Los ging es am nächsten Morgen, natürlich nach dem obligatorischen gemeinsamen Frühstück, mit dem Abgeben des Reisegepäcks im Hotel, so dass wir alle Hände für die Stadtbesichtigung frei hatten (und das war auch wichtig, weil wir eine für den Regenschirm brauchten!). An dieser Stelle die ersten Kurzinformationen zu Schottland aus Nadjas Reiseführer:
Und dann ging es los mit der Stadtführung.
Wieder liefen wir durch die Innenstadt, vorbei an schön dekorierten Geschäften in der Buchanan Street und der Statue des Duke of Wellington vor der Gallery of Modern Art. Der arme Kerl wird irgendwie nicht ernst genommen und war mit einem Verkehrskegel auf dem Kopf und Strumpfbändern dekoriert. Eine Besonderheit Glasgows ist, dass alle Museen ohne Eintritt zu besichtigen sind!!! Ein ganz besonderes Gebäude, dass wir uns auch von Innen anschauten war das Rathaus von Glasgow. Schon von außen imposant anzuschauen waren wir von der Innenarchitektu schlichtweg erschlagen. Marmorhallen und Treppenaufgänge in Holz, Lichtkuppeln – eine gewichtige Atmosphäre.
Nach der Besichtigung der Cathedral und einem kurzen Abstecher über die Necropolis von Glasgow gab uns Nadja Freizeit. Sie lief zum Hotel zurück, um das Gepäck dann per Taxi zum vereinbarten Treffpunkt an der Queens Station in Glasgow zu bringen, von wo aus wir mit dem Zug zu unserer nächsten Reiseetappe starten würden. Wir nutzten die Stunde und schlenderten weiter durch Glasgow, bis wir uns dann am Bahnhof zur Fahrt nach Oban trafen.
Bei strömendem Regen traf Nadja mit unserem Gepäck ein, verteilte die Bahnkarten und erklärte nochmal kurz das Procedere des Zutritts zum Bahnsteig. Und dann stiegen wir ein – zukünftig sollte jeder, der diesen Bericht liest für den Begriff „Speed Boarding“ Bilder im Kopf haben. Denn… 16 Personen mit großen Koffern versuchten gleichzeitig den richtigen Waggon zu finden, ihr Gepäck in die Gepäckfächer zu verstauen und dann auch noch die reservierten Plätze raumgreifend zu belegen. Das Zugpersonal wirkte ob der Aktivitäten zum Teil leicht verstört und amüsiert, einige Gruppenreisenden genervt. Aber irgendwann hatte jeder (s)einen Platz, die Reiseverpflegung und Getränke waren ausgepackt und die ersten 15 Minuten der Zugfahrt waren verpasstL.
Zugfahren in Schottland ist, wenn die Reisenden zur Ruhe gekommen sind, sehr entspannt. In jedem Zug werden Getränke und ein kleiner Imbiss angeboten. Hunger und Durst war also kein Thema. Der Blick nach draußen verhieß immer noch Regen, von der vorbeiziehenden Landschaft war nicht wirklich viel zu sehen. Unsere Reiseroute ist in Nadjas kleinem Reiseführer ausführlich beschrieben:
An dieser Stelle noch eine kleine Ergänzung: Nadja hat, da sie eine ausgebildete Musicaldarstellerin ist, das Lied vom Loch Lomond im Zug gesungen – umwerfend.
Bei trübem Wetter kamen wir dann in Oban an, die Regenschirme wurden nochmal aufgespannt aber schon 15 Minuten später schien die Sonne –typisch schottisches Wetter, das uns während unseres Aufenthaltes so begleiten sollte. Nadja holte einen Plan aus ihrer Tasche und teilte uns auf verschiedene B&B’s auf. Dann gab es noch Instruktionen für diejenigen, die am nächsten Tag die Whiskydestillerie Besichtigung und die Wanderung auf der Insel Kerrera gebucht hatte und wir waren in den Abend entlassen. Nach einer kurzen Findungsphase zogen die einzelnen Gruppen los.
Für uns ging es ca. 10 min steil bergan, bis wir an unserer Unterkunft, dem Glenroy Guest House eintrafen. Wir wurden nett empfangen, auf die Zimmer aufgeteilt und dann beschlossen wir uns am Abend in der Stadt zum Essen zu treffen.
Und dann kamen wir am Abend in kleinen Gruppen wieder zusammen, gingen auf die Suche nach einem Abendbrot und wurden natürlich fündig. Es gab meinen ersten Hummer – oberlecker und eine spannende Angelegenheit. Was mach ich eigentlich mit all den Werkzeugen, die für mich bereitgelegt wurden – man nennt es auch Hummerknacker und eine kleine Gabel. Der Hummer kam schon vor zerlegt und los gings – ein gemütliches Essen! Nachdem alle satt und zufrieden waren gingen wir weiter auf der Suche nach einem schönen Pub und Whisky. Gegen 21:00 Uhr zog dann ein Piper durch die Straßen und sammelte - nach Manier des Rattenfängers von Hameln – die Jugend, Touristen und Einheimische in den benachbarten Pub zur Pipe-Session ein. Er lief mehrfach an uns vorbei, aber wir waren alle knülle und machten uns auf ins B&B.
Die Tipps von Nadja in der Tasche ging es für Matthias und mich nach dem Auspacken auf Erkundung zum McCaig’s Tower. Unterwegs genossen wir die Aussicht auf Oban, die Westküste und die vorgelagerten Inseln.