auf geht´s nach nach Wörlitz

Donnerstag 22.05.2008 

Am Tag 4 der großen Tour gab es erstmal ein Frühstück mit einer Gruppe Alleinreisender Mittsiebzigerinnen im Gasthaus. Schon ein bissel gruselig, aber auch anerkennenswert (die Damen unternehmen wenigstens etwas). Aber wie in jeder größeren Damengruppe gab es auch dort ein bissel Zoff, so dass wir Unterhaltung mit Schmunzelfaktor „genießen“ konnten. Nach dem Frühstück ging es in Richtung Schlosskirche,  die wir uns noch von Innen anschauen wollten. Das gehörte einfach noch dazu. Nach einigen Verwirrungen beim Auffinden der richtigen Route in Wittenberg, die Fahrradausschilderung war auffallend schlecht in diesem Streckenabschnitt, ging es in Richtung Dessau-Wörlitzer-Gartenlandschaft. Vorbei an Coswig und Conny’s Haus,

am Stickstoffwerk Piesteritz (bei Coswig), beschlossen wir den offiziellen Radweg zu verlassen und uns im Off-Road zu tummeln. Parallel zur Elbe auf der rechten Seite stromabwärts ging es über eine Holper-di-Polter-Strecke. Schön durch Wiesen- und Auenlandschaft in Richtung große Autobahn-Elbbrücke. Lustig, wenn man als Fahrradfahrer gegen den fließenden schnellen Verkehr auf dem Fußweg entlangfährt. Einige Autofahrer haben auch ganz schön komisch geschaut.

Über die Brücke und wieder auf dem Elbradweg ging es dann in meine geliebte Dessauer Gartenlandschaft mit dem Ziel „Luisium“ mit weißer Brücke. Als ich in Erinnerungen schwelgend auf der Brücke stand kam plötzlich ganz schnell ein Radfahrer angerannt und hat mich in den Arm genommen und zum Schloss gedreht. Wegen der zwei großen Fragezeichen in meinen Augen kam auch flugs die Erklärung – Selbstauslöser der Kamera – das Bild steht jetzt mitten in unserer Galerie!

Hier das Motiv ohne die beiden Radler.

Dann kam gegen 13:30 Uhr so ein leichtes Hungergefühl auf – nächster Halt also Cafe-Restaurant in der Orangerie des Luisiums. Neu eröffnet und vom „Feinsten“. Leider passte der Service überhaupt nicht dazu – nach knapp einer Stunde warten auf Spargel mit vor gegarten und beim Servieren krustigen angeblich neuen Kartoffeln, einer Sauce Hollandaise mit dicker Haut und rohem krachtrockenem Schinken sind wir, natürlich nachdem wir uns – leider erfolglos – beschwert hatten, von dannen gefahren. Mit dem angekündigten Vorsatz, allen die wir kennen vom schlechten Service zu erzählen und damit von einem Besuch abzuraten.

Satt aber nicht zufrieden satt ging es weiter über Vockerode nach Wörlitz, also quasi wieder ca. 20 km zurück. Und damit endete an dieser Stelle auch unsere offizielle Radltour auf dem Elberadweg. Es fehlen jetzt noch ca. 250 km des gesamten Weges bis Cuxhafen, die heben wir uns für einen der nächsten Urlaube auf.

Wörlitzer Gartenlandschaft – immer wieder schön – vor allem wenn man Zeit hat.

Unser Aufenthalt war wie folgt geplant:

• gegen 16:00 Uhr Ankunft im Hotel
• obligatorisch Zimmer beziehen, auspacken, duschen
• Parkrundgang mit Sight-Seeing
• Zu Abend essen
• Sauna.

Das alles haben wir auch geschafft, auch wenn uns die Dame an der Rezeption  mitgeteilt hatte, dass es in Wörlitz keine Fahrradständer gibt und wir zu Fuß gehen müssen. Die Parkrunde dauert mindestens zwei Stunden, aber die Fähren zur Roseninsel fährt nur bis 18:00 Uhr, so dass wir die Besichtigung abkürzen sollen. Mit einem Plan und Matthias an der Hand ging es los. In einer Stunde einmal durch den Park, alle Fähren geschafft und die schöne Landschaft wirklich genossen. Abendbrot  bis halb acht – übrigens der absolute Ausgleich zu der Pleite am Mittag im Luisium. Es gab Wörlitzer Kutscherpfanne und für mich Maischolle, serviert von supernetten Azubi-Mädels.

Zurück im Hotel war umziehen angesagt und dann schnell noch in die Sauna. War irgendwie alles ein bissel viel und stressig, nach zwei Saunagängen war es genug. Den letzten Punkt in unserer heutigen Aktivitätenliste haben wir uns halb elf am Kamin bei einem Genial-Spielchen gegönnt (das Spiel haben wir fast umsonst mittransportiert). Na ja, vielleicht war uns ja auch bloß so komisch, weil wir dem Ende unseres schönen Urlaubs entgegen gesehen haben!?

Tourdaten