Ein Wochenende im "Roten Wallwachhaus"

Unser Aufenthalt

Wir kamen am frühen Abend in Wörlitz an und wurden im Hotel freundlich empfangen. Eine Mitarbeiterin begleitete uns mit dem Auto zum Wallwachhaus und wies uns ein. Auf uns wartete ein kleines Schmuckstück. Aus dem Wohnbereich fiel der Blick in den Park, durch das Schlafzimmerfenster sahen wir über den Elbdeich auf die Elbwiesen hinter dem Gartenreich. Ausgestattet mit Getränken – die auch täglich aufgefüllt wurden -, einem kleinen Imbiss fühlten wir uns auch sofort heimisch. Ein besonderer Hingucker ist der große hölzerne Waschzuber mitten im Erdgeschoss. Das Haus ist auch für Selbstversorgung (Küche) ausgestattet.

Das Auto musste zum Hotel zurück, dort wählten wir auch für den nächsten Tag zwei Fahrräder aus. Das Wetter sollte fantastisch werden, so dass wir eine kleine Fahrradtour mit den Hotelrädern in Richtung Wittenberg planten. Nix großes!

Und dann genossen wir die für uns Leipziger unbeschreibliche Ruhe im Park. Zumindest nach Sonnenuntergang, denn vorher tobte der Biovogellärm. An diesem Abend saßen wir noch sehr lange mit einem Glas Rotwein vor dem Häuschen.

Gegen 5:00 Uhr setzte heftiges Vogelgezwitscher ein. Eine Nachtigall begrüßte genau vor unserem Schlafzimmerfenster die aufgehende Sonne. Am nächsten Morgen wurde pünktlich um 09:00 Uhr das Frühstück aus dem Hotel angeliefert. Da es direkt vor dem Haus noch sehr schattig und damit kühl war, zogen wir kurzerhand mit allem Frühstücksinventar um das Haus herum und genossen mitten auf dem Weg mit Blick in den Park ein opulentes gemütliches Frühstück in der Sonne.

Wir starteten mit unseren Fahrrädern in Richtung Wittenberg auf dem alternativen Radweg entlang. Eine sehr schöne Strecke, wie immer fuhren wir immer weiter, trotz der ungewohnten Holländer-Räder. Irgendwann sahen wir dann Wittenberg in der Ferne und beschlossen uns anzuschauen, was in Vorbereitung des Lutherjahres saniert, restauriert und neu gebaut worden war. Die Stadt war an diesem 1. Mai voller Menschen. Und dann stand die Frage: “Wie fahren wir nach Wörlitz zurück?“ im Raum bzw. auf der Straße. Egal welchem Weg wir folgen würden, es waren noch 20 km bis nach Wörlitz zurück, die nächste Möglichkeit die Elbe zu überqueren war die Elbfähre in Coswig. So starteten wir, schon ein bisschen auf der Suche nach einer Gaststätte. Nach der Überfahrt fuhren wir sozusagen direkt auf die Terrasse des „Hotel Elbterrasse Wörlitz“. Am ersten Tag der Saison gönnten wir uns ein leckeres Essen – Eisbein.

Und dann ging es zurück in unser Häuschen. Wieder empfing uns Vogelgezwitscher, das mit sinkender Sonne immer leiser wurde. Stille legte sich über den Park. Und dann leuchtete auf einmal ein Blitz am Himmel – oder war das doch etwas anderes? Nein, aus Richtung Dessau zog ein heftiges Gewitter auf. Urplötzlich war es im Park totenstill und dann brach der Wind durch die Bäume – und wir retteten uns ins Haus.

Am nächsten Morgen frühstückten wir im Hotel und verbrachten den Tag im Wellnessbereich, bevor wir am Nachmittag nach Leipzig zurück fuhren.  Erholt wie nach einem kleinen Urlaub!

Die Wanderer aus Leipzig im Mai 2017