Ermland - Masuren - Frische Nehrung

Ermland (Warmia)

Altpreußische Landschaften und Stämme                                    

Das Ermland, prußisch, polnisch und lateinisch Warmia, war zuerst eine prußische Landschaft, danach ein Bistum, das als Fürstbistum Ermland von 1466–1772 eine gewisse Selbständigkeit unter polnischer Oberhoheit hatte. Die bedeutendsten Städte dieser Landschaft waren Elbing und Braunsberg, ferner die Burg Balga. Der größte Teil des Ermlandes gehörte längere Zeit zu Ostpreußen. Ermland ist heute Teil der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen.

Die erste urkundliche Erwähnung „Warmia“ stammt aus dem Jahre 1249. Der Name kann zu prußisch wormyan, warmun »rot« gestellt werden. „Wormeland“ heißt es 1262, und erst 1299 erscheint der Begriff „Ermelandt“. Dieses ist der deutsche Name der prußischen Landschaft. Der Sage nach war Warmo der neunte Sohn des Königs Widowuto, der das Land an der Nava (Mariensee) und der Bassora (Passarge) erhielt. Er baute sich eine Feste, die er Tolo nannte. Der deutsche Name Ermland geht dieser Legende nach zurück auf „Ermia“, die Frau des Warmo.

Das Gebiet des Bistums Ermland erstreckte sich bis 1945 von einem schmalen Küstenstreifen des Frischen Haffs zwischen Frauenburg und Braunsberg (Braniewo) in südöstlicher Richtung bis zu den Masurischen Seen um Allenstein (Olsztyn) und Rößel (Reszel). Es umfasste den heute polnischen Teil Ostpreußens zwischen dem preußischen Oberland im Südwesten, Natangen und Barten im Norden sowie Masuren im Südosten. Die wichtigsten Flüsse sind die Passarge (Pasłęka) und die Alle (Łyna). Das Bistum umfasste eine Fläche von 4249 km² und war von Norden nach Süden in die Kammerämter Frauenburg, Braunsberg, Mehlsack, Heilsberg, Wormditt, Guttstadt, Rößel, Seeburg, Wartenburg und Allenstein gegliedert.

 

 

Folgende Städte, die alle im Mittelalter gegründet wurden, gehörten zum Bistum (aufgezählt von der Küste ins Landesinnere, entsprechend der Besiedlung im Mittelalter):

Frauenburg, Braunsberg, Mehlsack, Wormditt, Guttstadt, Heilsberg, Bischofstein, Rößel, Seeburg, Bischofsburg, Wartenburg und Allenstein, heute die größte Stadt des polnischen Ostpreußen und Woiwodschafts-Hauptstadt.