Irgendwann gegen 10:00 Uhr weckte uns die Sonne. Uns hielt nichts mehr im Haus, nach einem gemütlichen Frühstück packten wir unsere Siebensachen und machten uns auf den Weg die Stadt und Kasachstan zu erobern. Anjas Haus liegt auf ca. 1000 m Höhenmetern, das Zentrum liegt auf ca. 550 m Höhenmetern. Erstmal ging´s bergab.
Wir liefen entlang der Hauptstraße vorbei an orientalischen Restaurants, Militärobjekten, modernen Hochhäusern und landeten in der Innenstadt. Uns fiel auf, dass jedes größere Gebäude eingezäunt und durch Security überwacht war. Wir trafen auf Schulkinder mit Schuluniformen großen weißen Schleifen im Haar. Viele große und teure Autos waren unterwegs. Es war warm und je näher wir uns dem Stadtzentrum näherten, umso stärker wurde der Smog. Die Stadt ist dennoch sehr sehr sauber und viele kleine Parkanlagen laden zum Verweilen ein.
Almaty: Almaty (kasachisch/russisch Алматы/Almaty, in der neuen inoffiziellen Lateinschrift Almatı), von 1867 bis 1921 Верный/Werny, 1921 bis 1993 Alma-Ata – von kasachisch алма/alma („Apfel“) und ата/ata („Großvater“) – , ist mit rund 1,7 Millionen Einwohnern die größte Stadt Kasachstans. Sie liegt im Südosten des zentralasiatischen Staates unweit der Grenze zu Kirgisistan. Bis 1997 war sie Hauptstadt des unabhängigen Kasachstan, davor Hauptstadt der Kasachischen SSR. Sie ist neben der Hauptstadt Astana noch immer das kulturelle, wissenschaftliche und wirtschaftliche Zentrum des Landes mit Universitäten und zahlreichen Sakralbauten, Museen und Theatern. Zu den bekanntesten Sakralbauten gehören die Christi-Himmelfahrt- und die Nikolaus-Kathedrale. Almaty befindet sich im Südosten von Kasachstan; nach Süden sind es vom Stadtzentrum etwa 25 km bis zur Grenze mit Kirgisistan und nach Osten etwa 300 km zur Grenze mit China (jeweils Luftlinie). Die Stadt liegt am Nordfuß des nördlichsten Gebirgszugs des Tian Shan – Transili-Alatau (russ. Zailijskij-Alatau), dessen nur schwer überwindliche Bergketten mit Gletschern vom Pik Talgar (4978,9 m), der in der Stadt von fast überall zu sehen ist, gekrönt werden. Nördlich von Almaty liegt ein Gebiet mit Steppen und Halbwüsten, das schließlich in die Wüste Mujunkum (russ. Mojynkum) übergeht.
Mehr… Weniger…Kök-Töbe kasachisch Көктөбе ‚blauer‘ oder ‚grüner Hügel‘) ist ein 1130 m hoher Berg am Rande des Kungei-Alatau-Gebirges in der direkten Nähe der kasachischen Stadt Almaty (800 bis 1000 m). Der Berg ist über eine Seilbahn aus dem Zentrum von Almaty verbunden.
Mehr… Weniger…Bei der Fahrt gewannen wir dann einen ersten Eindruck von der Größe und Ausdehnung der Stadt. Was auffiel, es gibt hier entweder moderne Hochhäuser – die Skyline von Almaty – oder kleine Wohnsiedlungen. Gründerzeithäuser, wie wir sie aus Leipzig als Wohnhäuser für die „Mittelschicht“ kennen, fehlten völlig. Die Stadt ist durchzogen von grünen Parkanlagen und kleine Flüsschen, die aus dem Gebirge herunter fließen und die Stadt mit kühlem Nass versorgen.
Auf dem „Hügel“ fanden wir einen kleinen Freizeit- und Tierpark sowie eine grandiose Aussicht über die Stadt und in den direkt an Almaty angrenzenden Gebirgszugs des Tian Shan – Transili-Alatau (russ. Zailijskij-Alatau).
Nachdem wir ca. 2 Stunden die Aussicht auf Stadt und Berge genossen und ordentlich Sonne getankt hatten ging es wieder mit der Seilbahn nach unten. So langsam mussten wir uns auch wieder auf den Weg nach oben (zu Anjas Haus) machen. Diesmal folgten wir der Empfehlung von Anja und wanderten entlang der „Kleinen Almatinka“ – „Malaja Almatinka“ wieder bergan. Nur wenige Meter von den staubigen Hauptstraßen entfernt zieht sich die kleine Oase quer durch die Stadt. Das stark strömende Wasser kommt aus den Bergen und kühlt die Luft. Es war erfrischend und zum ersten Mal haben wir Vogelstimmen gehört. Entlang des Flüsschens sind Wasserentnahmestellen, typisch russisch, für die Straßenreinigung zu sehen. In einem Magasin - einem kleinen Laden – tätigten wir unseren ersten Einkauf. Ein Moroschenoje – ein Eis. Und gaben unsere ersten Tenge aus. Bei einem Umrechnungskurs von 1:400 kostete das Eis für uns gerade mal 20 Cent!!!
Pünktlich kamen wir bei Anja an und nur eine halbe Stunde später hieß es wieder los – auf zum Georgier! Nicht weit vom Haus entfernt empfing uns ein mit einem rosa Tütü angeputztes Lämmchen. Wahrscheinlich eines der vielen, die nach ihrem Auftritt den Weg in die Küche gehen. Für uns war es der erste Kontakt mit der zentralasiatischen Küche – sehr sehr lecker. Es wird aus der Karte eine Auswahl an verschiedenen Speisen bestellt und auf den Tisch gestellt. Und dann nimmt sich jeder wovon und wieviel er möchte. Ganz hervorragend waren das Pferdeschaschlik, die Dips und die verschiedensten Salate. Es wurden frische und selbstgemachte Limonaden aus frischem Obst und Minze angeboten, von denen wir mehrere Sorten, z.B. Granatapfel, Limette, Minze, Himbeere – Limette probierten. Es war ein lustiger Abend und obwohl wir erst seit einem Tag in Kasachstan waren fühlten wir uns schon sehr heimisch und hatten die ersten Freunde gefunden.