Ermland - Masuren - Frische Nehrung

Tag 7

Mittwoch 23.Mai

Lidzbark-Warminski - Frombork - 80,5 km

Räder gepackt, die noch nicht ganz trockenen aber frisch gewaschenen Sachen oben drauf und ab!

 

Der erste Teil der Strecke verlief entlang einer wenig befahrenen Straße aus dem Ort heraus.

Und es kamen die ersten "Berge" in Sicht und in die Knochen.

Zu unserer Überraschung tauchten endlich wieder Baumalleen auf, so dass die 40 km bis nach Pieniężno fast unmerklich schnell zu erradeln waren. Und mit dem schon erwähnten Lächeln auf den Lippen zogen wir ins Städtchen ein.

 

 

In einem Polenstädtchen, da gibt es auch ein Bähnchen, das ist so schön… u.s.w., u.s.f., aber leider schon lange außer Betrieb genommen!

Es erstarb das Lächeln und nach einer kurzen Ratlosigkeit fuhren wir mangels Alternativen halt einfach mit dem Fahrrad weiter.

 

 

Und wir hatten wieder einen Plan, einen wunderschönen neuen Plan, der ging so: „Wir fahren bis Frombork, machen ein ganz gemütliches Sightseeing in der alten Bischofsburg und nehmen dann am Donnerstag das Schiff von Frombork nach Elbląg zurück – unser Kreis schloss sich also in Gedanken bereits.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Überraschenderweise verliefen die restlichen 40,5 km ziemlich flüssig, trotz Hitze! Allerdings war ich schon auf die Variante langärmlig und Beine unter Panthenol umgestiegen, was mir den einen oder anderen sehr mitleidigen Blick der vorbeifahrenden Autofahrer eingebracht hatte. Aber die saßen ja klimatisiert im Auto, wir waren draußen!

 

 

 

 

 

 

 

Und dann tauchten sie endlich auf, fern am Horizont aber schon greifbar nah – die Kirchtürme der Bischofsburg Fromburg am Frischen Haff!

Wir spürten schon die frische Meeresbriese und fanden dann tatsächlich direkt in Hafennähe am Strand eine kleine Pension, zwar ohne Frühstück, aber das war problemlos in den Hotels zu bekommen.

Frombork war überraschenderweise keine Großstadt wie wir gedacht hatten, sondern ein sehr sehr sehr beschauliches Städtchen mit viel Historie. Der sich gerade in Sanierung befindliche Wasserturm führte uns in lichte Höhen und wir genossen einen grandiosen Blick über das Frische Haff und auf die Frische Nehrung. Wieder unten angekommen bemerkten wir, dass im Turm ein Kaffee eingerichtet war mit Torten, die einfach zum Genießen einluden. Da in Polen allerdings die Museen spätestens 17:00 Uhr schließen, vertrösteten wir die Bedienung und uns auf später. Auf zur Bischofsresidenz und zum Focoultschen Pendel. Museum war natürlich zu, aber der Turm noch offen. Also rein und schauen und dann noch wie im Kaffee und uns versprochen, Torte essen gehen. Bei dieser Gelegenheit platzte unser neuer Plan – es fährt schon lange kein Schiff mehr von Frombork nach Elbląg. Weitere Alternativen – keine. Na gut, also die 41 km schaffen wir ja jetzt wohl auch noch! Auf Empfehlung anderer Gäste in der Pension gingen wir zum Hafen und gönnten uns frischen Fisch direkt aus dem Meer. In Frombork haben wir übrigens auch das größte Storchennest auf unserer Tour entdeckt. Mindestens 1,5 m hoch, wer weiß wie alt das schon war!

 

 

__________