Eine Bahnreise durch Schottland

3. Tag

Wanderung auf der Insel Kerrera am 05.09.2017

Der Erstkontakt mit dem legendären schottischen Frühstück, bestehend aus Porridge oder Cornflakes, Orangensaft, dem warmen Hauptgang mit Spiegel- oder Rührei, Würstchen, Bohnen, Schinken/Speck, Tomaten, Black Pudding (gekocht aus Schweineblut, Hafergrütze, Mehl, Zwiebeln und Schweinefett), und natürlich Haggis, dem Abschluss mit Buttertoast und Orangenmarmelade war schon mal eine gute Erfahrung.  Dazu wurde Tee oder Kaffee gereicht. - Aber mal ehrlich, nach einer Schüssel Porridge war ich schon ausreichend und lecker gesättigt.

Haggis besteht aus dem Magen eines Schafes. Dieser wird mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett vom Schaf, Zwiebeln und Hafermehl gefüllt. Nachweislich wurden bereits in der Antike Tiermägen oder Tierdärme mit Innereien gefüllt und von den Römern gegessen. Die Rezeptur war ursprünglich für die bäuerliche Schlachtresteverwertung gedacht. (Quelle: https://www.myhighlands.de)

Natürlich bildete eine Whisky-Verkostung den krönenden Abschluss der Führung. Mal schnell vor dem Mittag was verkosten -  wie soll das denn weitergehen? Na dann  - Sláinte Mhath!!!!

So gerüstet starteten wir in den Tag. Am Vormittag stand die Führung durch die Whisky-Destillerie Oban an, ab 12:00 Uhr ging es dann mit Taxi und Fähre zu Insel Kerrera. Wetter: Sonne, Wind und Wolken.

Whisky: Eine Steuerurkunde aus dem Jahr 1494 hält erstmals schriftlich den Nachweis für die Whiskydestillation in Schottland fest und besagt: "Acht Balls Malt für Bruder Cor, um damit Aqua-Vitae zu machen." Der Name Whisky leitet sich von dem gälischen Wort "Uisce Beatha" ab, was übersetzt "Lebenswasser" bedeutet. Bis heute streiten sich aber Schottland und Irland darum, wer das Ursprungsland des Whiskys ist. Fest steht, dass Schottland mit einem 40-prozentigen Anteil an der weltweiten Produktion das wichtigste Whisky-Land ist. (Quelle: https://www.myhighlands.de)

Wieder hatten wir etwas Freizeit und wieder zogen wir durch die Nebengassen und wurden auch hier wieder fündig. Eine alte Kirche wurde als Backpacker-Hostel beworben. Nix wie hin und angucken.

Dann ging es mit dem Taxi zur Fähre auf die Insel Kerrera. Wir waren 4 Wanderer und weitere 5 Teilnehmer aus unserer Gruppe, die bis zum Café, das nach ca. 1 Stunde zu erwandern war, mit auf die Insel über setzten.

Wir hatten eine vierstündige Wanderung vor uns. Den Weg zum Café, unserem ersten Ziel, wiesen uns die Teekannen und Teetassen in den Bäumen.

Vorbei ging es an kleinen Buchten immer mit Blick auf das Wasser und ersten Annäherungsversuchen an die einheimischen Schafe. Dann kam das Café in Sicht.

Bei einem kleinen Imbiss (Kartoffelsuppe) stärkten wir uns. Das Café wurde von Schotten ganzjährig bewirtschaftet, in einem kleinen Nebengebäude kann man auch übernachten. Komfort – einfach, gemütlich und herzlich.

Wir ließen den Rest unserer Gruppe im Café zurück und wanderten weiter. Es wurde leicht regnerisch, an der Küste tauchte eine alte Burgruine – das Gylen Castle - auf.

Die Sonne machte sich Platz und schob die grauen Wolken zur Seite. Wir umrundeten die Insel und hatten einen fantastischen Blick auf die vorgelagerte Insel – Isle of Mull. Völlig überrascht wurden wir von einer kleinen Gruppe Steinböcke – die hatten wir in Schottland nun wirklich nicht erwartet.

Isle of Mull

(kurz auch Mull; schottisch-gälisch Eilean Muile) ist eine Insel der Inneren Hebriden vor der Nordwestküste Schottlands, die zur Council Area Argyll and Bute gehört. Mikrolithen belegen, dass Mull seit etwa 6000 v. Chr. (Mesolithikum) besiedelt war.

Mehr…

 Während der Stein- oder Bronzezeit erbauten die Bewohner unter anderem die Steinfort Dun Ara und An Sean Dun, Steinkreise (Steinkreis von Loch Buie), Steinreihen (Baliscate) und errichteten mehr als ein Dutzend Menhire (Glengorm). In der Eisenzeit entstanden zwei Brochs. Später folgten die Burgen und Schlösser Aros Castle, Ardtornish Castle, Calgary Castle, Duart Castle, Glengorm Castle, Moy Castle und Torosay Castle. Im 14. Jahrhundert wurde Mull ein Teil der Lordship of the Isles. Nach dem Zusammenbruch der Lordship im Jahre 1493 wurde die Herrschaft der Insel durch den Clan der MacLean, die in Duart Castle residierten, übernommen. 1681 wurde er vom Clan der Campbells abgelöst. Während der Clearances im 18. und 19. Jahrhundert sank die Zahl der Bewohner von 10.000 auf unter 4.000. (Quelle: https://de.wikipedia.org)

Weniger…

Auf einem kleinen Berghang mit Blick auf den Atlantik und die Inseln gab es eine kleine Rast. Nadja zauberte aus ihrem Rucksack ihr Oban-Whiskyglas und eine Whisky-Probe. Diese hatte sie sich erkämpft, nachdem alle Gläser in der Destillerie – ob leer oder noch gefüllt – abgeräumt worden waren. Mit Blick auf die Berge Whisky genießen – das Leben kann so schön sein.

Und wieder wiesen Kaffeetassen und Kaffeekannen den Weg – natürlich diesmal in die andere Richtung. Alte Bäume im Steinkreis hatten etwas Mystisches an sich. Der Kreis unserer Wanderung schloss sich an einem alten Dorf mit einer verlassenen Kirche. Und dann wartete auch schon die Fähre auf uns. Mit dem Taxi ging es zurück nach Oban.

An diesem Abend besuchten wir mit einem Teil unserer Reisegruppe einen ortsansässigen Pub und genossen wieder die sehr gute schottische Küche. Und dann hieß es schon wieder packen, denn am nächsten Tag ging unsere Zugfahrt weiter.