Fazit

Unser sehr akribisch vorbereiteter Urlaub war ein voller Erfolg. Zugegebenermaßen waren wir von den Straßen sehr überrascht worden, aber wir haben Schotter und schlechten Asphalt mit einem lachenden und einem weinenden Auge gemeistert. Die geplanten Kilometer stimmten fast mit den tatsächlich gefahrenen Kilometern überein.

Die baltischen Länder Lettland und Litauen sind unbedingt eine Reise wert. Wir sind vielen verschiedenen Menschen begegnet, Litauer, Letten und Russen, deren zusammenleben auf Grund ihrer unterschiedlichen Wurzeln und ihrer Geschichte nicht einfach zu bewältigen und zu steuern ist. Die Letten haben wir überall als sehr nationalbewusste stolze und höfliche Menschen wahrgenommen. Die Russen, mit denen wir Kontakt hatten, waren quirlig, mitteilungsbedürftig, herzlich und immer mit einem Lächeln im Gesicht. In Lettland haben wir kaum noch Spuren deutscher Vergangenheit vorgefunden, ganz im Gegensatz zu Polen.

Dieses Zusammenleben der Kulturen spiegelt sich auch im regionalen Essen wieder. Neben Fleisch und Fisch, Kraut und Roter Beete, Obst und Gemüse aus Wald und Garten gab es auch Borschtsch und unsere geliebten Pelmeni und Piroggen aus der russisch geprägten Küche.

Riga ist eine zauberhafte Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, wir waren froh, hier einen Zwischenstopp eingelegt zu haben. Unterwegs auf dem Land haben wir viele kleine charmante Städtchen gesehen, in denen vor allem die gepflegten Parkanlagen und Häuser ins Auge gestochen sind. Die Landschaft ist nicht spektakulär und atemberaubend sondern berührt durch Stille, Gleichförmigkeit, an deren Wegen die Ortschaften wie kleine Perlen aufgereiht sind. Wie schon in Polen bezauberte uns die Ostsee mit ihren langen breiten einsamen weißen sauberen Sandstränden.

Die Urlaubsreise war für uns auch der endgültige Abschied von unserem Im Mai verstorbenen Freund, mit dem wir noch am Jahresanfang unsere Tourenpläne besprochen hatten und der auf unseren Bericht warten wollte, um selber zu planen.

Kurz – diese Urlaubsländer können wir weiter empfehlen.

Die Radler Ines und Matthias

im August 2015 (niedergeschrieben im Februar 2016)