Am Sonntag, unserem 4. Tag war mit Anja ein Stadtbummel angesagt. Ziel war zuerst der Grüne Basar. Endlich rein ins Leben. An diesem Sonntag war auch Apfelfest in Almaty. Natürlich wollten wir den legendären Aport-Apfel probieren.
Wir fuhren diesmal per Auto in die Stadt. Es waren unglaublich viele Menschen unterwegs. Unser erstes Ziel war der Grüne Basar
Der Grüne Basar (Kok Basar) ist der größte Basar im Zentrum Almatys. Er befindet sich unweit des Bahnhofs Almaty 2. Ebenfalls in der Nähe befindet sich die zentrale Moschee der Stadt. Rund um die Haupthalle wurde in den letzten Jahren viel Um – und Neugebaut.
Mehr… Weniger…Rein ins Getümmel. Zuerst durch den Marktbereich im Freien. Hier kann man alles kaufen. Von Socken über Schuhe, Malerzubehör, Tapeten, Brauseschläuchen, Plastedosen, Kleider, Hosen, CD’s, Videoplayer. Es ist ein riesiges Warenhaus im Freien. In den Markthallen bot sich uns die bunte Vielfalt der Lebensmittel. Wir waren ja auch in Riga in den Markthallen gewesen, aber in Almaty war es wie in einem Bienenschwarm. Gemüse, Obst, Nüsse und vor allem eine riesige Auswahl an Trockenobst. Feigen, Datteln, Rosinen und und und. Es gab eine Riesenauswahl an Käse. Besonders zu erwähnen ist der Serock, eine Art trockener kompakter Hüttenkäse. Und dann gab es noch die Marktstände mit getrockneten Milchprodukten, zum Beispiel getrockneter Quark in den unterschiedlichsten Formen und verschiedenen Geschmacksrichtungen. Unabdingbar, wenn man in den Wüsten und Steppen des Landes unterwegs ist. Neben Milch wurde auch Kumys angeboten. Ohne Kumys kann man sich die kasachische Küche kaum vorstellen. Das Getränk ist ein Milchwein aus gegorener Stutenmilch und wird bei allen Festtagen als erstes zu Vorspeisen getrunken. Kumys ist leicht alkoholhaltig (ca. 1,5 % Alkohol) und sehr erfrischend. Wir haben es probiert. Naja nicht unser Favorit und ehrlich gesagt war auch Schubat (vergorene Kamelmilch) für uns nicht der Renner. Dennoch war probieren Pflicht.
Ein besonderer und für uns ungewöhnlicher Anblick bot sich in der Fleischhalle. Hier war der Markt streng aufgeteilt nach Pferdefleisch, Schaffleisch, Geflügel, Schweine- und Rindfleisch. Es türmten sich Unmengen an frischem Geflügelfleisch auf den Auslagen und wartete auf Käufer. Neben leckeren Pferdesteaks befanden sich die Stände mit Schafsköpfen, Schaffleisch und Innereien. Alles sehr frisch und alles ungekühlt! Das Fotografieren ist leider verboten aber im Netz finden sich für alle Interessierte Bilder.
Nach der Fülle an Eindrücken, Geräuschen und Gerüchen und dem Kauf von ersten kleinen Souvenirs (Schokolade und Seidentücher mit Filz) ging es zum nächsten Stopp. Nämlich zum Park des ersten Präsidenten, wo auch das Apfelfest stattfand. Wir wurden fündig, der Aport war im Angebot. Er schmeckt säuerlich und war nicht so riesig wie beschrieben. Ganz reif war er auch noch nicht.
In einigen Jurten wurde Handwerkskunst angeboten und Handwerk vorgeführt. Dem Bau von Holztruhen oder Musikinstrumenten konnte man ebenso zusehen wie der Entstehung landestypischer Lederwaren, wie zum Beispiel wunderbare Pferdesättel. Kasachstan ist berühmt für seine Lederwaren.
Irgendwann am späten Nachmittag waren wir dann übersättigt von all den Eindrücken und schlenderten zum Auto zurück. Nicht ohne noch den grandiosen Parkeingang mit seiner Säulengruppe in Augenschein zu nehmen.
Zurück im Haus bereiteten wir uns am Sonntagabend auf unseren 2tätigen Ausflug in die kasachische Steppe, in den Nationalpark Altyn Emel, vor. Früh am Morgen sollte es per Auto losgehen. Für die Anfahrt waren zwischen 4 – 5 Stunden geplant, der Nationalpark ist nur mit einem Guide zu betreten. Gegen 06:30 Uhr wollte uns Valerij, unser Guide, mit seinem Jeep abholen und dann die folgenden 2 Tage mit uns den Park erkunden. Nach 3 Tagen Stadt freuten wir uns auf die Natur und neue Eindrücke und schliefen aufgeregt dem nächsten Morgen entgegen.