Dritter Radtag, Mittwoch, 18. Mai

Balatonamadi - Balatonszarszo – 60 km

 

Die Übernachtung war ein Traum und das Frühstück ließ nichts an Wünschen offen. Trotzdem hieß es für uns weiterradeln. Unser Tagesziel lag an der Südküste des Balaton. Wieder änderte sich die Landschaft. Vorbei an steil aufragenden Karstwänden und Steinbrüchen gelangt man auf dem Radweg durch ehemalige sozialistische Ferienobjekte, die zum Teil dem Verfall Preis gegeben sind. Die Orte, zum Beispiel Balatonkenese, sind eher ruhig gelegen.

Je näher man an Siofok heranfährt, ändert sich das Bild. Nicht ohne Grund wird Siofok als heimliche Sommerhauptstadt - Partymeile des Balaton bezeichnet. Von Siofok aus fahren regelmäßig Fähren zur Halbinsel Tihany.

Das Wahrzeichen Siofok’s ist der Wasserturm in der Innenstadt mit einem schönen gemütlichen Stadtzentrum. Auch der Bahnhof ist sehenswert. Hier kommen die Züge aus Budapest an.

Nachdem wir das quirlige Stadtzentrum hinter uns gelassen hatten gelangten wir in die eher ruhigen – eher leeren - Vororte. Vorbei an leerstehenden verfallenden Hotelanlagen, durch Eigenheimsiedlungen, kleineren Ferienanlagen – menschenleer. Und immer wieder gab es schöne Ausblicke auf den Balaton.

Die Badestrände am Balaton sind grasbewachsen, klassische Sandstrände findet man nirgendwo. Da der Balaton nur eine geringe Tiefe hat muss man sehr weit hineinlaufen, um schwimmen zu können. An einigen Stränden ragten in ca. 600 m  Entfernung noch Schilder mit einer angezeigten Wassertiefe von1 ,30 m aus dem Wasser. In heißen Sommern kann es daher passieren, dass die Wassertiefe noch weiter abnimmt und auf weniger als 1 m sinkt. Daher ist der Balaton im Sommer sehr warm, es wurde auch schon von Fischsterben berichtet.

Gegen 17:00 Uhr erreichten wir dann die letzte Übernachtung unseres Rundkurses, ein Privathaus in Balatonszarszo. Die nette Vermieterin sprach sehr gut Deutsch und erzählte uns, dass viele Orte am Balaton nur noch im Sommer bewohnt sind. Die Häuser sind zum Großteil Ferienobjekte zur Vermietung oder für den Eigenbedarf der Budapester oder an Ausländer, vorrangig Deutsche und Österreicher verkauft. Bis zur Wende 1989 war der Balaton eines der beliebtesten Urlaubsziele der damaligen DDR Bürger und die Ungarn hatten durch die Vermietung  eine gute Einnahmequelle. Nach der Grenzöffnung kam niemand mehr aus der ehemaligen DDR.

Den Abend ließen wir am Strand ausklingen und machten hier erstmals Bekanntschaft mit den sich überall tummelnden Wasserschlangen.

Schlangen: Bekanntester Vertreter der Schlangen am Balaton ist die Würfelnatter, die vor allem am Nordufer sehr häufig vorkommt. Die Schlange ist völlig ungefährlich für den Menschen und steht unter Naturschutz. Des Weiteren lebt auch die Ringelnatter (Natrix natrix) am Ufer des Balaton, sowie die europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis). (Quelle: https://de.wikipedia.org)