3000 km mit dem Willi durch das Baltikum

03.08.- 05.08.2019 - In Litauens Nationalpark „Dzukijos nationalinis parkas“

Als Ziel hatten wir uns an der Grenze zwischen Litauen und Polen mit unserer App „park4nigth“ einen Stellplatz ausgesucht. Bei Ankunft, Aussteigen war uns sofort klar – hier nicht. Also nächste Empfehlung, die Rumeierei sieht man auf dem Kartenausschnitt. Nach dem dritten Platz, der im Schatten an einem See lag (wir wollten doch nur noch 2 entspannte Übernachtungen in der Natur genießen), entschlossen wir uns dann zum vollen Risiko und steuerten den „Dzukijos nationalinis parkas“ an. Es gab nur wenige Seen und nur einige für uns geeignete Stellplätze. Aber gut.

Unterwegs

Nationalpark Dzūkija

Der Nationalpark Dzūkija (litauisch Dzūkijos nacionalinis parkas) ist mit einer Fläche von 58.519 ha der größte Nationalpark in Litauen.
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Er befindet sich im Süden des Landes in der Region Dzūkija und grenzt an Weißrussland. Die Verwaltung befindet sich im Dorf Marcinkonys. 

Im Park befinden sich zahlreiche weitere verschiedene Naturschutzgebiete. Das bekannteste hiervon ist das Totalreservat Čepkelių raistas, eine zusammenhängende Moorlandschaft, mit einer Fläche von 11.227 ha die größte erhaltene in Litauen. Dieses Gebiet steht seit 1993 unter Schutz gemäß der Ramsar-Konvention. Das Reservat wurde bereits 1974 ins Leben gerufen, der Nationalpark jedoch erst 1991 gegründet. (Quelle: https://de.wikipedia.org)

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Die Anreise in das Gebiet war super schön. Das Gebiet ist geprägt von einer alten Landwirtschaft, Holzhäuser,  Störche, altes deutsches Siedlungsgebiet. Vor dem Urlaub hatte ich das Buch „Wolfskind – Die unglaubliche Lebensgeschichte des ostpreussischen Mädchens Liesabeth Ott“ von Ingeborg Jacobs gelesen. Dieses Buch ging mir sehr nah und auf dem Weg durch Südostlitauen kamen wir an vielen Lebensstationen des Mädchens, z.B. am Fluss Nemuna, der Stadt Allytus  vorbei.  Sehr bewegend und einprägsam. 

Mitten im Nationalpark befand sich im Ort Marcinkonys das Nationalparkzentrum, was für eine Wanderung am nächsten Tag asl unser Ziel auserkoren wurde. Im sehr einfachen, gepflegten Ort endete die Bahnstrecke, die ursprünglich bis Weissrussland ging, abrupt an der Hauptstraße an einer Leitplanke. In Richtung Litauen fahren allerdings noch regelmäßig mehrmals am Tag Züge ab. 

Also ab zum See und Stellplatz suchen. Der war – es war schließlich Wochenende - voll belegt, man konnte nicht direkt ranfahren und damit nix für uns. Ein bisschen Verzweiflung war schon dabei und der Blick in die App zeigte uns nur noch einen Stellplatz 8 km mitten im Wald im Naturschutzgebiet – aber wir wollten doch baden! Auf einmal rief jemand unsere Namen und siehe da, Christian, den wir in Lettland kennen gelernt hatte war schon vor uns dem Ruf der App gefolgt und auch nicht glücklich mit dem Platz. Wir beschlossen einfach weiterzufahren, und das war eine gute Enscheidung! Keine Toilette aber egal, mitten im Wald mit Tisch und Bänken, vor uns eine Wiese und hinter uns Moor und Wald – und auf den Sandwegen Wolfs- und Wisentspuren. Wir richteten uns ein und hörten Motorgeräusche, Christian gesellte sich für diese Nacht zu uns und zog dann am kommenden Morgen weiter. 

Vorweg – außer Rotwild haben wir keine Big Fivechen gesehen.

Im Nationalpark

Am Sonntag zogen wir die Wanderschuhe an und liefen die 10 km bei ziemlicher Hitze ins Naturparkzentrum und in den Ort. Es war Sonntag – und wie wir erkannten – es war alles geschlossen. Nix, keine Gaststatte oder wenigstens ein Imbissbüdchen, das Naturparkzentrum, das Dorfmuseum mit den interessanten Bienenstöcken im Garten – alles zu. 

So ging‘s halt wieder zurück, waren ja nur nochmal 10 km durch den Wald. Wieder eine Erfahrung gemacht, aber keine schlimme. Und dann kam am nächsten Tag leider leider und unwiederruflich nach einem gemütlichen Frühstück die Rückreise auf uns zu.