14 Tage auf dem Vulkan - ein azorisches Erlebnis

Ausflüge

  • Ponta Delgada
  • Dienstag 16.09.2014

    Dienstagmorgen - windig, ein bisschen regnerisch und - warm. Nach einem gemütlichen Frühstück beschlossen wir über die Ostküste in Richtung Ponta Delagada - der Hauptstadt der Azoren - zu fahren. Pflichtbesuch und nochmal einkaufen gehen. Also gesagt getan.

    In Ponta Delgada angekommen erwartete uns eine gemütliche und wieder sehr saubere Stadt. Am Hafen fuhren wir gleich ins Parkhaus und los ging’s.

    Der Eisenholzbaum – eigentlich botanisch ein Strauch – hatte es uns besonders angetan. Mehrmals aus allen Richtungen fotografiert machten wir nur eines nicht – drunter stellen. Die Anzahl an Tauben in den Ästen erhöhte die Wahrscheinlichkeit, getroffen zu werden.

    Den imposanten australischen Eisenholzbaum hinter uns lassend erkunden wir die Stadt. In der Hand nur einen kleinen Stadtplan durchquerten wir auf unserem Weg einem Park nach dem anderen. Die grüne Insel machte ihrem Namen, egal wo wir unterwegs waren, alle Ehre. Leider war es für die Markthalle am frühen Nachmittag schon zu spät. Fisch war schon aus und die Obst- und Gemüsehändler packten gerade zusammen. Also zurück an den Hafen und noch ein Käffchen am Meeresbad, bevor wir zum Hipper-Mercado fuhren.

    Hier erlebten wir portugiesisch – azorische – Gemütlichkeit beim Einkaufen. Wir wollten frischen Fisch kaufen und sahen eine Riesenschlange in der Fischabteilung. Na super, aber weit gefehlt. Angezogen von einem eigenen uns schon von früheren Besuchen im Süden bekannten Geruch, bestätigte sich meine Vermutung. Es gab „frischen Bacalao“.

    Kurzer Einschub für alle die diese Delikatesse nicht kennen (ich mag sie sehr!).
    Bacalao besteht aus Klippfisch, getrocknetem und gesalzenen Kabeljau oder Seelachs, während Stoccafisso aus ungesalzenem Trockenfisch, ebenfalls vom Kabeljau oder Seelachs, hergestellt wird. Bei beiden wird auf dieselben traditionellen, von den Norwegern entwickelten Trockenverfahren zurückgegriffen. Die Kultur des Trocknens – das älteste bekannte Verfahren zum Haltbarmachen von Fisch – kann in Norwegen übrigens mehr als tausend Jahre zurückverfolgt werden. Die Geschichtsforschung beweist, dass getrockneter Fisch oder Stockfisch bereits vor dem Zeitalter der Wikinger aus Norwegen ausgeführt wurde – es handelt sich also hier um den ersten Exportartikel Norwegens. Die ältesten Dokumente reichen bis ins Jahr 875 und machen deutlich, dass norwegische Wikinger selbst dann noch den schlichten Stockfisch aßen, als sich ihre Macht bereits von Nowgorod und Konstantinopel bis nach Irland und in die Normandie erstreckte.  In den meisten Ländern außerhalb Norwegens steht heute eher Bacalao als Stockfisch auf der Speisekarte. Die Portugiesen – die zu den größten Fans des Bacalao gehören und pro Jahr und Person durchschnittlich 7 Kilo ungewässerten und 15 Kilo gewässerten Bacalao verzehren – wollen 365 Formen der Zubereitung kennen. Experten sprechen sogar von mehr als 1001 Möglichkeiten, den Bacalao zuzubereiten. Es hat also seinen Grund, dass es in mehreren Sprachen drei Arten von Nahrung gibt: Fleisch, Fisch und Bacalao. In den meisten Ländern außerhalb Norwegens steht heute eher Bacalao als Stockfisch auf der Speisekarte. Die Portugiesen – die zu den größten Fans des Bacalao gehören und pro Jahr und Person durchschnittlich 7 Kilo ungewässerten und 15 Kilo gewässerten Bacalao verzehren – wollen 365 Formen der Zubereitung kennen. Experten sprechen sogar von mehr als 1001 Möglichkeiten, den Bacalao zuzubereiten. Es hat also seinen Grund, dass es in mehreren Sprachen drei Arten von Nahrung gibt: Fleisch, Fisch und Bacalao. Bacalao und Stoccafisso können gegrillt, mariniert oder gekocht werden, man kann sie zu Suppen, Salaten, Vorspeisen, Hauptgerichten und sogar Desserts verarbeiten – und das in Verbindung mit einer Vielzahl von Ölen, Saucen und Gewürzen. Sie können eine deftige Hausmannskost abgeben oder als erlesene Zutat der Haute Cuisine fungieren.
    Quelle:
    http://www.norwegen.no

    In jedem Einkaufskorb wurden Unmengen an Trockenfisch hochkant eingestapelt und zur Kasse gefahren. Wir wandten uns lieber der Fischtheke daneben zu. Hier fiel die Auswahl ziemlich schwer! Wir entschieden uns schon für die Grillklassiker Thun- und Schwertfisch. An der Kasse hatten wir mit unserem Megaeinkauf schon ein paar Problemchen alle Tüten einzusammeln und dann auch noch verstehen zu müssen wie viel es kostet. Aber auch hier gab es keine bösen Blicke oder Anraunzer - die hätten wir eh nicht verstanden. Zurück nach Hause und schnell den Fisch auf den Grill legen!

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  • Inselrunde 1
  • Auf unserem Plan stand noch als Ausflugziel die Teeplantage Cha Gorreana im Norden von Sao Miguel, dies verbanden wir mit einer östlichen Inselrundfahrt. Diesmal ging es aber nicht direkt an der Küste entlang, sondern zuerst entlang des Naturreservat Pico da Vara .

    (Quelle: googlemaps).

    Von Faial da Terra durch das Naturreservat nach Nordeste, Maia, Ribeira Grande, Lagoa, Villa Franca Do Campo, Furnas zurück in unser Dorf.

    Im Naturreservat erwartete uns viel Nebel, Regen, Wind – wenig Sicht. Bevor wir zur Teeplantage kamen, nutzten wir noch einen alten Walausguck in der Hoffnung, von hier oben Wale zu sichten. Leider auch mit Fernglas ein erfolgloses Unterfangen.

    In der Teeplantage konnten wir die Produktionsbereiche mit einem über 100 Jahre alten voll funktionsfähigem Maschinenpark besichtigen und eine Kostprobe des hier erzeugten schwarzen Tee’s – der einzige in Europa produzierte Schwarztee – zu uns nehmen. Sehr lecker!

    Einst waren es 62, heute findet man auf der Azoreninsel Sao Miguel die einzigen beiden Teeplantagen Europas. Im Nordosten Sao Miguels liegen in unmittelbarere Nähe von  Maia die verbliebenen Felder: 'Plantacoes de Cha Gorreana'  und 'Cha Formosa'. Hier oben begünstigt das einzigartige Mikroklima den Teeanbau. In dem subtropischen Mikroklima dieser Region konnten sich die Pflanzen erstaunlich entwickeln. Sie stammen ursprünglich aus Macao und wurden um 1750 eingeführt. Der Niedergang des Orangenanbaus hatte zu dieser Zeit die Suche nach neuen Anbauprodukten beflügelt. Der schwarze und grüne Tee den man auf den noch wenigen Feldern seit Jahrzehnten gewinnt, wird allerdings kaum exportiert. Dazu fehlt die Menge und vor allem die Technik.  Die Firma wurde 1883 mit der ersten Ernte gegründet. Die ersten Teepflanzen wurden bereits 1874 direkt aus China eingeführt. Zur Nährstoffversorgung wurden Lupinen zwischen den Teepflanzen gesät, um den Stickstoff aus der Luft im Boden zu binden.  Inzwischen arbeitet man in der fünften Generation. Rund 45 ha werden in dem Familienbetrieb von Hermano Ataide Mota inzwischen in der fünften Generation bewirtschaftet.
    Im Schnitt gewinnt man 40t Schwarzen und Grünen Tee im Jahr. Ein gutes Dutzend Mitarbeiter sind  von April bis September alle 14 Tage mit dem Schnitt der feinsten Blätter beschäftigt. Dazu benutzt man eine einfache, alte Maschine, die von drei oder vier Männern bedient und geführt wird. Früher wurden die Blätter von Frauen und Mädchen von Hand gezupft.

    Schaut man in den auch dem Besucher geöffneten Herstellungsbetrieb, findet man alte Maschinen aus dem fernen England wieder. Die Blätter werden nach der Ernte noch wie früher verarbeitet. Die kleine Fabrikhalle gleicht daher einem Industriemuseum aus dem 19. Jahrhundert. Im Obergeschoss werden die Blätter vorgewelkt. Anschließend werden sie fermentiert. Danach schließen sich die maschinelle Trocknung und Reinigung an. Von Hand wird gesiebt und abschließend verpackt.  Kaum zu glauben, dass noch heute auf den alten Maschinen gearbeitet wird. Und es gibt viele fleißige Hände. Wer eines der für wenig Geld angebotenen Teepäckchen erwirbt kann sich sicher sein, dass sein Tee handgepflückt und handverlesen ist.  In dem Familienbetrieb Cha Gorreana werden die Teeblätter im Rauch getrocknet und abschließend sortiert.   In einem Nebenraum sitzt eine Handvoll Frauen, die wiegt, eintütet und anschließend verpackt. An einer Art Hausbar schließlich kann man frisch gebrühten Tee verkosten und anschließend freilich auch erwerben.
    (Quelle:
    http://azoren-online.com)

    Zum Video

      

    Das Alter der Teefabrik belegt auch dieses Relikt, das wir irgendwo auf dem Gelände abseits aufgestöbert hatten.

    Von der Teeplantage aus ging es weiter auf unserer Inselrundfahrt nach Ribeira Grande, der zweit größten Stadt Sao Miguel’s. Gemütlich und mit Charme, wir hatten das Gefühl, dass nichts den Alltag aus der Ruhe bringen kann. Unterhalb der Brücke befand sich eine alte Wassermühle. Bei einem dramatischen Himmel gingen wir kurz an den Strand.

    Nachdem wir das Gebiet des Lagoa do Fogo ohne Sicht – wirklich ohne Sicht – durchfahren hatten, beschlossen wir nicht die Schnellstraße EN1-1A für die Rückfahrt zu nehmen sondern direkt die alte Küstenstraße entlang zu fahren.

    (Quelle: googlemaps).

    Uns erwarteten hier schicke neue und alte Villen, superschöne Häuser, kleine malerische Städtchen und alte Kirchen, Regenbögen, wahnsinnig enge Straßen, hoch gelegene Ausblicke auf den Atlantik und am Ende in Ponta Garca ein alter Leuchtturm.

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  • Furnas
  • Noch einmal Furnas

    Mitten im Städtchen befinden sich weitere Caldeiras. Je nach Wind riecht es schon von weitem nach faulen Eiern, aber wahrscheinlich ist das alles nur eine Frage der Gewöhnung.

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  • Serra Devassa
  • Wanderung durch die Serra Devassa zu den kleinen Kraterseen Lagoas Empadadas

    Noch eine letzte Wanderung stand auf unserem Programm – eine Wanderung durch die Serra Devassa zu den kleinen Kraterseen. Die Serra Devassa ist eine kleine Bergkette, die sich südöstlich an den Kraterrand der Caldera Sete Cidades anschließt. Hier gibt es einige kleinere Kraterseen, die nur von oben einsehbar sind. Das Wasser der Seen war früher begehrt. Schon im 16. Jahrhundert hat man damit begonnen, einen Weg ins ferne Ponta Delgada zu planen und im Jahr 1521 sogar eine eigene Steuer für den Bau der Wasserleitung eingeführt. Noch heute kann man auf dem Weg ins Hochland an einigen Stellen Reste des alten Aquädukts moosüberwachsen sehen.

    Serra Devassa - Rundwanderweg um den See «Lagoa do Canário», der sich aber durch die ganze «Serra Devassa» zieht. Entlang dieser Wandertour kann man die meisten Seen der Insel São Miguel entdecken. Jeder einzelne See hält seine Sensation für Sie bereit. Diese Namen sollte man sich merken: «Canário», «das Éguas», «Rasa», «do Carvão», «do Pau Pique». An diesem letzten See, «Lagoa do Pau Pique», ragt ein Aquädukt, bekannt als «Muro das Nove Janelas», raus. In früheren Zeiten diente dieses Aquädukt der Wasserversorgung der Stadt Ponta Delgada. Zu erwähnen ist, dass zwischen 750 und 900 Metern Höhe unverhofft Nebel auftreten kann. Zwischen den Monaten Februar und Oktober tritt der Nebel seltener auf.
    (Quelle: http://www.visitazores.com)

    Soviel zu den Vorinformationen, die wir hatten.

    Der Einstieg war am Lagoa da Canario, den Parkplatz hatten wir bei unserer Wanderung um den Sete Ciadades gequert. Heute erwischte uns das erste Mal Nebel und starker Wind.

    Der Weg war als leichte Wanderung beschrieben. Trotzdem hatten wir zur Sicherheit unsere Wanderstöcke dabei. Und das war gut so. Wir waren auf ehemaligen Lavaschichten unterwegs, die durch den Regen unterschiedlich stark ausgewaschen waren.  An einigen Stellen waren ziemlich starke Krater entstanden.

    Unterwegs kamen wir an dem See mit seinen alten Wasserleitungssystemen vorbei. Wieder boten sich uns Ausblicke auf die Küsten und die wunderbare Landschaft Sao Miguels.

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  • Inselrunde 2
  • Zurück am Auto berieten wir kurz unseren Rückweg und entschieden uns, die Inselrunde über den Westen und Nordwesten zu schließen. Außerdem hofften wir, dass uns noch ein Blick auf den Lagoa do Fogo gelingen würde. Also hieß diesmal unsere Route: Mosteiros, Joao Bom, Pilar, Santo Antonio, Capelas, Calhetas, Rabo de Peixe, Ribeira Grande, Lagoa do Fogo, Faial da Terra.

     (Quelle: googlemaps).

    Unserem Reiseführer folgend fuhren wir in Capelhas steil hinunter in eine Bucht, in der sich ein alter Walfängerhafen befinden sollte. Gut, dass wir sooooo ein kleiiiiiiiines Auto hatten. Unten war nix – wir hatten die falsche Bucht erwischt. Als wir wieder heil und ungeschoren die Straße erreichten, fuhren wir an einigen Einheimischen mit breitem Grinsen vorbei.

    Weiter ging es in Richtung Lagoa do Fogo.

    Und diesmal hatten wir Glück, bei der Überquerung des Kratermassivs gelangen uns einige schöne Fotos.

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Dienstag 16.09.2014

Dienstagmorgen - windig, ein bisschen regnerisch und - warm. Nach einem gemütlichen Frühstück beschlossen wir über die Ostküste in Richtung Ponta Delagada - der Hauptstadt der Azoren - zu fahren. Pflichtbesuch und nochmal einkaufen gehen. Also gesagt getan.

In Ponta Delgada angekommen erwartete uns eine gemütliche und wieder sehr saubere Stadt. Am Hafen fuhren wir gleich ins Parkhaus und los ging’s.

Der Eisenholzbaum – eigentlich botanisch ein Strauch – hatte es uns besonders angetan. Mehrmals aus allen Richtungen fotografiert machten wir nur eines nicht – drunter stellen. Die Anzahl an Tauben in den Ästen erhöhte die Wahrscheinlichkeit, getroffen zu werden.

Den imposanten australischen Eisenholzbaum hinter uns lassend erkunden wir die Stadt. In der Hand nur einen kleinen Stadtplan durchquerten wir auf unserem Weg einem Park nach dem anderen. Die grüne Insel machte ihrem Namen, egal wo wir unterwegs waren, alle Ehre. Leider war es für die Markthalle am frühen Nachmittag schon zu spät. Fisch war schon aus und die Obst- und Gemüsehändler packten gerade zusammen. Also zurück an den Hafen und noch ein Käffchen am Meeresbad, bevor wir zum Hipper-Mercado fuhren.

Hier erlebten wir portugiesisch – azorische – Gemütlichkeit beim Einkaufen. Wir wollten frischen Fisch kaufen und sahen eine Riesenschlange in der Fischabteilung. Na super, aber weit gefehlt. Angezogen von einem eigenen uns schon von früheren Besuchen im Süden bekannten Geruch, bestätigte sich meine Vermutung. Es gab „frischen Bacalao“.

Kurzer Einschub für alle die diese Delikatesse nicht kennen (ich mag sie sehr!).
Bacalao besteht aus Klippfisch, getrocknetem und gesalzenen Kabeljau oder Seelachs, während Stoccafisso aus ungesalzenem Trockenfisch, ebenfalls vom Kabeljau oder Seelachs, hergestellt wird. Bei beiden wird auf dieselben traditionellen, von den Norwegern entwickelten Trockenverfahren zurückgegriffen. Die Kultur des Trocknens – das älteste bekannte Verfahren zum Haltbarmachen von Fisch – kann in Norwegen übrigens mehr als tausend Jahre zurückverfolgt werden. Die Geschichtsforschung beweist, dass getrockneter Fisch oder Stockfisch bereits vor dem Zeitalter der Wikinger aus Norwegen ausgeführt wurde – es handelt sich also hier um den ersten Exportartikel Norwegens. Die ältesten Dokumente reichen bis ins Jahr 875 und machen deutlich, dass norwegische Wikinger selbst dann noch den schlichten Stockfisch aßen, als sich ihre Macht bereits von Nowgorod und Konstantinopel bis nach Irland und in die Normandie erstreckte.  In den meisten Ländern außerhalb Norwegens steht heute eher Bacalao als Stockfisch auf der Speisekarte. Die Portugiesen – die zu den größten Fans des Bacalao gehören und pro Jahr und Person durchschnittlich 7 Kilo ungewässerten und 15 Kilo gewässerten Bacalao verzehren – wollen 365 Formen der Zubereitung kennen. Experten sprechen sogar von mehr als 1001 Möglichkeiten, den Bacalao zuzubereiten. Es hat also seinen Grund, dass es in mehreren Sprachen drei Arten von Nahrung gibt: Fleisch, Fisch und Bacalao. In den meisten Ländern außerhalb Norwegens steht heute eher Bacalao als Stockfisch auf der Speisekarte. Die Portugiesen – die zu den größten Fans des Bacalao gehören und pro Jahr und Person durchschnittlich 7 Kilo ungewässerten und 15 Kilo gewässerten Bacalao verzehren – wollen 365 Formen der Zubereitung kennen. Experten sprechen sogar von mehr als 1001 Möglichkeiten, den Bacalao zuzubereiten. Es hat also seinen Grund, dass es in mehreren Sprachen drei Arten von Nahrung gibt: Fleisch, Fisch und Bacalao. Bacalao und Stoccafisso können gegrillt, mariniert oder gekocht werden, man kann sie zu Suppen, Salaten, Vorspeisen, Hauptgerichten und sogar Desserts verarbeiten – und das in Verbindung mit einer Vielzahl von Ölen, Saucen und Gewürzen. Sie können eine deftige Hausmannskost abgeben oder als erlesene Zutat der Haute Cuisine fungieren.
Quelle:
http://www.norwegen.no

In jedem Einkaufskorb wurden Unmengen an Trockenfisch hochkant eingestapelt und zur Kasse gefahren. Wir wandten uns lieber der Fischtheke daneben zu. Hier fiel die Auswahl ziemlich schwer! Wir entschieden uns schon für die Grillklassiker Thun- und Schwertfisch. An der Kasse hatten wir mit unserem Megaeinkauf schon ein paar Problemchen alle Tüten einzusammeln und dann auch noch verstehen zu müssen wie viel es kostet. Aber auch hier gab es keine bösen Blicke oder Anraunzer - die hätten wir eh nicht verstanden. Zurück nach Hause und schnell den Fisch auf den Grill legen!

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Auf unserem Plan stand noch als Ausflugziel die Teeplantage Cha Gorreana im Norden von Sao Miguel, dies verbanden wir mit einer östlichen Inselrundfahrt. Diesmal ging es aber nicht direkt an der Küste entlang, sondern zuerst entlang des Naturreservat Pico da Vara .

(Quelle: googlemaps).

Von Faial da Terra durch das Naturreservat nach Nordeste, Maia, Ribeira Grande, Lagoa, Villa Franca Do Campo, Furnas zurück in unser Dorf.

Im Naturreservat erwartete uns viel Nebel, Regen, Wind – wenig Sicht. Bevor wir zur Teeplantage kamen, nutzten wir noch einen alten Walausguck in der Hoffnung, von hier oben Wale zu sichten. Leider auch mit Fernglas ein erfolgloses Unterfangen.

In der Teeplantage konnten wir die Produktionsbereiche mit einem über 100 Jahre alten voll funktionsfähigem Maschinenpark besichtigen und eine Kostprobe des hier erzeugten schwarzen Tee’s – der einzige in Europa produzierte Schwarztee – zu uns nehmen. Sehr lecker!

Einst waren es 62, heute findet man auf der Azoreninsel Sao Miguel die einzigen beiden Teeplantagen Europas. Im Nordosten Sao Miguels liegen in unmittelbarere Nähe von  Maia die verbliebenen Felder: 'Plantacoes de Cha Gorreana'  und 'Cha Formosa'. Hier oben begünstigt das einzigartige Mikroklima den Teeanbau. In dem subtropischen Mikroklima dieser Region konnten sich die Pflanzen erstaunlich entwickeln. Sie stammen ursprünglich aus Macao und wurden um 1750 eingeführt. Der Niedergang des Orangenanbaus hatte zu dieser Zeit die Suche nach neuen Anbauprodukten beflügelt. Der schwarze und grüne Tee den man auf den noch wenigen Feldern seit Jahrzehnten gewinnt, wird allerdings kaum exportiert. Dazu fehlt die Menge und vor allem die Technik.  Die Firma wurde 1883 mit der ersten Ernte gegründet. Die ersten Teepflanzen wurden bereits 1874 direkt aus China eingeführt. Zur Nährstoffversorgung wurden Lupinen zwischen den Teepflanzen gesät, um den Stickstoff aus der Luft im Boden zu binden.  Inzwischen arbeitet man in der fünften Generation. Rund 45 ha werden in dem Familienbetrieb von Hermano Ataide Mota inzwischen in der fünften Generation bewirtschaftet.
Im Schnitt gewinnt man 40t Schwarzen und Grünen Tee im Jahr. Ein gutes Dutzend Mitarbeiter sind  von April bis September alle 14 Tage mit dem Schnitt der feinsten Blätter beschäftigt. Dazu benutzt man eine einfache, alte Maschine, die von drei oder vier Männern bedient und geführt wird. Früher wurden die Blätter von Frauen und Mädchen von Hand gezupft.

Schaut man in den auch dem Besucher geöffneten Herstellungsbetrieb, findet man alte Maschinen aus dem fernen England wieder. Die Blätter werden nach der Ernte noch wie früher verarbeitet. Die kleine Fabrikhalle gleicht daher einem Industriemuseum aus dem 19. Jahrhundert. Im Obergeschoss werden die Blätter vorgewelkt. Anschließend werden sie fermentiert. Danach schließen sich die maschinelle Trocknung und Reinigung an. Von Hand wird gesiebt und abschließend verpackt.  Kaum zu glauben, dass noch heute auf den alten Maschinen gearbeitet wird. Und es gibt viele fleißige Hände. Wer eines der für wenig Geld angebotenen Teepäckchen erwirbt kann sich sicher sein, dass sein Tee handgepflückt und handverlesen ist.  In dem Familienbetrieb Cha Gorreana werden die Teeblätter im Rauch getrocknet und abschließend sortiert.   In einem Nebenraum sitzt eine Handvoll Frauen, die wiegt, eintütet und anschließend verpackt. An einer Art Hausbar schließlich kann man frisch gebrühten Tee verkosten und anschließend freilich auch erwerben.
(Quelle:
http://azoren-online.com)

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Das Alter der Teefabrik belegt auch dieses Relikt, das wir irgendwo auf dem Gelände abseits aufgestöbert hatten.

Von der Teeplantage aus ging es weiter auf unserer Inselrundfahrt nach Ribeira Grande, der zweit größten Stadt Sao Miguel’s. Gemütlich und mit Charme, wir hatten das Gefühl, dass nichts den Alltag aus der Ruhe bringen kann. Unterhalb der Brücke befand sich eine alte Wassermühle. Bei einem dramatischen Himmel gingen wir kurz an den Strand.

Nachdem wir das Gebiet des Lagoa do Fogo ohne Sicht – wirklich ohne Sicht – durchfahren hatten, beschlossen wir nicht die Schnellstraße EN1-1A für die Rückfahrt zu nehmen sondern direkt die alte Küstenstraße entlang zu fahren.

(Quelle: googlemaps).

Uns erwarteten hier schicke neue und alte Villen, superschöne Häuser, kleine malerische Städtchen und alte Kirchen, Regenbögen, wahnsinnig enge Straßen, hoch gelegene Ausblicke auf den Atlantik und am Ende in Ponta Garca ein alter Leuchtturm.

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Noch einmal Furnas

Mitten im Städtchen befinden sich weitere Caldeiras. Je nach Wind riecht es schon von weitem nach faulen Eiern, aber wahrscheinlich ist das alles nur eine Frage der Gewöhnung.

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Wanderung durch die Serra Devassa zu den kleinen Kraterseen Lagoas Empadadas

Noch eine letzte Wanderung stand auf unserem Programm – eine Wanderung durch die Serra Devassa zu den kleinen Kraterseen. Die Serra Devassa ist eine kleine Bergkette, die sich südöstlich an den Kraterrand der Caldera Sete Cidades anschließt. Hier gibt es einige kleinere Kraterseen, die nur von oben einsehbar sind. Das Wasser der Seen war früher begehrt. Schon im 16. Jahrhundert hat man damit begonnen, einen Weg ins ferne Ponta Delgada zu planen und im Jahr 1521 sogar eine eigene Steuer für den Bau der Wasserleitung eingeführt. Noch heute kann man auf dem Weg ins Hochland an einigen Stellen Reste des alten Aquädukts moosüberwachsen sehen.

Serra Devassa - Rundwanderweg um den See «Lagoa do Canário», der sich aber durch die ganze «Serra Devassa» zieht. Entlang dieser Wandertour kann man die meisten Seen der Insel São Miguel entdecken. Jeder einzelne See hält seine Sensation für Sie bereit. Diese Namen sollte man sich merken: «Canário», «das Éguas», «Rasa», «do Carvão», «do Pau Pique». An diesem letzten See, «Lagoa do Pau Pique», ragt ein Aquädukt, bekannt als «Muro das Nove Janelas», raus. In früheren Zeiten diente dieses Aquädukt der Wasserversorgung der Stadt Ponta Delgada. Zu erwähnen ist, dass zwischen 750 und 900 Metern Höhe unverhofft Nebel auftreten kann. Zwischen den Monaten Februar und Oktober tritt der Nebel seltener auf.
(Quelle: http://www.visitazores.com)

Soviel zu den Vorinformationen, die wir hatten.

Der Einstieg war am Lagoa da Canario, den Parkplatz hatten wir bei unserer Wanderung um den Sete Ciadades gequert. Heute erwischte uns das erste Mal Nebel und starker Wind.

Der Weg war als leichte Wanderung beschrieben. Trotzdem hatten wir zur Sicherheit unsere Wanderstöcke dabei. Und das war gut so. Wir waren auf ehemaligen Lavaschichten unterwegs, die durch den Regen unterschiedlich stark ausgewaschen waren.  An einigen Stellen waren ziemlich starke Krater entstanden.

Unterwegs kamen wir an dem See mit seinen alten Wasserleitungssystemen vorbei. Wieder boten sich uns Ausblicke auf die Küsten und die wunderbare Landschaft Sao Miguels.

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Zurück am Auto berieten wir kurz unseren Rückweg und entschieden uns, die Inselrunde über den Westen und Nordwesten zu schließen. Außerdem hofften wir, dass uns noch ein Blick auf den Lagoa do Fogo gelingen würde. Also hieß diesmal unsere Route: Mosteiros, Joao Bom, Pilar, Santo Antonio, Capelas, Calhetas, Rabo de Peixe, Ribeira Grande, Lagoa do Fogo, Faial da Terra.

 (Quelle: googlemaps).

Unserem Reiseführer folgend fuhren wir in Capelhas steil hinunter in eine Bucht, in der sich ein alter Walfängerhafen befinden sollte. Gut, dass wir sooooo ein kleiiiiiiiines Auto hatten. Unten war nix – wir hatten die falsche Bucht erwischt. Als wir wieder heil und ungeschoren die Straße erreichten, fuhren wir an einigen Einheimischen mit breitem Grinsen vorbei.

Weiter ging es in Richtung Lagoa do Fogo.

Und diesmal hatten wir Glück, bei der Überquerung des Kratermassivs gelangen uns einige schöne Fotos.

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