Mit dem Fahrrad von Schmilka nach Dessau und zurück nach Leipzig

weiter geht´s nach Torgau

Dienstag 20.05.2008

Am Tag 2 der großen Tour – irgendwann gegen halb sieben wach – und dass uns und im Urlaub!!!! Frühstück war eh nicht, also Frühstück im Cafe. Cafe mit Hotel, geöffnet ab 08:00 Uhr. Auf die freundliche Frage von Matthias: „Wo können wir frühstücken?“ wurden wir in den Hotelbereich verwiesen, wo wir ein formidables Frühstück genossen haben (mit 1000 Jahren an vier Nachbartischen – aber immerhin, egal wie alt, sie unternehmen etwas). Nach dem Frühstück denselben Weg durchs Cafe zurück mit dem Vorsatz zu bezahlen und der Hoffnung –vielleicht merkt’s mal wieder keiner, kurzer Schwenk von Matthias zum Tresen und mit dem Wunsch der Bedienung „Schönen Tag noch“ raus aus dem Laden. Das nette Frühstück ließ uns den ganzen Tag kichern.

Nach dem Verpacken unserer wenigen Sachen und der zufriedenen Feststellung – Hosen trocken – ging es dann auf die Piste, Meißen in der Morgensonne hinter uns zurücklassend. Und voller Spannung, hatten uns doch die Tischnachbarn im Domkeller versichert: „Die Landschaft wird noch atemberaubend schön“ und das nach dem Elbsandsteingebirge! Na mal schauen.

Fiel mir schon schwer, das Fahren am zweiten Tag und ich hab mich so beim Schalten – besser wegen des zu wenig und falsch Schaltens gequält. Und dann erst noch der Gegenwind, wenigstens waren die ersten zwanzig Kilometer landschaftlich schön. Besser ein bisschen bergauf mit Rückenwind als bergab mit Gegenwind. Nachdem wir am vorangegangen Tag mittags nichts zu essen dabei hatten, besser - wie geplant unsere Corny-Kraftriegel mit viel Genuss verspeist haben - gab es den Beschluss wenigstens zum Mittag eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen. Da kam uns ein Schild am Elberadweg gerade richtig. Radlerrast im Gasthof. Mit dem Charme der 70iger, einem Mittfünfziger etwas hektischem aufgeregtem Wirt, Wind, einem gerade anrückenden Fernsehteam vom MDR haben wir uns eine Kleinigkeit bestellt. Würzfleisch - wie sich herausstellte mit Bockwürstchenstückchen, nicht gerade berauschend aber etwas zu beißen. Passte zum Charme des Gasthauses. Und es gab zu trinken!

   

Die Rolandstadt Belgern war unser nächstes Zwischenziel, natürlich nach einem Seitenwechsel mit Fähre. Das ist völlig unkompliziert, Abgasfrei und mit einem Euro/Person und Fahrrad richtig günstig. 

Rolandstadt Belgern – mit Rolandpark etc. Also – Zwischenstopp mit Eis essen und Kaffee trinken. Im Rolandpark waren alle Rolands aus Deutschland als Kopien aufgestellt.

Manche sahen aus wie Rolandinen (siehe Foto mit Matthias). Nach einer kleinen „Verfahrung“ sind wir am Markt eingetrudelt. Verschlafenes Städtchen, wo nur zu Marktzeiten, also zwischen 08:00 - 12:00 Uhr der Bär tobt.

Das Eis war lecker und nach einem kurzen Erfahrungsaustausch mit weiteren Gästen des Eiscafes zum Thema Fahrradtaschen ging es weiter Richtung Torgau – große Stadt an der Elbe, in der sich 1945 die Russen und Amerikaner das erste Mal begegnet sind – geschichtsträchtig sozusagen.

Zwischendrin haben wir noch unsere Übernachtung im „Alten Bootshaus“ reserviert. Übrigens, die haben am Rathaus einen hässlichen bedauernswerten Roland stehen, Bilder sagen mehr als Worte!

Das Ziel schon ab 7 km in Form der Stadtsilouette im Blick radelte es sich auch viel leichter und auf einmal auch schneller. Hurra – für heute erstmal geschafft. Jetzt nur noch die Pension suchen, duschen und in die Stadt.

 

Das Alte Bootshaus lag direkt am Elbradweg wo schon – na klar direkt an der Elbe fernab jeden Durchgangsverkehrs. Nach unserer Ankunft dachte ich ja zuerst, wir müssen im Fahrradschuppen schlafen, ich muss ziemlich blöd geschaut haben, jedenfalls haben Matthias und die nette Bedienung gefeixt.

Duschen ohne Fön – eine echte Herausforderung aber auch das habe ich gemeistert. Nach dem nun fast obligatorischen Stadtrundgang, auf dem wir fast alleine unterwegs waren – die Straßen waren wie ausgestorben, sind wir dann zu guter Letzt und auch ein bisschen aus Verzweiflung ob Mangel an anderen Gelegenheiten beim Italiener gelandet – eine sehr gute Wahl. Die charmante Bedienung hat uns in die leichte mediterrane Küche entführt und wir haben es genossen und den Abend dann in der Pension mit einem Weinchen und einem Bierchen beendet. Todmüde sind wir ins Bett gefallen.

Tourdaten

Start Meißen 09:15 Uhr
Ankunft Torgau 17:20 Uhr
Strecke 84,31 km
Durchschnittsgeschwindigkeit 14,7 km/h
effektive Fahrzeit 5:43 Stunden

Übernachtung

Altes Bootshaus 57 € DZ inkl. Frühstück