An diesem Morgen weckte uns die schon sehr warme Morgensonne gegen 06:00 Uhr.
Mit viel Energie schafften wir es, bis 07:15 Uhr liegen zu bleiben, da wir unser Frühstück gegen 08:15 Uhr bestellt hatten (es war aber eher fertig). Beim ersten Gang auf die Terrasse strahlte uns ein wolkenloser blauer Himmel an, Sonne pur – beim Frühstück im Freien hieß das: Sonnenschirm, damit die Butter nicht weg läuft.
Glücklicherweise hatte die Hausfrau mitgekriegt, dass wir zeitig wach waren und das Frühstück schon vorbereitet, so dass wir wieder zeitig – in Anbetracht des Wetters auch notwendig – starteten.
Los ging es nochmal an den Skulpturen vorbei in Richtung Krutynia. Dort angekommen kauften wir schnell noch ein paar Urlaubskarten und sahen zu, wie sich das Dorf auf die Ankunft der Reisebusse vorbereitet. Aufbau von Verkaufsständen mit allen brauchbaren und meistens unbrauchbaren Reiseandenken, die dann irgendwo in den häuslichen Ecken verstauben. Die Staken-Boote und Kanus wurden rausgeholt, es war wie in Lübbenau im Spreewald, nur ohne saure Gurken.
Die Route wurde von uns allerdings nur gestreift, unser Ziel hieß: Zeitsprung in unseren Aufenthalt vor 6 Jahren also Mikołajki, Ryn und dort wollten wir auch übernachten. Vielleicht finden wir ja den alten Radweg wieder, den wir damals mit Kathi geradelt sind? Diesen Tag halbwegs ohne Hitzeschock zu überstehen – dabei halfen uns die wunderschönen alten Baumalleen, unter denen wir entlang radelten. Doch zuvor mussten wir erst einmal nach Mikołajki kommen - und das war nicht so einfach! Wir fuhren die Krutynia entlang auf einer gut ausgebauten Straße und bogen dann in einen Waldweg ab. Wir hatten gelernt, dass Hauptstraßen nicht gut für Fahrradfahrer sind - Waldwege aber auch nicht immer.
Bei unserer Ankunft in Mikołajki sahen wir, wie sehr sich das Land auch in den Masuren verändert. Viele neue Hotels, z.T. mitten auf den großen Seen, Tourismus ohne Ende, Yachthäfen…. Schnell ein Eis mit Blick auf den See, das obligatorische Getränke Fassen und auf in Richtung Ryn - und wir haben den alten Radweg gefunden. Das lief dann so – guck mal, das war vor 6 Jahren auch dort, die gleichen Storchennester, der alte deutsche Friedhof im Wald. Es roch nach Maiglöckchen.
Und dann das erste Bier unterm Sonnenschirm, ungeduscht, total verschwitzt aber glücklich. Wir hatten im Haus wegen Abendessen gefragt und nach einigem Zögern kam dann, na gut ich mache ihnen etwas. Uhrzeit 17:00 Uhr. Alles im Preis (Übernachtung, Frühstück und Abendessen für 25 € gesamt) inbegriffen. Als wir dann gegen 17:00 Uhr am Tisch Platz nahmen, stand eine Suppenterrine, Brot, viel Besteck und warmer Schwarzer Johannisbeersaft. Hm, dann mal los, ran an die Suppe. Terrine leer, und nun? Hauptgericht: Gurkensalat, Schnitzel, Kartoffelbrei, Gemüse. Ups, es endete mit dem dritten Gang – Eis. Wir waren kugelrund und glücklich.
Da es immer noch sehr warm war, kleiner Ausflug über die Straße an den Bootssteg. Matthias musste natürlich seine Füße kühlen. Die Wetterprognose und der Blick zum Himmel verhießen Gewitter. Na mal schauen! An diesem Abend stellten wir dann auch die ersten geröteten Stellen an Beinen und Armen fest, aber es war ja erst Mai und so heiß wird es schon nicht mehr werden!