Von der Mosel über Amsterdam nach Newcastle
Nach einer ruhigen Nacht, ruhig im wahrsten Sinne des Wortes da das 0-Sterne Zimmer zumindest über Lärmschutzfenster verfügte, kamen wir als Letzte um 06:45 Uhr in den Frühstücksraum, wo uns 76 Augenpaare aus 2 Bussen an zwei Frühstückstafeln, an unseren Plätzen auf zwei Tellern zwei Scheiben Salami, zwei Scheibchen Käse, zwei Brötchen und Kaffee erwarteten. Ernüchternd jedoch nicht unerwartet. Halb acht ging es dann gut gelaunt und gespannt auf Amsterdam los.
Wir fuhren zuerst auf der Autobahn entlang der Vulkaneiffel in Richtung Bonn, dann bogen wir endlich nach den Niederlanden ab. Es wurde immer sonniger, leichte Bewölkung, warm und kein Regen in Sicht.
Bevor es nach Amsterdam zum Ausflug auf den Blumenmarkt ging, kochten die lustigen Busfahrer noch ein Mittagessen für alle, die solches bestellt hatten. Am alten Olympiastadion in Amsterdam stieg dann eine Stadtführerin zu und auf ging’s in die Stadtmitte.
Nach dem Ausstieg wurden wir gefragt, ob uns die Stadtführerin noch um Markt bringen soll. Fragezeichen in unseren Augen – es war eigentlich ein Bezahlausflug und wir haben eine richtige Führung erwartet. Nix da, hier ist eine Gracht und dort ist der schwimmende Blumenmarkt – Buden mit Verkäufern, ein süßlicher Geruch überall. Wir waren schnell zur Selbsterkundung entlassen und fanden auch einen echten Käseladen, in dem wir ein Beutelchen für zu Hause füllten.
Gegen 16:00 Uhr starteten wir in Richtung Fährhafen. Wir erhielten im Bus noch die Order für das Verhalten an Bord – keine schlimmen Sachen mitnehmen, denn der englische Zoll geht nachts mit Hunden durch das Schiff – und für den nächsten Tag. Spannend war dann das einchecken, es bildete sich eine lange Schlange Reiselustiger. Wir ließen uns erstmal zum Frühstück und Abendessen beraten, da wir auf eine Vorbuchung für das Buffet verzichtet hatten. Schließlich sollte es an Bord ein Steakhouse und ein a la‘ carte Restaurant geben. Nachdem wir unsere Kabine bezogen hatten
erkundeten wir das Schiff. Zuerst hieß es im Steakhouse Plätze mit Blick aufs Meer reservieren, bei 800 Reisenden an Bord weiß man nie, ob noch etwas frei ist… Danach Besuch der Bar, wo wir mit dem wirklich netten Personal ein kleines Schwätzchen gemacht haben. Hier sammelten wir die ersten Informationen zum Schiff und zu den Abendveranstaltungen also, wo auf der Fähre abends was los ist, wo man nicht hingehen sollte (wenn man an seinen Hörvermögen keine Einbußen erleben will) und was man nicht verpassen sollte (für uns war da leider nix dabei!). In der Bar machten wir dann auch die ersten Erfahrungen mit netten Jugendlichen, die auf einer kleinen Reise unterwegs waren und wohl das erste Mal in ihrem Leben mit Alkohol (und davon schon gegen 17:00 Uhr recht viel) in Kontakt gekommen waren. Das konnte ja heiter werden! Danach ging es auf unserem Rundgang weiter:
Nach dem Ablegen waren wir erstaunt über die ziemlich kurze Hafenausfahrt.
Und dann wurde es langsam dunkel und wir bekamen Hunger. Alle anderen Busteilnehmer wohl auch, denn urplötzlich war niemand mehr zu sehen, alle waren offensichtlich in Richtung Buffet unterwegs. Also Steakhouse, es war nicht sehr voll, um nicht zu sagen übersichtlich leer. Unser reservierter Platz mit Blick auf’s Meer erwies sich als Lachnummer, denn mittlerweile war es richtig dunkel geworden und wir mitten auf der Nordsee – Kreuzfahrtanfänger eben! Das Essen war eine super Empfehlung, Steak vom Feinsten mit einer super netten Bedienung. Das Meer schlingerte ein bissel vor sich hin und wir nach einem kleinen Absacker ins Bett. Der Diesel brummte leise vor sich hin und schlummerte uns ein.