Vom Gerätewagen der Schweizer Feuerwehr zum Expeditionsmobil "Willi"

Angesteckt

Nachdem Ines die Bilder vom Innenleben des Aufbaus gesehen hatte, war sie total begeistert und hat mich angesteckt.

Ich habe mich zum Thema Magirus belesen und durchweg gute Kritiken im Netz gefunden.

Wie nun weiter? Nach kurzem Mailkontakt über das Forum haben wir uns zusammentelefoniert. Am anderen Ende der Leitung hörte ich einen sehr sympatischen und durchaus Vertrauen erweckenden Österreicher, welcher sein Fahrzeug in den höchsten Tönen lobte, jedoch im Hintergrund den Eindruck vermittelte, dies nur schweren Herzens zu tun.

Wir vereinbarten einen Termin, den mussten wir kurzfristig absagen. Der 2. Termin klappte. Am 25. August 2017 fuhren wir nach St. Michael im Lungau.

Erstkontakt

In St. Michael angekommer wurden wir herzlich empfangen. Da wir am gleichen Tag wieder gen Leipzig wollten, wurde die Besichtigung sofort gestartet. Joachim und Gabi liebten ihren Willi 2 wirklich sehr. Während ich mit Joachim die technsichen Details durchging beschäftigten sich die Mädels mit dem Innenleben.

Das Fahrzeug war voll bestückt - reisefertig. So sollte es auch verkauft werden, inklusive aller Küchenutensilien, Wäsche, Campingmöbeln, Werkzeug, Ersatzteilen und vielem Kleinkram mehr.

Es kam, was kommen musste. Nach einer Probefahrt wurden wir uns bei einer Tasse Kaffee handelseinig. Lediglich eine Bedenkzeit von 2 Wochen haben wir uns noch erbeten, um ggf. Probleme bei Überführung und Zulassung zu recherchieren.

Einziger Wermutstropfen: Das Auto würde in Deutschland niemals ein H-Kennzeichen bekommen können, da der Aufbau relativ neu war, wenngleich auch Einsatzleitwagen der Feuerwehren schon sehr früh mit derartiken Kisten gebaut wurden.

Überführungsvorbereitungen

Schon auf der Rückfahrt von St. Michael im Lungau hatten wir keinen Gedanken mehr an ein anderes Fernreisemobil. Eigentlich stand shon alles fest. Wir überlegten schon einen günstigen Überführungstermin und was noch alles zu beachten ist.

  • Termin: das Wochende um den 3. Oktober 2017
  • Überführung: Versicherung, Kennzeichen, was noch?
  • Zulassung, Einzelgutachten bei der DEKRA
  • Gasprüfung
  • .....

 Das größte Problem sollte die Beschaffung von Überführungskennzeichen werden.

Die Zulassungsstelle in Leipzig war hierbei mit gutem Rat sehr hilfreich. Auf meine vielen Mailanfragen erhielt ich immer umgehend Auskunft.

Das wirkliche Problem war, dass durch die Barmherzigkeit unserer Angela und den daraus resultierenden Maßnahmen in Bayern, nun wieder Grenzkontrollen bei der Einreise durchgeführt wurden und wir mit einem solchen Fahrzeug natürlich kontrolliert werden würden.

Was wäre (un-)möglich:

  • Ausfuhrkennzeichen von Deutschland nach dem Ausland - geht nicht, da ich damit nicht nach Deutschland einreisen darf.
  • Kurzzeitkennzeichen - geht nicht, da im Ausland nicht zugelassen und ich die Kennzeichen nur für ein bereits still gelegtes Fahrzeug beantragen kann
  • Das originale Kennzeichen dran lassen, Überführen und hier abmelden - geht nicht, da es Wechselkennzeichen waren und Jo die Kennzeichen benötigt. Außerdem werden sie bei Vorlage der Papiere zur Zulassung in Deutschand entwertet.
  • Rote Kennzeichen - geht nicht weil nicht verfügbar
  • österreichische Überstellungskennzeichen - funktioniert, sind die einzig rechtlich sauber Lösung zum Passieren einer kontrollierten Grenze. Gültig bis zu 21 Tagen in ganz Europa, Kosten ca. 550,-€

Also die Grünen aus Österreich. Joachim hat alles in die Wege geleitet. Ich hab inzwischen einen DEKRA Termin gemacht, welcher innerhalb der 21tägigen Gültigkeit der Kennzeichen lag. Das war nicht leicht, da nach Aussage der DEKRA die Gasprüfung mit gemacht werden muss. Dies kann nur ein Prüfer und der hatte Urlaub.

Uns blieben nach DEKRA Termin damit noch genau 2 Tage zur Zulassung. Den Termin habe ich auch gleich geblockt.