten schon die ersten Früchte angesetzt! Hin und wieder gab es durch die Baumkronen die ersten schönen Ausblicke.
Der Weg wurde deutlich steiler und nachdem wir den Wald hinter uns gelassen hatten, boten sich phantastische Aussichten. Wie überall finden sich Shelter mit Feuerstellen zur Übernachtung.
Nach einer guten 3/4 Stunde gings die Südroute bergab. Es war eine tolle Wanderung mit viel Aussicht und einer Menge neuer Informationen.
Für uns war der Tag noch nicht zu Ende, wir verließen das Naturum Höga Kusten und fuhren elf Kilometer in den Nationalpark - Südeingang. Hier sind Parkplätze, seit kurzem auch für Wohnmobile ohne Infrastruktur (nur in 600 m ein Trockenklo - gut für den der es bis dahin schafft - errichtet sowie weitere Parkinformationen und Tourenvorschläge. Der Eingang Süd liegt mitten im Wald, ca. 800 m vom Ostseestrand entfernt.
Der Parkplatz war voll, wir fanden noch ein Plätzchen und siehe da, in unmittelbarer Nähe war ein ähnliches Fahrzeug wie unser Willi abgestellt.
Die paar Meter zum Strand schafften wir genauso wie abends eine kleine Runde durch den Wald auf der Suche nach Getier. Leider erfolglos. Wir hatten allerdings zu unserem Parkplatz unmittelbare Nachbarschaft eines Buntspecht Pärchens, das emsig in ihre Bruthöhle ein- und ausflog. Zumindest solange, bis einer der Vögel von einem Raubvogel (keine Ahnung was, ging zu schnell) geschnappt wurde. Der Specht konnte sich wohl losmachen und kam dann laut schimpfend zurück. Bevor er in seine Höhle verschwand, bearbeitete er erstmal heftig den Baum vor uns. Klassischer Fall von Abreagieren, dass das auch bei Spechten passiert war uns bis dato nicht bekannt.
Die Planung für den nächsten Tag war fest und wir gingen ins Bett - es war zwar noch hell, aber irgendwann muss man ja schlafen (23:00 Uhr). Schnell schlafen, denn um 04:00 Uhr hat uns die Sonne wieder geweckt, zumindest kurz.
Am nächsten Morgen ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück los in die Schlucht Slåttdalsskrevan. Von dem deutschen Pärchen aus München hatten wir erfahren, dass die Schlucht ab dem 31.05. wegen Wartungsarbeiten gesperrt ist. Da hatten wir gerade nochmal Glück gehabt. Die beiden gaben uns noch einen Tipp für eine weitere schöne Wanderung. Die nahmen wir uns dann am Sonntag vor. Jetzt hieß es erstmal Rucksäcke packen, Verpflegung ordern und loslaufen.
Unsere Route hat Matthias im Komoot aufgezeichnet.
Am nächsten Tag Wanderten wir in Richtung Westeingang, zuerst langsam ansteigend durch den Wald und dann wieder in die Baumgrenze - anbei die zweite Tour. Die Tour ist leider nicht ganz korrekt aufgezeichnet, da uns unterwegs immer mal das GPS geärgert hat.
Wir hatten unsere Ziele erwandert. Am Montag verließen wir daher den Nationalpark und steuerten unseren nächsten Aufenthaltsort an der Nordspitze der Höga Kusten an - Skeppsmalen.
Wieder eine andere Landschat, steinige Küste mit sandigen Badebuchten, Fischrestaurnt - leider noch geschlossen - und ein Sürströmming Museum. der Stellplatz lag direkt an der Zufahrt zum Ort. Neben normalen PKW-Stellplätzen konnte man einen Sonnenplatz mit Stromanschluss und Benutzung des Servicehausen (Toilette, Dusche und Küche) oder einen Platz ohne Strom mit Benutzung des Servicehauses kostenpflichtig für kleines Geld nutzen. Wir suchten uns einen halbschattigen Platz ohne Strom, die Batterien waren voll und die Sonne schien eh jeden Tag. Es waren auch noch einige deutsche Wohnmobile vor Ort, so dass sich die Gelegenheit für ein Schwätzchen und Austausch von Informationen und Tipps für weitere schöne sehenswerte Orte ergab.
In Skeppsmalen beginnt - oder endet - je nachdem aus welcher Richtung man die Wanderung beginnt der Lotsstigen, ein 7,5 km langer Wanderweg, den die Lotsen von ihren Wohnorten in früherer Zeit genutzt hatten. Den wollten wir auch gehen, allerdings hin und zurück.
Die Wanderung verschoben wir auf Donnerstag und unternahmen am Mittwoch eine Erkundung der lokalen Wanderwege. Am Morgen hatte uns der Eigentümer des Parkplatzes bei seiner täglichen Kontrolle und Reinigung des Servicehauses erzählt, dass am Nachmittag frisch geräucherter Fisch verkauft werden würde. Dass war doch mal eine Aussicht aufs Abendbrot!
Zwischendrin eine kleine Rast und dann ging es in Richtung Fischverkauf.
Fischverkauf geht so: Du gehst in den Verkaufsraum, suchst dir aus dem Kühlschrank den oder die Fische aus, packst sie in bereitliegende Tüten, rechnest aus was du bezahlen musst und legst dann das Geld in die Pappbox. Wechselgeld liegt dann lose in einer Handkasse zum rausnehmen.
Wir entschieden uns für einen Sik (bei uns als Felchen oder auch Maräne bekannt) und einen Wildlachs aus der Ostsee.
Am Abend schnappten wir uns den Fisch, Brot, Besteck, Öl und einen Verdauer und suchten uns ein ruhiges Plätzchen auf den Felsen mit Blick auf die Ostsee. Ein toller Platz!
Leider war der Fisch sehr sehr stark geräuchert, aber frisch!
Nächster Tag, neue Wanderung, diesmal entlang des Lotsstigens. Der Weg führte teilweise durch den Wald, teilweise an der Küsteninie entlang. Der erste Tag an dem wir uns ordentlich mit Anti-Mücken-Spray einsprühen mussten, und zwar schnell!
Die Ostseebuchten entlang des Weges waren bebaut, zum Teil mit Ferienhäusern, in einigen wohnten aber auch ganzjährig Familien. Kaum eines der Häuser war ohne Boot. Der Zugang zu einem Haus war sogar über einen Fahrstuhl möglich.
Rast war dann an einem Sund, der auch unseren Umkehrpunkt darstellte.
Auf dem Rückweg gönnten wir uns noch einen Abstecher über das Labyrinth - ein Weg über die Felsenküste. Bei all der Kraxelei verpassten wir den Aussieg und mussten uns unseren Weg suchen - durch teilweise sumpfiges Gelände. Der Wegname wurde für uns Programm.
Nach 17,5 km waren wir dann am Startpunkt zurück.