Flucht vor dem Corona-Wahnsinn

20.-27.08.2021 Wieder ostwärts mit Ziel Roxängen

Kilometerstand 58698 - 59051

1. Etappe - Zum Lieblingsplatz am Dammsjön

Nach dem Start am Buvattnet ging es auf fast bekannten Straßen nach Filipstad und von dort nach Sandviken auf den FKK Campingplatz. Mitten in Arvika bemerkte ich in einem Vorgarten einen Esel - und wies Matthias darauf hin. In diesem Moment drehte der vermeintliche Esel den Kopf und entpuppte sich als einjähriger Elch, der sich an den Äpfeln gütlich tat. Super, im Wald nix aber in den Orten entlang der Straßen wurden wir elchfündig!

Der Campingplatz war schon sehr leer und war, wie wir erfuhren, eigentlich auch schon geschlossen - Saison vorbei. Wir durften aber noch bis Montag bleiben. Bei bestem Wetter - mit viel Wind - genossen wir die Tage am See und machten noch die eine oder andere kleine Wanderung.

Am Montag hieß es dann für uns packen und nochmal zurück an den Lieblingsplatz am Dammsjön  fahren. Wir wählten eine Strecke quer durchs Land und verließen bei Hällefors die Straße 63.

In Siggebohyttan wurden wir auf einen alten Bergmannshof - Siggebohyttans bergsmansgård - aufmerksam. Ungeplant eröffneten sich wieder neue Einsichten in die alten Bergbautraditionen Schwedens. Kurz entschlossen hielten wir am Parkplatz an und informierten uns erstmal über den alten Bergmannshof.

Siggebohyttans bergsmansgård

Siggebohyttan ist ein Dorf mit einem Berggutshaus am Uskensee in der Gemeinde Lindesberg. Die Hütte selbst und das Hüttendorf befanden sich 200 m nordwestlich des Berggutes.
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Das Herrenhaus wurde in den 1790er Jahren von dem wohlhabenden Bergmann, Ratsherrn und Richter Anders Olsson erbaut. Es war sein Sohn Anders Andersson, der von 1818 bis 1870 seine Spuren auf der Farm prägte. Es ist eines der prachtvollsten Beispiele von Berggütern in ganz Bergslagen.

https://sv.wikipedia.org/wiki/Siggebohyttan​​​​

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Außenansichten

Innenansichten

Nach diesem Stopp ging es weiter über Guldsmidshyttan an den Dammsjön. Spannend wird es immer kurz vor der Ankunft, ob der Platz frei oder besetzt ist. Bei größeren Plätzen, wo mehrere Fahrzeuge stehen können, ist das relativ egal, aber auf diesen Stellplatz passte halt nur ein Auto gemütlich hin. Und siehe da,  ein schwedisches Paar nutzte die Sonne und hatte sich zum Baden und Picknicken eingerichtet. Da sie aber gegen Abend fahren wollten, zogen wir uns zurück und gingen auf kleine Tauchstation in Lauerstellung. 

Gegen 18:00 Uhr war der Platz frei und wir zogen ein. Schnell in den kalten See hüpfen und Abendessen machen. Hoffentlich hält das Wetter!

In der Nacht verschlechterte sich das Wetter, Bewölkung zog auf und die Temperaturen sanken bis auf 2 Grad. 

02:15 Uhr - Nebel über dem See

Trotz Wind und Wetter - am Morgen war das Bad im See Pflicht - wenn auch nur kurz. Der Dienstag verging mit Elektrik bauen. Ich erkundete noch einen neuen Stellplatz im Wald, vielleicht beim nächsten Mal zur Tierbeobachtung? Ach ne - da muss man ja in die Städte fahren ;-). Am Abend machte sich bei mir ein Zahnproblem bemerkbar und wir gingen auf Internetsuche nach einem Zahnarzt in Kopparberg. Matthias hatte schon die sofortige schnelle Rückfahrt vor Augen. 

Mittwoch morgen hieß es dann um 06:00 Uhr aufstehen, frühstücken und los ging's nach Kopparberg, in der Hoffnung, dass ich ohne Termin behandelt werde. Ich hatte Glück! Der nette junge Zahnarzt nahm mich gleich dran und heilte das Dilemma. So konnten wir am Vormittag an den Lieblingsplatz zurückkehren.

Am Mittwoch, gegen Mittag, nahm dann der Wind stark zu. Sonne, Wolken, Regenschauer wechselten sich ab. Wir wollten aber noch eine Runde im Wald drehen und beschlossen dem Wetter zu trotzen.

Der Herbst zieht ein und bereitet den "Indian summer" vor

Unterwegs fanden wir die Reste eines alten Bauerngehöftes, dass bereits in den 1940ern verlassen wurde. Fast überall finden sich Tafeln, die daran erinnern.

Der Donnerstag bescherte uns einen kompletten kalten Regentag, es hörte überhaupt nicht mehr auf. Bei 11 Grad ließen wir die Heizung brummen und verzogen uns nach drinnen.

Am Freitag Mittag verließen wir dann schweren Herzens den Dammsjön, nicht ohne einen Eintrag im Gästebuch hinterlassen zu haben.

Schnell nach Kopparberg einkaufen und dann ging es schon wieder zu Susanne und Christian. Beim gemütlichen Kaffeeplausch tauschten wir uns über die letzten 3 Wochen aus. Wie wir erfuhren, ist der zeitige Herbsteinbruch für Schweden außergewöhnlich. Normalerweise ist es auch im August noch hochsommerlich warm. Nicht zu ändern, aber gut für das nächste Mal zu wissen.

Matthias heizte noch die Sauna an, die Erhöhung der Kerntemperatur  tat uns beiden gut.

Samstag verging mit Traktor bauen, Bericht schreiben, einer kleinen Pilzwanderung - was sonst - einem gemeinsamen Grillabend mit Flammlax -Premiere in der Grillhütte. Ab Sonntag sollte das Wetter wieder besser werden, die Sonne scheinen und die Temperatur über 20 Grad klettern - nun ja, wir werden sehen.

Außerdem legten wir jetzt die Rückfahrt fest. Start am Montag nach Gränna am Vätternsee. Dort wollten wir noch für 2 Übernachtungen bleiben und die Insel Visingsö erkunden. Dann über Jonköpping - letzte Einkäufe - nach Trelleborg zurück. Am Freitag soll uns dann die Fähre nach Rostock zurück bringen!

Am Sonntag schien dann tatsächlich wieder die Sonne. Nachdem sich Christian und Matthias um die Badetuna (Badefass) gekümmert hatten - der Ofen hatte ein Loch und das Badefass musste geflutet werden, damit das Holz quilt und dicht ist - fuhren wir mit Chrsitian und Susanne zu einem Löppis. Und diesmal waren wir erfolgreich! Mit vielen Kleinigkeiten in der Tasche ging es zurück nach Roxängen, Badetuna anheizen. An diesem Abend aßen wir vier nochmal zusammen Abendbrot und schwatzten. Christain musste am Montag wieder früh zur Arbeit, sodass wir uns schon jetzt verabschieden mussten. Das fiel schwer.

Matthias setzte sich dann halb zehn Uhr abends noch ins Fass unter den Sternenhimmel.

Montag hieß es dann auch von Susanne Abschied nehmen - schweren Herzens und mit Tränchen in den Augen.  Wir werden ganz bestimmt zurückkommen und wieder halt machen, haben wir doch in den beiden gute Freunde gefunden.