Eine Erlebnisreise zwischen Tradition und Moderne

4. Tag, Donnerstag 30. Juli

Riga

Nach einem leckeren Frühstück und dem Blick zum Himmel sollte es losgehen. Es war ziemlich windig, sehr kühl und immer wieder zogen Wolken durch. Im Hotel haben wir uns einen Schirm ausgeliehen. Wir hatten eine Stadtführung - "Öffentlicher Stadtrundgang Riga - Die Altstadt" bereits von Leipzig aus vor gebucht, jetzt mussten wir nur noch pünktlich um 10:30 Uhr am Treffpunkt Rathausplatz sein. Da es nicht weit bis zur Altstadt waren, beschlossen wir den Weg dorthin zu Fuß zurück zulegen.

Durch eine Parkanlage ging es am Freiheitsdenkmal mit der Freiheitsstatue vorbei.

Die Milda

ist allen Letten ein Begriff und symbolisiert Freiheit und Unabhängigkeit des kleinen Staates. Bei dem Denkmal handelt es sich um einen 19 Meter hohen Obelisken, der sich im Zentrum von Lettlands Hauptstadt Riga auf dem Freiheitsboulevard befindet.

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Auf der Spitze thront eine 9 Meter große Statue in Form einer Frau, die in ihren gen Himmel gestreckten Händen drei Sterne hält. Die drei Sterne symbolisieren die drei historisch gewachsenen Regionen Kurland, Livland und Lettgallen. Lettland erlangte in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts seine nationale Unabhängigkeit. Um diesem einschneidenden historischen Ereignis ein würdiges Denkmal zu setzen, wurde von 1931 bis 1935 die Milda nach Plänen des bekannten Bildhauers Karlis Zale gestaltet. Als Beweis, wie wichtig der Ausdruck und die Darstellung des Gefühls der Unabhängigkeit den Letten war, gilt der Umstand, dass das Denkmal durch Spenden der Bevölkerung finanziert wurde. Die Milda überdauerte sowohl die deutsche als auch die sowjetische Besatzung und sogar den unerbittlichen Zahn der Zeit. Immer wieder wurden Maßnahmen vorgenommen, um das Denkmal zu schützen. Die Inschrift am Sockel “Für Vaterland und Freiheit” spricht den nationalbewussten Letten aus der Seele. Die verschiedenen Skulpturen, die das Fundament bilden, sollen einen Einblick in die stolze Geschichte Lettlands geben und der Blick gen Westen verspricht eine verheißungsvolle Zukunft. (Quelle: http://www.botschaft-lettland.de )

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Die Milda – das Freiheitsdenkmal von Riga

Und dann tauchten wir ins Stadtzentrum ein. Es erwartete uns eine 800 Jahre alte ehemalige Hansestadt, die aber keineswegs verstaubt und alt wirkte. Ganz im Gegenteil.

Die Milda ist allen Letten ein Begriff und symbolisiert Freiheit und Unabhängigkeit des kleinen Staates. Bei dem Denkmal handelt es sich um einen 19 Meter hohen Obelisken, der sich im Zentrum von Lettlands Hauptstadt Riga auf dem Freiheitsboulevard befindet. Auf der Spitze thront eine 9 Meter große Statue in Form einer Frau, die in ihren gen Himmel gestreckten Händen drei Sterne hält. Die drei Sterne symbolisieren die drei historisch gewachsenen Regionen Kurland, Livland und Lettgallen. Lettland erlangte in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts seine nationale Unabhängigkeit. Um diesem einschneidenden historischen Ereignis ein würdiges Denkmal zu setzen, wurde von 1931 bis 1935 die Milda nach Plänen des bekannten Bildhauers Karlis Zale gestaltet. Als Beweis, wie wichtig der Ausdruck und die Darstellung des Gefühls der Unabhängigkeit den Letten war, gilt der Umstand, dass das Denkmal durch Spenden der Bevölkerung finanziert wurde. Die Milda überdauerte sowohl die deutsche als auch die sowjetische Besatzung und sogar den unerbittlichen Zahn der Zeit. Immer wieder wurden Maßnahmen vorgenommen, um das Denkmal zu schützen. Die Inschrift am Sockel “Für Vaterland und Freiheit” spricht den nationalbewussten Letten aus der Seele. Die verschiedenen Skulpturen, die das Fundament bilden, sollen einen Einblick in die stolze Geschichte Lettlands geben und der Blick gen Westen verspricht eine verheißungsvolle Zukunft. (Quelle: http://www.botschaft-lettland.de )

Riga

Nach ersten Ansiedlungen deutscher Kaufleute im 12. Jahrhundert gilt 1201 als das offizielle Gründungsjahr Rigas. In diesem Jahr gründete der Bremer Domherr Albert von Bekeshovede als Bischof der Liven die Stadt Riga.

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Seinen Namen erhielt die Stadt vom umfließenden Rige-Bach (lettisch: Ridzene). Den frühen deutschen Siedlern diente das durch Befestigungsanlagen gesicherte Riga als Schutz im Konflikt mit den umliegenden baltischen Stämmen. 1282 wurde die Stadt Hansemitglied und der Handel zwischen Ost und West wuchs über den Knotenpunkt Riga beständig. Lange Zeit prägten oftmals auch bewaffnete Konflikte in verschiedenen Konstellationen zwischen den Rittern des Deutschen Ordens, dem Erzbischof und den bürgerlichen Kaufleuten der Stadt die Geschichte von Riga. Im Jahr 1562 begann mit der Abdankung des Ordensmeisters Gottfried Kettlers eine zwanzigjährige Zeit der Eigenständigkeit der Stadt bevor sie unter polnische Herrschaft fiel. Ein von Polen gegen Schweden verlorener Krieg brachte Riga ab 1621 unter schwedische Herrschaft und wiederum nach russisch-schwedischen Kriegen 1710 unter die Herrschaft Russland. Weitere Ausweitung des Handels mit Riga als Bahnverbindungspunkt und Ostseehafen und später die Industrialisierung führten zu fortdauerndem Wachstum von Riga bis zu einer Bevölkerungszahl von fast 500.000 vor Beginn des ersten Weltkriegs. Damit war Riga nach St. Petersburg die zweitgrößte Stadt im westlichen Russland. Der Kriegsverlauf und die Revolutionen in Russlands und Deutschland eröffneten Lettland erstmals die Chance zur Gründung einer unabhängigen Republik, die 1918 in Riga ausgerufen wurde. Der zweite Weltkrieg beendete jedoch in Folge des Hitler-Stalin-Paktes diese kurze Phase lettischer Unabhängigkeit und es begann die Zeit der sowjetischen Hegemonie. In der Folge siedelten sich viele Russen in Riga an und die Stadt war ein Zentrum militärisch-industrieller Produktion innerhalb der Sowjetunion. Der Umbruch in der Sowjetunion und in Osteuropa führte auch in Lettland zu einer Unabhängigkeitsbewegung und am 21.08.1991 wird Lettland unabhängige und demokratische Republik. Es folgte der schrittweise Abzug der russischen Truppen aus Lettland und eine Westorientierung der lettischen Politik. 2001 feierte Riga seinen 800. Jahrestag. Im Jahre 2004 trat Lettland wie seine beiden baltischen Nachbarländer der Nato und der Europäischen Union bei. (Quelle: http://www.botschaft-lettland.de )

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Keine Kaufhausketten, dafür viele kleine gemütliche Läden und Boutiquen, darunter zahlreiche Bernsteinboutiquen mit wunderschönem Schmuck. An diesem frühen Vormittag wurden – trotz des aufziehenden Regens – Tische und Stühle vor die Cafés und Restaurants gestellt. Auf einem der vielen  Marktplätze wurde ein Künstlermarkt aufgebaut. Zur Sicherheit schauten wir uns nach einem Regenschirm um, wie fast in jedem Urlaub.

Dann trafen wir am Rathausplatz ein. Drei Stadtführer standen um einen Wagen herum, eine ältere Dame erwies sich als unsere gebuchte deutsche Stadtführerin. Wir warteten gemeinsam auf weitere Touristen, auf einmal drückte die Dame Matthias ein Schild in die Hand und verschwand kurz im Touristenbüro. Irgendwie zieht Matthias solche Aktivitäten magisch an. Die anderen Teilnehmer trafen nach und nach ein und drückten Matthias entweder ihre Buchungsbestätigung oder Geld in die Hand. Es war zum Totlachen!

Dann ging es los. Rund 2 Stunden liefen wir kreuz und quer durch das Stadtzentrum. Start war am Schwarzhäupterhaus, das 1334 urkundlich erstmals als „Neues Haus der Großen Gilde“ erwähnt wurde. Mehrmals wurde das im gotischen Stil errichtete Gebäude  in den folgenden Jahrhunderten umgebaut, erhielt Anfang des 17. Jahrhunderts seine Renaissancefassade und eine astronomische Uhr. In der Fassade sind die Wappen verschiedener Hansestädte zu erkennen sowie mehrere allegorische Figuren. Ursprünglich kamen in dem Gebäude Rigaer Bruderschaften und Vereine zusammen, bis es im 17 Jahrhundert in die Hände der „Compagnie der Schwarzen Häupter“ überging. Es handelte sich dabei meist um junge, unverheiratete ausländische Kaufleute, die das Bürgerrecht in der Stadt nicht besaßen. Der Kopf eines Mohren, Symbol eines ihrer Schutzpatrone, des hl. Mauritius, lässt sich im Wappen dieses Vereins bis heute wiederfinden. Nach dem 2. Weltkrieg, in dem die Altstadt völlig zerstört wurde,  war das Gebäude komplett abgerissen worden, erst Ende des 20. Jahrhunderts wurde es originalgetreu rekonstruiert.

Schwarzhäupterhaus

Überall in der Rigaer Altstadt trafen wir auf die Spuren der Hanse und auf die Häuser der Kaufmänner.

1. In einer Gasse gelangten wir zum ältesten Restaurant in Riga, dem "Rozengrals", ein schon 1293 urkundlich erwähnter Weinkeller.

2. In dem größten Saal des Restaurants mit 4-Meter hohen Gewölben befindet sich noch jetzt der einzige mittelalterliche Brunnen in Riga und ein Fragment der ersten Schutzmauer, die im Jahre 1201 gebaut wurde.

3. Wir schauten uns diesen aber nur von außen an.

Sehr überraschend für uns kamen wir an den „Bremer Stadtmusikanten“ vorbei (Ein Geschenk der Partnerstadt Bremen). Diese schauen durch den Eisernen Vorhang, der aber schon einen Spalt geöffnet ist.

Unsere Stadtführung endete am Rathausplatz. Danach ging es auf eigene Faust weiter. Unser nächstes Ziel waren die bekannten Markthallen – die ehemaligen Zeppelinhallen von Riga. In den Hallen werden jeweils Milchprodukte und viel Käse, Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch und Wurst, Backwaren angeboten.

Im Außenbereich findet sich dann ein Obst- und Gemüsemarkt, auf dem alles angeboten wird, was in den Wäldern und in den Gärten wächst (an süßer saftiger Honigmelone to go kamen wir einfach nicht vorbei). Weiter gibt es einen Blumen- und Pflanzenmarkt und Stände mit Bekleidung, Leder, Schuhen usw.

Es zogen doch noch die dicken Regenwolken auf und unser Schirm hatte seinen ersten Einsatz. Was tun, also beschlossen wir noch eine Runde mit dem Hop on – Hop off Bus zu fahren. Eine gute Entscheidung, denn die Tour führte uns nicht nur durch die Altstadt und die Rigaer Neustadt sondern auch auf die gegenüberliegende Seite der Daugava.

Nach einem leckeren Abendessen in einem Restaurant ging es dann an der russisch-orthodoxen Kirche vorbei und durch den Stadtpark zurück in unser Hotel. Mit einem kleinen Rigaer Balsam – einem traditionellen lettischen Likör aus Kräutern, Blüten, Ölen und Beeren mit 45 % Alkoholgehalt – beendeten wir den Tag und freuten uns auf die Weiterfahrt am nächsten Morgen. Wir studierten nochmal die Fahrradkarten und beschlossen auf Grund der Straßenverhältnisse nicht wie geplant am übernächsten Tag von Kandava über Nebenstraßen zuerst bis zur Ostsee zufahren, sondern auf direktem Weg nach Kuldiga zu radeln.