Mit dem Fahrrad von Schmilka nach Dessau und zurück nach Leipzig

Vorwort

Vorgeschichte (Matthias)

Im Sommer 2007 waren Ines und ich mehrfach zu einigen Ausflügen rund um Leipzig mit den Rädern unterwegs. Stolze 30 km am Tag, völlig fertig, mit Muskelkater über mehrere Tage und einem eigenartigen Druck im Gesäßbereich.

Nach einigen lockeren Gesprächen mit Arbeitskollegen, welche sich dem Radfahren schon längere Zeit verschrieben haben, kamen wir auf den Geschmack doch auch selbst mal etwas professioneller an die Sache heranzugehen. 

Der erste Schritt um das eigenartige Drücken der Nähte unserer bis dahin bevorzugten Radlerkleidung (Jeans) zu vermeiden, war die Anschaffung von zwei Radlerhosen für uns. Die Beratung in der „Speiche“ auf der Schuhmannstraße in Leipzig war vortrefflich und die Kaufargumente überzeugend. Wir haben die Hosen gleich mitgenommen und fuhren fortan „naht- und druckfrei“, somit Pops-freundlich.

Der zweite Schritt war die Idee unsere schon etwas betagten Fahrräder mal einer fachmännischen Durchsicht, nämlich auch in der „Speiche“, unterziehen zu lassen. Das Ergebnis war für mich etwas ernüchternd. In mein PEGASUS, ausgestattet mit einem plastikgelagertem Tretlager, sollte ich nicht mehr allzu viel Geld investieren. „…Fahren so lange wie das Ding noch geht und dann mal das Gefährt ablösen! Die Kette ist etwas gedehnt, wechseln hat aber keinen Sinn, da der hintere Zahnkranz sich schon auf das neue Maß eingestellt hat“ so die Auskunft des Fachhändlers. Ich hatte keine Ahnung – wird schon so sein.

Für Ines sah es da schon besser aus. „…DIAMANT - Prima Marke! Der Stahlrahmen nimmt auch schon mal die überschüssige Energie bei schlechten Straßen auf und federt immer mit. Schaltung ist in Ordnung, das Rad ist o.k.!“ Wie gesagt, es war nur für mich ernüchternd. Ines hat sich nach langen Preisvergleich und mehreren Angeboten gleich noch ein paar Packtaschen anbauen lassen. Die beiden „Ortlieb - Backpacker“ sahen etwas gewöhnungsbedürftig aus, hatte aber die Vorteile absolut staub- und (regen-)wasserdicht zu sein. Meine original „PEGASUS“- Stofftaschen hatten eine Unmenge an kleinen Taschen für allerlei Werkzeug und dergleichen Kram, waren aber weder staub- noch wasserdicht und baumelten recht locker am Gepäckträger. „Die reichen für das bisschen was wir fahren.“ So meine damalige Meinung.

Nachdem wir das Leipziger Neuseenland nun etwas komfortabler bereisen konnten, taten wir dies fast an jedem „Schönwetter-Wochenende“. Es machte zunehmend Freude und wir kamen auf die Idee mal etwas weiter weg zu fahren – mal einen Fahrradurlaub zu planen. Was liegt näher als mal eine Woche mit dem Rad durch das schöne Land zu fahren. „Saale Radweg“ hieß die etwas blauäugige Entscheidung zweier radtouristischer Anfänger. Zum Glück gibt es da noch Kollegen wie Harald, welche sich auskennen und immer mit einem guten Tipp zur Seite stehen. „Um Himmels Willen nicht mit dem Saale Radweg anfangen“. Die Saale hat nämlich einige Talsperren, welche per Fahrrad, bergauf und bergab bezwungen werden müssen. „Viel zu schwierig für Anfänger. Sammelt erst mal Erfahrungen und probiert den Elbe-Radweg aus“.

Prima! Elbe geht für uns an der Tscheschichen Grenze los und endet dort wo wir keine Lust, keine Kraft, keine Freude oder keinen Urlaub mehr haben. Für mich kam noch der Zusatz kein Tretlager mehr habe hinzu.