Eine Woche in und um Almaty / Алматы

Kasachstan

Hier einige Informationen zu unserem Reiseziel, bevor wir über den Urlaub berichten.

Quellen: googlemaps und wikipedia

Kasachstan ist mit einer Fläche von 2.724.900 Quadratkilometern das neuntgrößte Land der Erde und außerdem der größte Binnenstaat. Er liegt ziemlich genau in der Mitte Eurasiens und zieht sich von der Ebene der Wolga im Westen bis zum Altai-Gebirge im Osten. Darüber hinaus gehören 5 % der Fläche, geographisch betrachtet, zu Europa. Die südliche Begrenzung bilden der Tian-Schan-Gebirgszug, die Flussebene des Syr Darja (Jaxartes der Antike), der Aralsee und die Kysylkum-Wüste. Nach Norden reicht Kasachstan ohne natürliche Begrenzung in das Ural-Gebiet und das Westsibirische Tiefland hinein. Der größte Teil des Landes besteht aus Ebenen (Steppe und Wüste), im Nordwesten liegt das Mugodschar-Gebirge, im Zentrum die Kasachische Schwelle, während sich im Südosten Berge des Tian-Schan bis zu 7010 Meter Höhe erheben. Kasachstan besitzt im Norden eine 6846 Kilometer lange Grenze mit Russland. Im Osten trifft das kasachische Hoheitsgebiet auf die Volksrepublik China (1533 Kilometer), weiter südlich auf die zentralasiatischen Staaten Kirgisistan (1051 Kilometer), Usbekistan (2203 Kilometer inkl. des 230 km über den Aralsee verlaufenden Grenzabschnitts) und auf Turkmenistan (379 Kilometer). Die Gesamtlänge der Landesgrenzen einschließlich der Küstenlinie am Kaspischen Meer (bislang pseudo-internationaler Gewässer-Status) beträgt 12.012 Kilometer. Die kasachischen Küstenlinien am nördlichen Ufergebiet des Aralsees – der zunehmend austrocknet – sind 1.070 Kilometer und am Kaspischen Meer 1.894 Kilometer lang.

Das Relief von Kasachstan ist sehr vielfältig, wobei allerdings der größte Teil des Territoriums aus Ebenen, niedrigen Bergen und Hügeln besteht. Der Westen des Landes wird von der Kaspischen Senke geprägt, ein meist sumpfiges Gebiet unterhalb des Meeresspiegels, das im Osten in das Ustjurt-Plateau übergeht. Westlich dieses Plateaus, auf der Mangghystau-Halbinsel, befindet sich die tiefste Stelle Kasachstans, die Karagije-Senke (132 Meter unter dem Meeresspiegel). Von Osten wird die Kaspische Senke durch den südlichen Ausläufer des Ural-Gebirges begrenzt, das bis 656 Meter hohe Mugodschar-Gebirge. Weiter südöstlich liegt um den Aralsee die Turanische Senke, die auch die größten Wüsten des Landes mit einschließt, die Kysylkum sowie die Aralkum. Im Zentrum von Kasachstan befindet sich die Kasachische Schwelle (kasachisch Saryarka), ein von Steppen und Halbwüsten geprägtes Gebiet mit vielen mittelgroßen (500 bis 1500 m) Bergen und Gebirgen wie dem Ulutau, dem Kökschetau oder dem Karkaraly. Im Nordwesten wird die Kasachische Schwelle vom Turgaiplateau und im Norden von der Westsibirischen Ebene begrenzt. In diesen Regionen wird die Landschaft von fruchtbaren Steppen und Waldsteppen mit vielen Seen und Flüssen geprägt. Im Osten der Republik befinden sich die mit Wäldern bedeckten Gebirgsketten des Altai mit dem höchsten Berg der Region, Belucha (4506 Meter), die Sibirien von den mittelasiatischen Wüsten trennen. Südlich der Kasachischen Schwelle liegt die Hungersteppe (kasachisch Betpak-Dala). Noch weiter südlich dieser Steppe und des Balchaschsees liegt ein Gürtel von Wüsten, Mujunkum, und das in der Vergangenheit fruchtbare Siebenstromland. Ganz im Süden Kasachstans, an den Grenzen zu China und Kirgisistan, liegen Hochgebirge wie das Dsungarische Alatau, das Qaratau und vor allem das Tian-Schan (chinesisch „Himmelsgebirge“); letzteres ist eine der höchsten Gebirgsketten der Erde. Die teils von Wäldern und insbesondere von Gletschern bedeckten Gebirge erreichen im benachbarten Kirgisistan 7439 m Höhe. Der höchste Berg Kasachstans ist der Khan Tengri (7010 Meter), im äußersten Südosten gelegen.

Wegen seiner Größe und der Ausdehnung über viele Naturzonen besitzt Kasachstan eine ausgesprochen reiche Palette von Flora und Fauna. Die vielfältigen Naturschätze werden in 16 kasachischen Nationalparks und Naturschutzgebieten geschützt. Im Norden, wo die Steppen und Waldsteppen vorherrschen, die zusammen 28,5 Prozent der Fläche Kasachstans ausmachen, wachsen viele Getreidepflanzen und Gräser, besonders häufig in Steppen sind Federgräser. Auch viele medizinisch nützliche Pflanzen kommen vor, so etwa Adonisröschen (Adonis), Johanniskräuter (Hypericum) und Baldriane (Valeriana). Sehr verbreitet ist Wermut. In den Wald-„Inseln“ wachsen Birken, Espen, Weiden, Johannisbeersträucher; weiter westlich Fichten; nach Westen hin Eiche und Linde. In den Wäldern gibt es viele Beeren. Die typischen Bewohner dieser Zone sind Nagetiere wie Zieselmaus, Murmeltiere, Springmäuse, Eichhörnchen. Es gibt aber auch viele Hasen, Hermeline, Dachse, Wölfe und Füchse. In den Wäldern leben vereinzelt Wildschweine, Wapitis und Rehe, in der Steppe die seltene und geschützte Saiga-Antilope. Vögel gibt es besonders viele, auch Wasservögel, da es in dieser Region über 1.500 Seen gibt. Unter anderem Schwäne, Adler, Trappen (diese sind die größten Vögel Kasachstans, sie erreichen bis zu 16 Kilogramm Gewicht), Geier, Kraniche, Reiher, Enten, Gänse, Waldhühner, Spechte, Lerchen und viele andere. Über 14 Prozent des Territoriums erstrecken sich Halbwüsten. Hier trifft man auf deutlich geringeren Artenreichtum als in den Steppen. Besonders häufig sind Wermut, Kamillen und Federgräser. Auch Hasen, Zieselmäuse und Springmäuse kann man hier noch finden, man trifft vielfach auf Wölfe und Korsak-Füchse, etwas seltener auf Saiga und Kropfgazelle. Es gibt viele Arten von Eidechsen und Schlangen. Als Naturraum am weitesten verbreitet sind in Kasachstan die Wüsten. Hier wachsen nur trockene, kleinwüchsige Pflanzen mit langen Wurzeln. Riedgras, Wüstenfedergras und Wermut sind die häufigsten. Im Sommer verbrennen die meisten Pflanzen an der Sonne. Ziemlich verbreitet sind Sträucher, besonders Saxaul. Große Tiere gibt es in der Wüste eher selten. Häufiger sind Huftiere wie Kropfgazellen oder Saigas oder Wildschweine, die nahe den Wasserquellen leben. Noch seltener sind Wölfe und Rohrkatzen. Asiatische Wildesel kommen beispielsweise im Altyn-Emel-Nationalpark und im Barsa Kelmes-Naturreservat vor. In einigen Flusswäldern innerhalb der Trockengebiete kommt der bedrohte Bucharahirsch vor, der einst die Hauptbeute des ausgestorbenen Kaspischen Tigers darstellte. Kleinere Tiere wie Igel, Schildkröten, Springmäuse können sich an die extremen Bedingungen besser anpassen. In der Wüste überall verbreitet sind Reptilien wie verschiedene Agamen und einige Schlangenarten; insgesamt kommen in Kasachstan etwa 50 bis 60 verschiedene Reptilienarten vor. Auch Skorpione gehören zu der in Kasachstan lebenden Fauna. In den riesigen Bergen des Tian-Schan, die meist von Fichtenwäldern bedeckt sind, trifft man gegenwärtig noch auf den Schneeleoparden – eines der Nationalsymbole Kasachstans. Stabile Populationen dieser Katze findet man allerdings nur noch in den Naturreservaten Aksu-Jabagly und Almaty.[9] Auch der Luchs ist weit verbreitet, und im Altai gibt es zahlreiche Bären. Weiter südlich kommt der Tienschan-Braunbär vor. Beide Gebirge sind zudem Heimat von Sibirischen Steinböcken und Riesenwildschafen. In den südwestlichen Bergsteppen leben Steppenwildschafe. Einer Verbindung vom Nordpolarmeer bis zum Kaspischen Meer vor der letzten Eiszeit ist zu verdanken, dass am Kaspischen Meer noch heute große Robbenkolonien vorzufinden sind. Die Kaspische Robbe ist neben der Baikalrobbe die einzige Binnenrobbenart.

Das Klima Kasachstans ist kontinental geprägt, das heißt nach kalten Wintern mit bis zu -40 Grad Celsius folgen direkt heiße lange Sommer mit über +40 Grad Celsius.

Die Zahl der religiösen Vereinigungen in Kasachstan beträgt 4173, im Jahre 1990 waren es hingegen insgesamt nur 670. Die religiösen Vereinigungen haben 3129 Kultstätten zur Verfügung – davon 2229 Moscheen, 258 orthodoxe und 93 katholische Kirchen, 6 Synagogen und mehr als 500 protestantische Kirchen und Gebetshäuser. Es arbeiteten in der Republik 384 Missionare, aus mehr als 20 Ländern, im Jahre 1990 gab es insgesamt erst 12. Die religiösen Feiertage Kurban und Weihnachten sind in Kasachstan arbeitsfreie Feiertage. Vorherrschende Religionen sind der Islam und das Christentum. Daneben gibt es in den Städten kleine Gemeinden der Juden. Bei den Verpflichtungen im Bereich der Rechte der Gläubigen arbeitet Kasachstan effektiv mit dem Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte der OSZE zusammen. Die enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum der OSZE in der Stadt Almaty förderte die Schaffung einer normativ-rechtlichen Basis im Land, die auf die Gleichheit der Rechte und Freiheiten aller Bürger gerichtet ist, unabhängig von deren religiösen und ethnischen Zugehörigkeiten. Förderung des interkulturellen Dialogs ist eine der wichtigsten Prioritäten des kasachischen Vorsitzes in der OSZE im Jahr 2010. Seit 2003 werden in Kasachstan auf Initiative von Präsident Nasarbajew die Kongresse der Führer der Welt- und traditionellen Religionen durchgeführt. Ebenfalls auf Initiative von Präsident Nasarbajew wurde das Jahr 2010 durch eine Resolution der UN-Generalversammlung zum Internationalen Jahr der Annäherung der Kulturen ausgerufen. Im Jahr 1995 wurde die Vollversammlung des Volkes von Kasachstan als beratendes Organ beim Staatsoberhaupt gegründet. Trotz des jahrzehntelangen erzwungenen Atheismus durch die Sowjetunion sind heutzutage nur 2,8 % der Bevölkerung Atheisten. Wüsten bedecken etwa 44 Prozent der Fläche Kasachstans. Es sind in der Regel Sandwüsten und Kieswüsten.

Erdöl- und Erdgasförderung sowie Ölprodukte bilden die Basis kasachischer Wirtschaft. In den 1990er Jahren wurden im Norden des Kaspischen Meeres und in der kasachischen Steppe die größten Erdölreserven der letzten 30 Jahre gefunden. Experten schätzen sie auf rund neun Milliarden Barrel. Die Ausbeutung erfolgt mit Hilfe ausländischer Gesellschaften. Sie müssen von der Fördermenge zwischen 40 und 50 Prozent an den kasachischen Staat abgeben. Allein im Jahr 2002 wurden in Kasachstan rund 360 Millionen Barrel im Wert von 7 Milliarden Euro gefördert. Dank der zunehmenden Ausbeutung der in den 1990er Jahren entdeckten riesigen Vorkommen konnte die Fördermenge bis zum Jahr 2010 auf rund 580 Millionen Barrel gesteigert werden. Dank dem gleichzeitig stark gestiegenen Ölpreis stiegen die Öleinkünfte daher um ein vielfaches und verhelfen Kasachstan zu einem sehr starken Wirtschaftswachstum. Die Fördermenge wird auch in Zukunft weiter ausgeweitet, da wichtige Felder im Kaspischem Meer noch erschlossen werden. Die Gasförderung in Kasachstan hat sich in den zehn Jahren zwischen 2000 und 2010 von 10,4 Milliarden m³ auf 33,6 Milliarden m³ mehr als verdreifacht. Kasachstan ist eines der Länder, die in der strategischen Ellipse liegen. In Kasachstan sind weite Landstriche durch die radioaktiven Abfälle aus Öl- und Gasförderung verseucht. Als Energieträger hat Steinkohle nach wie vor große Bedeutung. Kasachstan besitzt außerdem reiche Reserven an Zinn, Uran, Blei, Zink, Bauxit, Eisen, Gold, Silber, Phosphor, Mangan, Kupfer und anderem.

Das Nationalgericht Kasachstans ist Beschbarmak. (бешбармак/Beşbarmak) Es wird mit fettem, gekochtem Hammel- oder Pferdefleisch (oder beidem) zubereitet und zusammen mit lasagneähnlichen, hauchdünn ausgerollten, gekochten Teigfladen mit der Hand gegessen. Manchmal kommen noch Kartoffeln und Zwiebeln als Beilage dazu. Sucuk oder Kasy (казы, eine meist gekochte Wurst aus Pferdefleisch und -fett mit viel Knoblauch) wird auch oft mitgekocht oder dazu serviert. Beliebter ist Schafsfleisch. Auch Mantı sind sehr begehrt, mit Fleisch gefüllte Teigtaschen, die je nach Region mit verschiedenen Gewürzen und Kräutern zubereitet und in speziellen Töpfen gegart werden. Plow (плов), ein für ganz Zentralasien typisches Reisgericht mit Hammelfleisch und meist gelben Mohrrüben sowie das auch im Ausland bekannte Schaschlik sind weitere populäre Gerichte. Es wird immer mit Brot gegessen, oft rundem, ungesäuertem Fladenbrot. Weitere beliebte Gerichte in Kasachstan sind u. a. Laghman (Lange Nudeln mit Brühe und etwas Gemüse); Samosa (In Kasachstan als Samsa bekannt, dickere Teigtaschen mit verschiedener Füllung) und Kuurdak (ähnlich wie Beschbarmak). In Beibehaltung eines praktisch gewürzfreien Stils übernimmt die kasachische Küche weiterhin hauptsächlich Einflüsse aus den benachbarten zentralasiatischen und den slawischen Ländern (z. B. Pelmeni), während u. a. armenische, uigurische, dunganische und koreanische Küchen in der ganzen Region parallel existieren.