Unser erstes Jahr mit Willi unterwegs

Dieses Jahr mal ganz anders....

In diesem Bericht wollen wir über unser erstes Jahr mit unserem Willi und unsere Kurzurlaube ohne Willi Review passieren lassen und darüber berichten. Das Jahr 2018 stand unter dem Motto: „Mit Willi in allen Jahreszeiten langsam Erfahrungen sammeln und Optimierungen durchführen“.

Wer ist jetzt eigentlich Willi? Willi ist ein Magirus-Deutz-Oldtimer, genauer gesagt ein ehemaliges Feuerwehrauto mit 7,5t zulässigem Gesamtgewicht, Baujahr 1983. Seit Oktober 2017 gehört er zur Familie. Alle Willi-spezifischen technischen Details schreibt Matthias in einem extra Bericht nieder, zu lesen auf dieser Webseite. Mit Willi soll unser großer Plan wahr werden. Wir haben ein Jahr Sabbatical und wollen an den Baikalsee in Sibirien. Bis dahin haben wir noch genug Zeit zu üben.

Für mich (Ines) war es ein besonders spannendes Jahr, da ich das erste Mal in meinem Leben LKW gefahren bin. Mit meinem Führerschein von 1991 habe ich zwar die Klasse C1, also bis 7,5 t, aber ich bin nie gefahren. Wozu auch. Das wird jetzt anders. Und vorab: Mir macht es riesig Spaß, zumindest wenn ich dann fahre. Vorher sieht meine kleine Welt anders aus – Schweißausbrüche, leichtes Zittern. Aber -  Übung macht den Meister.

Tja, ab 2018 veränderte sich also unser Urlaub. Statt Fahrrad fahren, wandern, Ferienhaus mieten und die Gegend und Umgegend erkunden haben wir jetzt unser Häuschen immer mit dabei. Und mit dabei sind auch die Wandersachen, die Fahrräder, unser Grill, Badesachen – also alles was man im Urlaub / in der Freizeit unternehmen kann.

Unterwegs mit Willi heißt Urlaub anders planen: Wir schauen wo unser Hauptziel ist, dann spinnen wir uns darum einen Weg und lassen uns einfach überraschen, was sich unterwegs an Interessantem auftut. Nach dem Motto „Nichts ist so beständig wie die Veränderung“ eröffnen sich für uns neue Horizonte und Ziele. Und – mit dem Start sind wir entschleunigt unterwegs. Mit gemütlichen 70 km/h schleichen wir am liebsten über Nebenstraßen, fernab der Autobahnen. 1 km = 1 Minute, eine einfache Rechnung. Damit sind 400 km eine akzeptable Tagestour. Mehr ist dann Fahrstress, machbar aber nur wenn es unbedingt sein muss.

Ein Stellplatz findet sich immer, wir sind ja geländegängig unterwegs und 3 Wochen autark! Ehrlich, so einfach ist das loslegen dann doch nicht: „Finden wir wirklich einen Stellplatz? Gibt es dort Wasser? Wie lange reicht der Strom? Wie geht Urlaub mit Wohnmobil?“ Auf dem Gebiet sind wir ja bisher Greenhörner. Allerdings welche ohne Berührungsängste - bisher ist uns nichts passiert, warum sollte das dann in Zukunft so sein?

Für unsere Stellplatzsuche nahmen wir zuerst den ADAC-Stellplatzführer. Ein guter Einstieg, aber unser Ziel sind nicht die ***Campingplätze, obwohl wir 2018 sehr oft auf diesen gelandet sind. Aber dazu in den einzelnen Berichten. Eine weitere gute Suchdatenbank verbirgt sich unter http://www.stellplatzfinder.info/. Unser Favorit ist aber park4night https://park4night.com/, die Stellplatz-App von Campern für Camper. Auf beiden Apps kann man nach verschiedenen Kategorien suchen, die letztere App enthält Tipps von Campern zu Stellplätzen, Parkplätzen an Seen und Wäldern mit Info‘s zum Gelände, zur Umgebung, zur Stellplatzausstattung. 

Eine weitere Erfahrung: Die Hälfte der Sachen reicht – outdoor ist angesagt! Und waschen kann man überall! Wichtig ist schnell trocknend. Und außerdem haben wir ja unsere „Waschmaschine“ immer mit dabei. Auf dem Bild ist die Waschmaschine das kleine weiße Fass – und so geht’s: Wäsche rein, Wasser und Waschmittel dazu und losfahren. Nach der Ankunft Wasser ablassen – da ich mit Waschnüssen wasche kann das Wasser bedenkenlos überall abgelassen werden. Nochmal im Wasser spülen, aufhängen, fertig.

Spannend war vor allem für uns in der kalten Jahreszeit unterwegs zu sein. Nach dem Motto: „Bei schönem Wetter kann jeder“ waren wir das ganze Jahr unterwegs und nach jeder Tour gab es Verbesserungen. So ein Willi ist halt auch bloß ein Haus – wenn auch mobil auf Rädern.