Der Oberländische Kanal, auch Oberlandkanal oder Kanal Elbing-Osterode (polnisch Kanał Elbląski) genannt, befindet sich in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er wurde von 1844 bis 1860 unter der Leitung des königlich preußischen Baurats Georg Steenke aus Königsberg (Preußen) erbaut. Mitarbeiter beim Bau des Oberländischen Kanals waren die Ingenieure Severin und Carl Lentze, der hauptsächlich als Konstrukteur der Weichselbrücke in Dirschau bekannt wurde und später beim Bau des Sueskanals mitwirkte.
Der Oberländische Kanal verbindet mehrere Seen wie den Geserichsee und Städte in Ostpreußen von Iława (deutsch: Deutsch Eylau) über Ostróda (Osterode) bis Elbląg (Elbing) zum Frischen Haff. Als Besonderheit und heutige Touristenattraktion gelten die fünf Rollberge („Geneigte Ebenen“), auf denen die Schiffe zur Bewältigung des Höhenunterschieds von 99 Metern mithilfe eines hydraulischen Antriebs auf Schienenwagen über Land transportiert werden und die seit der Fertigstellung des Kanals funktionsfähig sind. Die Länge des Kanals beträgt 129,8 km bis Iława, wobei der Abschnitt Elbląg – Ostróda, mit dem der Kanal meist identifiziert wird, 82 km beträgt. Das Kanalsystem gilt als technisches Denkmal und steht unter Denkmalschutz.
„Höhe“ bezeichnet die zu überwindende Höhendifferenz bis zum folgenden Kanalabschnitt
„Distanz“ bezeichnet den Kanalabschnitt bis zum Beginn der folgenden geneigten Ebene.
Rollberg | Höhe | Länge | Distanz |
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Buchwalde / Buczyniec | 21,5 m | 550 m | 2,1 km |
Kanthen / Katy | 18,0 m | 450 m | 2,9 km |
Schönfeld / Olesnica | 24,5 m | 350 m | 2,2 km |
Hirschfelde / Jelenie | 22,5 m | 510 m | 2,0 km |
Kussfeld / Caluny | 13,0 m | 450 m | entfällt |