Radtour zur Camperduin

2014 waren wir in den Camperduin mit dem Fahrrad unterwegs. Damals sah es so aus:

Davon war jetzt nichts mehr aufzufinden. Als wir mit den Rädern am „bekannten“ Strand ankamen, schauten wir erstmal auf die Karte. Das ist nicht hier – wir sind falsch. Aber nix da. Der Strandabschnitt wurde 2015-2016 komplett erneuert. Eine Sanddünenlandschaft mit 8 Billionen m³ Sand war angespült und modelliert worden. Sehr beeindruckend. Im Naturparkmuseum wird über die Entstehung der Dünenlandschaft in Bild und Ton berichtet.

Die Panoramadüne – Bollwerk gegen das Meer

Nordholland hat nun eine Riesendüne. Die „Panoramadüne“, wie sie vor Ort genannt wird, ist die weithin sichtbare Spitze der großen Initiative der holländischen Regierung, zum Schutz vor dem stetig steigenden Wasserstand und den zu erwartenden Sturmfluten eine neue Dünenlandschaft aufzubauen und zu einem natürlichen Erholungsgebiet zu machen – nicht nur für die Touristen, sondern vor allem für die etwa 1,2 Millionen Holländer, die in diesem Gebiet leben.

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Bisher gab es vor Petten einen zur See hin asphaltierten Deich, der von den Behörden zunehmend als Schwachstelle eingeschätzt wurde. Dieser Deich, der sich auf fünf Kilometern Länge zwischen dem kleinen Badeort, Camperduin im Süden und Petten aan Zee ein Stück weiter nördlich erstreckt, war bisher nicht sonderlich attraktiv. Auf der Seeseite konnte er mit dem Fahrrad befahren werden, um auf kürzesten Weg zu den herrlichen Dünenlandschaften des weiter südlich gelegenen Ortes Schoorl zu gelangen. Dieser Deich ist geblieben, jedoch nun eingebettet in die neue Dünenlandschaft, die jetzt aus einem acht Kilometer langen und 250 Meter breiten Sandstreifen mit teilweise bewässerten Dünentälern, Strandhafer und einem Wegenetz besteht, auf dem es sich Radfahren, Wandern, Skateboard fahren oder joggen lässt – mit der ständigen frischen Brise, dem Meerblick und der salzigen Luft ein Hochgenuss zu jeder Jahreszeit.

Weitläufiger Sandstrand: An kaum einem Ort ist der Strand so breit wie jetzt in Petten aan Zee – selbst an sonnigen und warmen Tagen, wenn sich der Strand bevölkert, gibt es unendlich viel Platz. Insgesamt ist Nordholland urwüchsig, weitläufig und sehr ländlich, sieht man von dem Städtchen Alkmaar – mit den vielen Grachten und stimmungsvollen Gassen eine Miniaturausgabe von Amsterdam –, Den Helder und natürlich von Amsterdam einmal ab. Der schmale Landstrich ist eine Halbinsel und ersteckt sich zwischen dem Ijsselmeer und der Nordseeküste bis hoch nach Den Helder hinauf, auch die westfriesische Insel Texel gehört dazu. In dieser Gegend mussten sich die Niederländer schon immer etwas Besonderes einfallen lassen, um ihr Land gegen das Meer zu verteidigen.

Die Bevölkerung engagiert sich: Fast die Hälfte des Landes liegt unter dem Meeresspiegel und wird nach Informationen der Wasserschutzbehörde Hoogheemraadschap Hollands Noorderkwartier (hhnk) von 14.000 Kilometer Deich geschützt. Entsprechend hoch ist das Bewusstsein, dass alle Maßnahmen zur Deichbefestigung, die heute umgesetzt werden, weit in die Zukunft wirken müssen. Auch in der Bevölkerung gibt es durchgängig Rückhalt und Engagement. Der Deichwart Luc Kohsiek, verantwortlich für die Küstenverstärkung vor Petten, beschreibt das Projekt, als „once in a lifetime expierience“, als einmalige Erfahrung also. Das lässt erahnen, dass es sich um ein wirklich außergewöhnliches Projekt handelt. Nicht nur Ministerien, sondern auch viele Organisationen und Privatleute sind beteiligt, darunter Unternehmer, Inhaber von Strandpavillons, die Hochseefischerei und Vertreter aus den Bereichen Erholung und Sport. (Quelle: http://www.gwen-mag.de)

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