Mit dem Fahrrad von Schmilka nach Dessau und zurück nach Leipzig

Fazit

Wir hatten uns ganz doll auf den Urlaub gefreut und sind total aufgeregt losgefahren. Schon beim Start vor der Haustür fing der Urlaub an und die Zugfahrt  war Entspannung pur. Es gibt einiges an Optimierungspotential, z.B. Getränkehalter, meine Taschen müssen optimiert angebracht werden und wir müssen uns was mit den Karten einfallen lassen, da die kunststoffbeschichteten zwar ideal sind, weil sie nicht reißen, allerdings lässt die Qualität der eingezeichneten Fahrradwege zu wünschen übrig. Sie dienen also lediglich für eine Übersichtsorientierung oder für das Radeln auf zentralen Fernfahrradrouten. Die Papierkarten sind viel detaillierter, aber auch unhandlicher und sie gehen schneller kaputt. Also – zerschneiden und passende  laminieren. 

Dann hatten wir für 6 Tage zu viele Sachen mit.. Radlsachen war ok, Matthias fehlt noch eine Weste, weil es sich damit besser fährt, der Rücken und die Nierchen sind geschützt. Für „gut“ benötigt man nicht viel mehr als 2 Shirts lang und kurz. Ggf. kann man in den Pensionen auch mal schnell was auswaschen, es trocknet schnell.

Pensionen in der Nähe der großen Innenstädte haben den Vorteil, dass wir schnell noch die wesentlichen Sehenswürdigkeiten anschauen können und dann den Tag entspannt ausklingen lassen können. Sind allerdings auch etwas teurer als die zahlreichen Angebote vor den Toren der Stadt.

Matthias muss sich um ein neues Fahrrad kümmern, das alte gibt so langsam den Geist auf. Mit Helm fahren wird wohl ab jetzt Pflicht und ist überhaupt nicht schlimm. Und nur von Power-Riegeln den ganzen Tag bis abends leben ist nicht so doll, zwischen drin einen Happen essen ist besser.

Packliste war absolut in Ordnung. Wir haben auf Anhieb gefunden, was wir schnell gebraucht haben.

Irreführend war die Annahme, dass man beim Radlfahren tierisch abnimmt. Der Blick auf die Waage war eher demotivierend, je 1-1,5 kg zugelegt. Aber nur, weil Fett abgebaut- und Muskeln aufgebaut werden, und die sind ja bekanntlich schwerer. Dafür sind wir fit und fühlen uns richtig gut. Und sind unheimlich stolz auf unsere Leistung.

Auch das so noch nicht gekannte System der Übernachtungsbuchung hat, bis auf Bad Schmiedeberg, problemlos geklappt. In der Ferienzeit könnte es problematischer aussehen, allerdings findet man rund um die großen Städte und auf den am Weg liegenden Dörfern genug Unterkünfte. Vorbuchen ist nicht ideal, da wir gezwungen wären die Route und Zeiten strikt einzuhalten. So kann man sich die Entscheidung offen halten, sich noch etwas anzuschauen oder einfach mal ein Stündchen mehr Pause zwischendurch einzulegen.

Leider war der Urlaub, aus unserer Sicht zumindest, zu kurz. Wir sind unheimlich weit in diesen sechs Tagen gekommen und haben viel gesehen. Ecken und Landschaften, in die wir mit dem Auto nie gekommen wären. Immer wieder anders und meistens unerwartet schön.

Wir werden wohl ab jetzt jedes Jahr so eine Tour planen und in der Zeit dazwischen die kleineren Strecken z.B. des Mulde-, Elster- und Parthe-Radweges, vielleicht auch mal wieder an einem Wochenende,  in Angriff nehmen. Aber vorher heißt es noch Fahrräder optimieren, Matthias wird wohl ein Neues brauchen, denn seins poltert und rumpelt nun mittlerweile für alle laut hörbar.

Und als Letztes: Der Einstieg in den mehrtätigen Urlaub nur per Rad ist uns geglückt. Wir empfehlen auf jeden Fall so einen flachen Radweg zu Beginn, Steigerungspotential ist überall dabei. Natürlich hatten wir auch riesiges Glück mit de Wetter – aber es gibt ja bekanntlich kein Schlechtes, nur falsche Kleidung.

Und noch als Allerletztes:

Wir gehören jetzt zur stetig wachsenden Gilde der Radfahrinsider!!!!

Und noch als Allerallerletztes:

Gerade heute haben wir die Fahrradbroschüre „Erfahren - Erleben - Genießen" bestellt, in der 150 Radfernwege auf rund 50.000 Kilometern beschrieben sind.

Es geht weiter!!!!