Erster Radtag, Pfingstmontag 16. Mai

 Hévíz - Balatonakali – 67,5 km

Am Morgen ging es los, die Sonne schien, aber es war noch kühl. Das änderte sich aber schnell! Unser erstes Ziel hieß Keszthely am Nord-Westufer des Balaton, sozusagen unser direkter Einstieg an den Plattensee. Den ersten Stopp legten wir hoch über dem Plattensee im Barockschloss Feštetićs ein. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es bergab durch die Stadt.

Und dann waren wir endlich am Startpunkt.

Balaton

Der Balaton (deutsch Plattensee) liegt in Westungarn, ist der größte Binnensee und neben dem Neusiedler See im Burgenland auch der bedeutendste Steppensee Mitteleuropas. Insgesamt ist er 79 km lang und im Mittel 7,8 km breit. Die Fläche beträgt jetzt 594 km², damit ist er 14 km² größer als der Genfer See und 58 km² größer als der Bodensee.

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Durch die Halbinsel Tihany wird er im zweiten Drittel seiner west-östlichen Längsausdehnung auf 1,3 km eingeschnürt. Die durchschnittliche Tiefe beträgt 3,25 m, die maximale Tiefe 12,5 m. Diese geringe Tiefe erleichtert die Durchwärmung, im Sommer steigt die Wassertemperatur auf bis über 30 °C. Das Südufer des Sees ist flach, das Nordufer wird von den Weinbergen des Badacsony und den Ausläufern des Bakony gesäumt. Die Römer nannten den Balaton Pelso. Der ungarische wie auch der deutsche Name stammen vom slawischen blatna, was so viel bedeutet wie sumpfige Marsch. Im Ungarischen wird der See umgangssprachlich Ungarisches Meer (magyar tenger), oder kurz auch Balcsi genannt. Die Strände, die Heilbäder und Thermalquellen um den See ziehen Badetouristen an. Neben der Hauptstadt Budapest ist der Balaton das wichtigste Tourismuszentrum Ungarns. Wirtschaftliche Bedeutung haben außerdem der Weinanbau und der Fischfang.

Geologie: Die Landschaft des Balatons ist hauptsächlich aus mesozoischen Schichten aufgebaut, die den Gesteinen der Alpen ähneln. Dieses Krustensegment wurde jedoch nach Osten verschoben, bevor die Alpen aufgestaucht wurden. Daher haben die Schichten ihren ursprünglichen Verbund bewahrt. Der Balaton entstand etwa vor 15.000 Jahren im Holozän durch Erosion. Vermutlich wurde das Becken durch Wind frei geweht. In der Nähe der heutigen Stadt Keszthely bildeten sich mehrere kleine Seen, die sich miteinander verbanden und im Laufe von 5.000 Jahren nach Nordosten vergrößerten. Geologische Formationen zeugen von einem einst regen Vulkanismus, sichtbar wird dies an den Basaltsäulen am Badacsonyberg, dem Geysirkegel in Tihany oder dem Thermalsee von Hévíz.

(Quelle: https://de.wikipedia.org)

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Auf einen gut ausgebauten Asphalt-Radweg fuhren wir die ersten Kilometer fast unmittelbar am Balaton – immer zwischen Straße und Bahn - entlang. Im Hinterland erstreckten sich die Vulkanreste, deren Ausläufer die Weinberge, die wir später am Tag erreichten, darstellen.

Unseren Weg kreuzte die Festung Szigliget -  eine mittelalterliche Burgruine, die wir am Weg liegen ließen.
Dann ging es in die Weinberge.

Die Weinberge von Badascony (Tafelberg)

Badascony ist eine der berühmtesten Weinbaugegenden von Ungarn. Die Weinbaugegend ist eindeutig ein Weißwein gebendes Gebiet. Die Badacsonyer Weine sind körperreich, haben einen großen Extrakt- und Alkoholgehalt.

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Die Weingegend ist zum bevorzugten Touristikgebiet geworden, was sie nicht nur der Nähe des Plattensees (Balaton , sondern auch den Barock-Klassizistisch sowie volkstümlichen, traditionellen Kellern zu verdanken hat. Typische Weinsorten sind: Blaustängler, Welsch Riesling, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Riesling, Muscat Ottonel, Grauer Mönch. Die Weinberge dieser Gegend verliehen auch den Weltsorten einen seltenen, zusätzlichen Wert.

(Quelle: http://www.ungarisches-weingefuehl.de/weinregion-balaton).

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Nach einem ziemlich steilen Anstieg bei leichtem Regen kehrten wir mittags in einem Weinberg ein.

Nach dem Mittagessen ging es dann noch weiter durch die Weinberge mit ihren schönen Dörfern – ein Ziel mit dem Auto, um uns am „hiesigen Wein“ zu probieren und ein Fläschchen mit nach Hause zu nehmen. In Badacsonytomaj ging es dann wieder hinab auf den Balaton-Radweg und unserer Übernachtung in Balatonakali entgegen. Unterwegs machten wir noch eine kurze Pause an einem Armee-Freilichtmuseum und sahen uns – durch den Zaun – alte Waffentechnik an (wieder eine kleine Zeitreise).

Endlich kamen wir an unserem Etappenziel in Balatonakali an. Wir nannten unsere Übernachtung „Katzenhaus“ und raten dringend von einer Buchung im Terasz Vendéglő és Panzió ab. Bei unserer Ankunft machte die Pension einen unaufgeräumten Eindruck. Im Biergarten türmten sich Topfpflanzen, in der Veranda – in der wir am nächsten Tag frühstückten – war ein penetranter Katzengeruch auffällig. Die Zimmer waren schmuddelig und das Frühstück am nächsten Morgen halt einfach nur Essen mit Katzen. Mangels Alternativen blieben wir.