Von Zittau nach Heringsdorf

Packen

Sonntag, 8. September

Packen und Hoffen

Es regnete ab Mittag leicht und nahm stetig zu. Wir packten ein und aus und ein und aus. Keine Ahnung was für Wetter wird. Vorfreude wollte nicht so richtig aufkommen. Immer wieder ging der Blick zum Fenster und die Ohren zum Radio – Wetterbericht mit den Aussichten auf die kommende Woche. Auf alle Fälle die Regensachen oben drauf.

Ab 21:00 Uhr goss es in Strömen. Was nun? Wir haben fast die ganze Nacht nicht geschlafen, Zum einen, weil der Regen massiv auf unsere Dachfenster trommelte, zum anderen weil wir nicht wussten, ob wir wirklich fahren sollten.

Anfahrt

Montag 09. Mai

Mit dem Zug von Leipzig nach Zittau

Nach fast schlafloser Nacht quälten wir uns gegen 5:15 Uhr aus dem Bett. Es regnete immer noch sehr stark. Der erste Satz von Ines an diesem Morgen war: „Wir nehmen die anderen Regenhosen mit!“ Somit war zumindest entschieden, dass es losgeht.

Die „anderen“ Regenhosen sind deutlich dicker, atmungsaktiv und halten super dicht. Nachteil: 300 Gramm schwerer pro Stück und deutlich mehr Volumen als die Gummidinger, die uns sonst auf dem Rad genügen. Egal, wir mussten sie eh gleich anziehen.

Nach einem Frühstück, was auf Grund des Wetters nur mäßig schmeckte, wurden die Räder gesattelt und endgültig der Startknopf gedrückt. Die Fahrkarten waren bezahlt. Wenn es in Zittau immer noch in Strömen goss, fährt auch ein Zug zurück nach Leipzig. Dann können wir immer noch abbrechen.

Start:

   

Eingepackt wie die Froschmänner kamen wir außen total nass und innen schön trocken am Bahnhof an. Unterwegs begegneten uns wenige Leute, aber in deren Gesichtern war durchgehend Verständnislosigkeit oder Bedauern zu sehen (später auf der Tour wechselte das zu Respekt und Anerkennung). Der IC 2033 fuhr ab Gleis 18 pünktlich um 7:29 Uhr. Im Wagen 6 hatten wir für uns und die Räder Plätze reserviert. Der Zug war fast leer und damit genügend Platz, um die nassen Regensachen schon mal zu trocknen.

8:23 Uhr Ankunft in Dresden Hauptbahnhof.

Es war kalt und zugig (was sonst wenn man per Zug unterwegs ist :-) ). Wir tranken einen heißen Tee und holten uns ein warmes Baguette vom Bäcker. Das magere Frühstück am Morgen forderte seinen Tribut.

Die Anzeigetafeln zeigten für unsere Weiterfahrt 2 unterschiedliche Gleise an. Laut Plan 9:09 Uhr ab Gleis 11 meldete die eine Elektronik, die andere Elektronik schickte uns 9:09 Uhr ab Gleis 2. Das Dumme an der Sache, dazwischen lag einer dieser wunderbaren DB Bahnsteigaufzüge, in welchen ein normales Fahrrad mit Gepäck nicht wirklich rein passt. Wir sind 2 Mal hin und 3 Mal her bis sich alle Anzeigetafeln auf Gleis 11 geeinigt hatten – 5 Minuten vor Abfahrt des RE 17023.

Beim Verlassen der Bahnhofshalle Dresden bemerkten wir, dass es nur noch ganz schwach regnete. Die dicken dunklen Wolken verzogen sich und es kamen hellere Wolken hinter diesen hervor. Nun nieselte es nur noch schwach. Wieder einmal pünktlich kamen wir 10:39 Uhr in Zittau an. Alle Straßen waren nass, aber es regnete nicht mehr. Die Regensachen vom Morgen waren inzwischen trocken und konnten teilweise verstaut werden. So kam langsam Hoffnung auf und auf unseren Gesichtern zeigte sich ein erstes Lächeln. Dabei ist uns schon klar, dass wir nie damit rechnen können, dass 14 Tage die Sonne scheint. Aber nur Regen wie im Wetterbericht angekündigt, wäre ganz schön hart!