Ermland - Masuren - Frische Nehrung

Packen und Anfahrt

Dienstag 15. Mai

Einpacken und nervös werden

Geplant getan. Einkaufen, Taschen packen und Packliste schreiben, Taschen wiegen und wieder auspacken und neu packen und neu wiegen und dann nochmal auspacken …. so ging es los. Diesmal habe ich auch eine Rolle als drittes Gepäckstück bekommen, jeder hatte ca. 15 kg auf dem Hinterrad plus Lenkertasche. Die Wetteransage war optimal, also konnte es losgehen!

Radlersachen, Regensachen, was zum überziehen, was zum unterziehen, Hüttenschlafsäcke (für alle Fälle), Warnwesten, was Schickes für die Stadt, Badesachen für die Ostsee, Sanipack, Schuhe, Waschzeug, Ersatzteile, Werkzeug, Proviant.....
Und das soll alles in 4 Radtaschen?

Mittwoch 16. Mai

Mit dem Auto von Leipzig nach Elbląg

Mit einer voraussichtlichen Fahrzeit von 10 Stunden bis Elbląg sind wir gegen 08:00 Uhr in Leipzig mit unserem „L-MI 2010“ gestartet.

Autobahn A9 in Richtung Berlin, A10 Berliner Ring, dann A12 Richtung Grenzübergang Frankfurt (Oder) und die erste Überraschung – wo kommt die Autobahn bis Poznań her, die gab es doch vor 6 Jahren noch nicht? Juchhu, damit verbessert sich unsere Fahrzeit. Und dann – uijuijui eine Mautstelle. Spannend mit 4 Złoty (bei einem Kurst von 1:3,8 ca. 1 €)! Na egal, Ticket ziehen, kommt schon ein Bankomat. Kam aber nicht! Die Maut betrug dann ca. 3,30 €, die wir wie die Helden mit VISA beglichen haben. An dieser Stelle ein herzliches „Danke“ an den Erfinder der VISA-Karte und an den, der Sie an Mautstellen zugelassen hat (gilt nur für polnische Staatsbürger!).

An einem Feldweg überkamen uns erst der kleine und dann der große Hunger. Aber wir hatten ja vorgesorgt und ein ordentliches Lunchpaket von zu Hause mitgenommen – Obst, Klöpschen, frische Brötchen, Ei, Gemüse, Tee. Optimal für die Fahrerversorgung.


Rast auf einem polnischen Feldweg

Es war ziemlich windig und in unserem Rücken verfolgte uns eine Wetterwand, der wir aber immer entkommen sind – naja nur einmal kurz vor Elbląg hat es uns gestreift.

Tanken mussten wir auch zweimal, die Fahrräder auf dem Dach haben ihren Beitrag zum Erhalt der Ölimperien im Nahen Osten und Russland geliefert (aber bei Sprit Preisen um 1,40 € hat das Tanken fast Spaß gemacht).

Mit dem Beitritt zur EU sind nach Polen unheimlich viele Gelder in Infrastruktur (Straßen, Gemeinden, etc.) geflossen. Am auffälligsten ist derzeit der Straßenbau. Wahnsinn, was da los ist. Ortsumgehungen, Autobahnen, Kraftfahrstraßen.

Unabhängig davon hat Matthias dem Navi mehr vertraut als mir und wir sind quer durch Poznań gefahren, wie vor 6 Jahren auch schon. Wiedererkennungseffekt garantiert. Aber wir haben ja Urlaub, hmhmhm. Ab Thorun (Thorn) sind wir dann ins Ermland abgebogen und haben an der Weichsel die ersten schönen Deutschordensburgen gesehen.

Unser Ziel – Elbląg - rückte immer näher und die Spannung stieg. Zwischen Altstadt und Elbląg-Neustadt (1945 wurden ja alle ostpreußischen Städte von den Russen zerstört) kam unser Hotel – eine alte ausgebaute und sanierte Mühle ins Sichtfeld. Große Klasse.

      

Und dann kam noch ein Stück Arbeit: Absatteln und Drahtesel einstellen, Abpacken und umpacken, Radlersachen für den nächsten Tag bereitlegen und dann, Erstkontakt mit der super guten polnischen Küche (und Bier). Die Piroggen haben wir uns allerdings für die Masuren aufgespart

Da der Abfahrttermin unseres Schiffchens für 08:30 Uhr angesetzt war, hieß der geordnete und geplante Abmarschtermin ab Hotel 07:30 Uhr. In Schlafenszeit umgerechnet hieß das wiederum, dass 20:30 Uhr die Lichter aus und die Jalousien runter gingen. Ach so, die geplante Strecke hat sich natürlich geändert, das ist aber in den Teilkapiteln nachzulesen.