Mit dem Fahrrad von Schmilka nach Dessau und zurück nach Leipzig

Von Schmilka nach Dresden...

Montag 19.05.2008

Regen, grauer Himmel, ein nettes Frühstück und wir voll aufgeregt los -  nach Bad Schandau Sicherheit kaufen.

Glücklicherweise hatte der ortsansässige Fahrradhändler, der zwar kaum noch hinter seiner Kasse hervor konnte aber nett war, noch zwei Fahrradhelme für Erwachsene zur Auswahl. Den Alten hat er entsorgt, los ging’s. Rechts elbisch bis Königstein durch die wunderschöne Sächsische Schweiz unterhalb der Schrammsteine.

In Königstein mussten wir die Seite wechseln, natürlich per Fähre (fast wären wir den Wanderweg weitergefahren, aber einer Eingebung und einem Hinweisschild folgend entschieden wir uns um). Und das war gut so! Zum einen hörte es auf zu regnen – was sicher nicht im direkten Zusammenhang mit unserem Seitenwechsel zu tun hatte, zum anderen war die Aussicht die sich uns in Richtung Rathen bot wunderschön. Im Vordergrund in den Berg hinein das Dörfchen, darüber die Burg Altrathen und im Hintergrund zum einen die Bastei und die Klettergipfel Lokomotive und der Talwächter.

Weiter ging’s nach Pirna, die Elbsandsteine wurden flacher, das Tal weitete sich und flugs waren wir hinter Heidenau und in Pillnitz.

Die Sonne begann zu scheinen, so dass wir beschlossen, den Abstecher in den Schlosspark per Fähre zu wagen. (Fähren wurden auf unserer Reise entlang der Elbe ohnehin zu einem der beliebtesten Transportmittel.) Eine gute Wahl, ich kannte diese Gegend überhaupt nicht. Ein wunderschöner Park.

Aber – wir waren zwar im Urlaub aber auch unterwegs und so ging es gegen zwei Uhr am Nachmittag weiter unserem ersten geplanten Tagesziel Dresden entgegen. 

Eine wunderschöne Gegend und sie wurde noch viel viel schöner, als wir an den rechts der Elbe liegenden Schlössern vorbeiradelten. Die warmen Sachen hatten wir schon lange ausgezogen.

Hinein in das barocke Dresden. Das Blaue Wunder schimmerte in einem grau-grünen Türkis in der Sonne. Der Radweg führte uns immer noch linkselbisch darunter durch. Am rechten Elbhang leuchtete das Institutsgebäude von Manfred von Ardenne. Der nette Herr hat ja bekanntlich den größten Zeitdieb der Menschheit erfunden, nämlich den Fernseher. Wir fuhren durch die Vorstadtbezirke bis nach Johannstadt und schließlich am Terrassenufer entlang durch das elbnahe Zentrum Dresdens. Zu unserer Freude war der Radweg schon weiter gebaut als in den vorhandenen Karten eingetragen. So konnten wir direkt an der Elbe weiter bis zum Dresdner Hafen, dann vorbei am alten Schlachthof (auf der rechten Seite der Elbe) stadtauswärts radeln.

Bereits nachdem wir die Altstadt hinter uns gelassen hatten sagte uns der Blick auf die Uhr und auf die Karte – Planänderung -, es geht bis Meißen (83,76 km).

...weiter nach Meißen

Kurz vor Meißen haben wir uns ein Quartier über die Touristinformation geordert, eine ganz nette Pension  - Bauglaserei Heil - am Theater in der Altstadt.

Und an diesem Tag gab es die zweite entscheidende Planänderung für die gesamt Strecke. Wir fahren tagsüber und schauen uns die Städte abends an – das haben wir bis zum Ende des Urlaubs so getan.

Also Meißen, eine Bischofsstadt, die über der Landschaft thront, aber nicht bedrohlich wirkt. Verwinkelte Straßen mit Holperpflaster, kleine Weinstuben, schnuckelige Geschäftchen, die uns allerdings ob unseres ohnehin beschränkten Platzes in den Packtaschen und der Tatsache, dass wir alles höchst selbst noch geplante 250 km transportieren müssen, nicht wirklich zum Geld ausgeben animierten. Wir haben die selbst erklärende Stadtführung in groben Zügen durchgeführt,  uns in der Alfa-Kirche fast dem Abendgebet angeschlossen und sind dann dem Tipp unserer Zimmervermieterin folgend im Domkeller im Schlossgelände eingekehrt. Und das war eine weise Entscheidung. Schon der Blick über die Stadt von der kleinen gemütlichen Terrasse aus war traumhaft. Allerdings fiel uns an diesem Abend auf, dass die Grenzen nach Schwaben und zur Nordsee wohl für kurze Zeit ohne Visum und ohne Personenbeschränkung aufgemacht sein mussten. Um uns herum haschts geschwäbelet, und der wein ischt ja so leckr, … Nichts als Schwabendackel – das hat uns bis nach Dessau begleitet. Und das gscheite Gschwätzele….war dann doch wieder amüsant.

Zurück zum Abend – bei Mondschein haben wir einen Elbling (Weißwein) und einen Meißner Schieler (Rarität aus Weiß – und Rotwein von Weingut Proschwitz) genossen und natürlich auch gespeist. Abends sind wir todmüde und knülle ins Bett gefallen – und waren dann am... (Fortsetzung Tag 2)

Tourdaten

Start Schmilka 09:15 Uhr
Ankunft Meißen 17:40 Uhr
Strecke 83,76 km
Durchschnittsgeschwindigkeit 14,6 km/h
effektive Fahrzeit 5:41 Stunden

Übernachtung

Bauglaserei Heil 45€ DZ ohne Frühstück