Ein Wochenende in der Bergstatt Freiberg

Zu Besuch in Freiberg

Am 13.01. besuchten wir meinen Bruder im Erzgebirge um gemütlich ein paar Bierchen zu trinken. Das gelang sehr gut.

Am Morgen ging es dann mit dem dicken Willi weiter in Richtung Freiberg. Wir tingelten gemütlich über Nebenstraßen dahin. In Zschopau gabs beim SIMMEL noch einen kleinen Einkaufsstop. Weltklasse waren die Backwaren der eingemieteten Bäckerei Nestler. Für den müssen wir hier einfach mal werben.

In Freiberg haben wir nach einem Stellplatz gesucht und sind direkt am Johannisbad fündig geworden.

Eigentlich wollten wir direkt in die Sauna, aber das Wetter war noch für einen Stadtrundgang gut. Die Stadt war an diesem Samstagnachmittag beschaulich still. Durch die Fußgängerzone ging es über den Obermarkt in Richtung Schloss. Die weltberühmte Mineraliensammlung Terra Mineralia hatte geöffnet. Prima, nix wie rein.

Die Fülle der Ausstellungsstücke war erdrückend aber dennoch interessant. Nach reichlich 2 Stunden sind wir etwas hungrig wieder am Ausgang angekommen.

Uns zog es wieder Richtung Obermarkt. Im Ratskeller erhofften wir einen Tisch für 2 Personen zum Abendessen zu erhaschen. Totale Fehlanzeige! Ohne rechtzeitige Reservierung ist das aussichtslos.

Auch in der Stadtwirtschaft, einem tschechischem Restaurant gleich um die Ecke, war nix mehr frei. 

Google wurde befragt und hat uns alle umliegenden Gaststätten angezeigt. 

Nur knapp 800 m unterhalb des Obermarktes fanden wir das Kartoffelhaus. Wir hatten Glück und konnten dort zum Essen noch 2 Plätze bekommen. Das Kartoffelhaus entpuppte sich als eine absolute Empfehlung. Gutes Essen, gutes Bier, super nettes Personal und ein angenehmes und dem Haus entsprechendes Flair begeisterte uns.

Das Kartoffelhaus liegt direkt am Schüppchenberg. Dort kam es 1168 zum ersten Silberfund in der Bergstadt. Mit diesem Berggeschrei nahm die Entwicklung der Stadt seinen Lauf. 

Am Sonntag haben wir uns dann intensiver mit dieser Geschichte und dem Bergbau in der Stadt beschäftigt.

Doch zuerst wollten wir wissen, was es mit dem Vertriebenen Friedhof aus sich hatte.

Dieser wurde zum ehrenden Gedenken der Verstorbenen heimatvertriebenen Deutschen des zweiten Weltkrieges geschaffen. Seit dem 14.September 2002 kann man dies auch auf einer Gedenktafel am Eingang nachlesen. 

Sehr überraschend!

Diese, und noch viele andere Hinweistafeln, künden vom Freiberger Berggeschrei und dem Beginn des Silberbergbaus in dieser Region.

Kurz nach dem Vertriebenen Friedhof gleich die nächste Überraschung.

Der russische Soldatenfriedhof. Dessen Geschichte und die der dort begrabenen Befreier vom Nationalsozialismus, wurde 2015 im Rahmen eines Schülerprojekts des Geschwister-Scholl-Gymnasiums auf einer Gendenktafel festgehalten.  Der Friedhof wird im Augenblick saniert. 

Nun aber weiter in Richtung Bergwerke. Zuerst kamen wir am Silberbergwerk "Alte Elisabeth" an. Leider war alles geschlossen - schade.

Einige Fotos konnten wir durch die geschlossenen Fenster dennoch schießen.

Alte Elisabeth

Der Weg führte uns weiter vorbei am "Abrahamschacht", "Davidschacht" zur "Reiche Zeche". Dort war leider auch alles geschlossen.

Nach dem Besuch der alten Bergwerke traten wir den Rückweg an. Der Himmel bot imposante Bilder, es wurde etwas windig und wir waren am Ende froh nach 18 km Fußmarsch wieder am Willi anzukommen.