159 km durch die Altmark

Angekommen in Magdeburg stiegen wir auf unsere Drahtesel und suchten den Weg aus der Stadt. Heute sollte es auf dem Elbradweg bis nach Tangermünde gehen.

Wir radelten in nördlicher Richtung zum Wasserstraßenkreuz Magdeburg.

Hier war eine kleine Mittagspause eingeplant. Im Hotel und Restaurant Waldschänke tobte gerade die Himmelfahrtslandpartie mit Rostern, Bier und Musik. Also nix wie hin. Nächster Halt war danach das Wasserstraßenkreuz, wo gerade geschleust wurde. Die Sonne stieg immer höher.

An der Elbe angelangt warteten wir auf die Fähre, die uns ans andere Ufer nach Rogätz bringen sollte.

Und dann ging es unaufhaltsam Richtung Tangermünde, wo wir geplant gegen 17:00 Uhr eintreffen wollten. Unterwegs begegneten wir vielen gut gelaunten Männertagssausflüglern – als Familienfahrradgruppen, Männer- und Jungmännergruppen, Mädelsausflügler.

So langsam wurde es Zeit unser Tagesziel zu erreichen. Nachdem wir entlang einer schönen alten Baumallee radelten, tauchte Tangermünde am Horizont auf.

Die Übernachtung in den „Exempel Schlafstuben“  (http://www.exempel.de/hotel) erwies sich als gute Wahl. Mit einem Intro des netten lustigen Services, dem Besuch der angeschlossenen Gaststuben „Zipfel“ und den „Exempel Gaststuben“ und in den sehr unterschiedlichen, mit viel Liebe zum Detail ausgestatten Zimmern konnten wir nach der ersten Tour – bei einem Kuhschwanzbier -  entspannen.

 

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Danach ging es zum obligatorischen Stadtrundgang mit Hanserathaus und Storch. Mittlerweile haben wir Tangermünde 4 Mal besucht, für die Münchner war es eine gelungene Premiere.

Tangermünde

liegt südöstlich von Stendal in der Altmark auf einer Hochfläche, die durch eine eiszeitliche Endmoräne gebildet wurde. Sie liegt am linken Ufer der Elbe direkt an der Mündung des Tangers in die Elbe, woher auch der Name Tangermünde stammt. Der historische Stadtkern, Stephanskirche und Burg sind durch ihre Hochlagen vor Hochwasser sicher.

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Geschichte Die Burg von Tangermünde wurde erstmals vom Chronisten Bischof Thietmar von Merseburg im Jahre 1009 als „civitate Tongeremuthi“ erwähnt, da dort die Tongera in die Elbe mündet. Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt datiert aus dem Jahr 1275. Die Lage auf einer felsigen Endmoräne hoch über der Elbe machte die Stadt zum Erhebungsplatz der Elbzölle und zur markgräflichen Residenz. Im 14. Jahrhundert war Tangermünde von 1373 bis 1378 der Zweitsitz von Kaiser Karl IV. Unter ihm sollte die Stadt zur Hauptstadt der mittleren Provinzen aufsteigen. Aus der alten Burg wurde eine Kaiserpfalz. Nach dem Tod Kaiser Karls IV. kam es zu einer unruhigen Entwicklung in der Mark, bis die Hohenzollern 1415 von Kaiser Sigismund als Kurfürsten mit der Mark belehnt wurden und zunächst in Tangermünde residierten. Die Blütezeit der Hansestadt war das 15. Jahrhundert, in der die Stadttore und das Rathaus im Stil der norddeutschen Backsteingotik entstanden. Die St.-Stephans-Kirche wurde in dieser Zeit zur gotischen Hallenkirche ausgebaut. Die Gunst des Kurfürsten Johann Cicero von Brandenburg verlor die Stadt nach der Rebellion von 1488, bei der es um die Biersteuer ging. Die Residenz wurde in der Folge nach Cölln verlegt. Am 13. September 1617 brannte die Stadt fast vollständig ab. Die Schuld daran gab man der Waise Grete Minde, die aus Rache für das ihr vorenthaltene Erbe gehandelt haben soll. Sie wurde zum Tode verurteilt und 1619 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Theodor Fontane inspirierte dieses Ereignis zu seiner 1880 erschienenen Novelle Grete Minde.

Nach dem Brand entstanden viele prächtige Fachwerkhäuser, deren geschnitzte Portale und Schmuckformen sich bis heute erhalten haben. Die Stadt konnte jedoch, auch bedingt durch den Dreißigjährigen Krieg, ihre Bedeutung als Handelszentrum nicht behaupten und wurde zu einer recht unbedeutenden Landstadt. Nach dem Frieden von Tilsit war die Stadt 1807–1813 Teil des Königreichs Westphalen. Während der Gründerjahre des 19. Jahrhunderts entstanden im Norden der Stadt neue Wohn- und Industriegebiete. Der Altstadtkern mit Befestigung wurde in dieser Zeit, im Gegensatz zu den meisten Städten in Europa, nicht angetastet. auch weil die Stadtmauer gleichzeitig Böschungsmauer an der steil abfallenden Elbseite ist. (Quelle: https://de.wikipedia.org)

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Zuletzt erklommen wir noch die Burg. Wir hatten einen fantastischen Blick von oben auf die Elbe und die Tanger und die Elbwiesen, die an diesem Abend eine Ruhe ausstrahlten. Es war eine besondere Stimmung  -  Frieden lag über der Landschaft.

Das Bild wurde bereits am 24.12.2015 aufgenommen