Am nächsten Morgen ging es dann nach einem formidablen Frühstück wieder auf die Piste. Raus aus Allenstein und wieder über Land, natürlich nicht ohne unsere Getränkevorräte aufgefrischt zu haben. Unser Ziel war diesmal Babięta, oder auch: Mal schauen wie weit wir kommen? Da wir wieder relativ zeitig los gefahren sind, gegen 08:15 Uhr, lag ein schöner warmer und sonniger Tag vor uns. Mein Knie hatte sich auch beruhigt.
Auf dieser Route ging es über die Dörfer in Richtung Kern-Masuren. Vorbei an den obligatorischen Störchen auf den Häusern – an diesem Tag haben wir auch die ersten Kraniche auf einer Wiese entdeckt. Unheimlich viele neu gebaute Häuschen und Grundstücke, z.T. mitten auf Feldern kleine neue Prachtschlösschen.
Und dann kamen die ersten Seen. Bei unserer Ankunft in Babięta beschlossen wir noch 10 km dranzuhängen und bis Zgon weiterzufahren, dem Eingang zur Krutynia- Paddelroute. Aber erst war wieder mal die Suche nach einer Übernachtung angesagt. Wie immer ließen wir das erste Hinweisschild (Wolne Pokoje) links liegen und fuhren in Richtung Dorfmitte. Vorbei an einer Gaststätte, die offen war und nach einem kurzen Blick auf die Speisekarte als unser abendliches Ziel auserkoren wurde. Direkt im Ortskern an einem See trafen wir überraschenderweise auf ein Häuschen mit vielen geschnitzten Figuren.
Nach einer Runde durch’s Dorf kam die Entscheidung:“ Zurück zum ersten Übernachtungsschild“. Fernab von der Dorfstraße – die gleichzeitig auch die Durchgangsstraße des Ortes war, fanden wir ein idyllisches einfaches Gartenhäuschen.
Ein Zimmer mit zwei Betten, nebenan Dusche, Toilette und Küche, Terrasse und ganz ganz netten (und ein wenig deutsch sprechenden Vermietern). Nach der Absprache des Übernachtungspreises und unserer Frühstückswünsche haben wir mal kurz eine kleine Radlersachenwäsche vorgenommen – es war an diesem Abend schon ziemlich warm. Unsere Gastgeber haben uns dann auch erklärt, dass die LKW’s 24 Stunden durchfahren, wir aber davon nichts hören werden. Naja – ein bissel Eigenmarketing - haben wir gedacht (zu der Übernachtungsentscheidung sollten wir uns später noch herzlich gratulieren!). Für umgerechnet 20 € mit
Frühstück blieben wir......
....und suchten das Gasthaus unserer Wahl auf (mangels weiterer Möglichkeiten blieb eh nur diese Variante). Sehr sehr gemütlich, die ersten Mücken tauchten auf, es gab den ersten Wutka und deftige Hausmannskost – Gulaschsuppe auf Kartoffelpuffer und Piroggi Russki. Und als ständiger Begleiter das laute auf und ab der LKW’s, die am Berg so richtig Gas gaben und das Gasthaus zum Beben brachten (damit schließt sich hier der Kreis, warum wir so froh waren, nicht direkt in einem der Noclegi oder Wolne Pokoje an der Dorfstraße zu schlafen!).
Rückmarsch in unser idyllisches Gartenhäuschen und Schnarchhaltung einnehmen.