Flucht vor dem Corona-Wahnsinn

22.-26.04. - Auf der Suche nach etwas Infrastruktur für die nächsten Tage

Kilometer 51143 - 51682

Nachdem wir 2 Tage auf den Wildcampingplatz Raftarp zugebracht hatten, wollten wir die schwedische Toleranz nicht weiter strapazieren und haben uns in Richtung Nordosten aufgemacht. Der starke Wind vom Vortag hat bis heute angehalten und wird die nächsten Tage bei sinkenden Temperaturen zunehmen. Bereits heute gab es bei 4°C die ersten kleinen Schneeflocken zu sehen. Solange wie das Wetter noch so unbeständig ist haben wir entschieden, uns den Luxus eines gemütlichen Campingplatzes mit heißer Dusche und Entsorgung zu gönnen, Eigentlich ist unser Ziel raus in die Natur, aber bei den Temperaturen. Die Richtung ist klar, welcher Platz es wird oder nicht wird entscheiden wir bei Ankunft.

Die Route verlief quer durchs Land, die letzten 20 km auf wirklichen Nebenstraßen.

Angekommen sind wir schließlich nach 2 Zwischenhalten auf Plätzen, welche uns nicht so zugesagt haben, auf dem Naturcampingplatz Mjölknabben bei Amy's Kafé

Naturcampingplatz Mjölknabben

Die Rezeption war bei Ankunft nicht besetzt. Wir konnten uns selbst einen der vielen leeren Plätze aussuchen und stehen ganz allein und windgeschützt!

Der Platz ist super. Saisonbedingt ist der Platz fast leer, lediglich ein paar Dauercamper und 5 schwedische Wohnmobile stehen hier. Amy betreibt ein Cafe, welches am Wochenende geöffnet hat. Alle angebotenen Backwaren selbst gemacht. Die Kritiken auf den einschlägigen Seiten sind ausnahmslos positiv. Oberhammer waren der warme Heidelbeer- und Stachelbeerkuchen. Und ein bissel Unterricht  in schwedisch von Amy und Sven-Olaf waren gratis. 

Eine echt gute Wahl! Hier bleiben wir bis Montag (26.04.2021).

Der Campingplatz liegt am Rande des  Asnen Nationalpark. Der Nationalpark ist ein ausgewiesenes Vogelschutzgebiet mit Schonzeiten vom 01.04. -31.10. In diesem Zeitraum dürfen große Bereiche nicht betreten oder mit Booten befahren werden.Wanderungen auf ausgewiesenen Wegen sind erlaubt. Die Tiere dürfen sich überall frei bewegen - und das sieht man. Aufgepasst beim Duschen gehen - Gänsekot klebt und riecht etwas! Die Kanada- und Graugänse zeigen mit lautem Geschnatter, wer hier der eigentliche Hausherr des Sees ist!

Wanderung zum Naturparkzentrum Sunnabron

Am nächsten Morgen machten wir uns auf die Strümpfe ins Naturparkzentrum Sunnabron. Vorbei an Amy's lilla bod, in der es weitere Leckereien gab. Leider war in der Kasse des Vertrauens noch kein Wechselgeld vorhanden, so dass wir den Kauf von selbstgemachten Kakor und Marmelad auf später verschoben,

Mangels Waldwegen liefen wir die Straße entlang, d.h. Waldwege gab es schon, aber irgendwie lagen immer Seen oder Moore dazwischen. Nach ca. 6 km erreichten wir das Naturparkzentrum. Erstmal eine kleine Rast in der Sonne mit Seeblick, Windschutz war inklusive gebaut. Es waren Sitz- und Liegeflächen, Grill- und Windschutzhütten, Shelter für Übernachtungen mit Zelt und Toiletten vorhanden. Entlang des Weges waren viele Informationstafeln zur früheren Bewirtschaftung der Inseln und der Tierwelt vorhanden - alles in schwedisch, englisch und deutsch. Also starteten wir die 3 km Runde.

Der Rückweg wäre beinahe ganz einfach geworden - beinahe. Aber nach der Sunnabron-Brücke gab es noch einen tollen Buchenwald zu erkunden. Wäre auch was für den nächsten Tag gewesen, aber wir waren ja nicht zum Spaß da - also los. Nach ca. 3,6 km verließen wir den Buchenwald fast genau an der gleichen Stelle, wo wir ihn betreten hatten. Na egal, dafür hatten wir unser Tagesziel mit 16,5 km übererfüllt!

Das Wetter hielt sich, Sonne und starker Wind und wir wollten nicht auf dem Campingplatz bleiben. Diesmal ging es in die andere Richtung auf eine kleine Insel und zurück. Unsere Belohnung wartete dann bei der Rückkehr in Amy's Kafe. Kuchen!!!!!!!!!!!!!

Am Sonntag hieß es die Annehmlichkeiten des Campingplatzes nutzen,  Wäsche waschen und den Willi putzen - das geht verständlicherweise immer relativ schnell. Zwischendrin lugte die Sonne mal aus den Wolken, dann war es sehr warm, die nächste Wolke brachte wieder ein paar Schneeflocken. Jahreszeitlich fühlt es sich an wie Anfang März - die Osterglocken und Buschwindröschen blühen gerade - aber die Sonne steigt langsam höher und wir werden Midsommer erleben - oberhalb des Polarkreises geht die Sonne nicht unter! Bis dahin haben wir aber noch eine ganze Strecke vor uns. In Umeå, einem unserer Ziele ca. 800 km nördlich von  Stockholm hat es gestern einen Schneesturm gegeben - da dümpeln wir lieber noch ein bisschen in der Schärenküsten vor Stockholm herum.

Morgen steuern wir unsere nächste Etappe an - über Vaxjö geht es nach Kalmar und dann auf die Insel Öland.